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Drittnutzerfinanzierung: Gewinnung von Sponsoren

Was ist Sponsoring?

Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) definiert Sponsoring als „Gewährung von Geld oder geldwerten Vorteilen durch Unternehmen zur Förderung von Personen, Gruppen und/oder Organisationen […], mit der regelmäßig auch eigene unternehmensbezogene Ziele der Werbung oder Öffentlichkeitsarbeit verfolgt werden“. Anders als bei Spenden werden beim Sponsoring Geld oder geldwerte Vorteile mit dem Ziel gewährt, eine kommunikative Gegenleistung zu erhalten. Ziel von Sponsoren ist die Erreichung eigener wirtschaftlicher Vorteile, die beispielsweise in der Steigerung des eigenen Bekanntheitsgrades oder in der Verbesserung des Ansehens liegen. Dies schließt nicht aus, dass die Unterstützung auch ideelle Ziele verfolgen kann.

Häufig kommt Sponsoring bei Bürgerbussen oder anderen lokalen Mobilitätsangeboten zum Einsatz. Als Gegenleistung erhalten Sponsoren z. B. Werbeflächen auf dem jeweiligen Fahrzeug oder werden auf Homepages oder in Publikationen, die im Zusammenhang mit dem unterstützten Angebot stehen, genannt.

Was sind die Vorteile von Sponsoring? 

Als Finanzierungsinstrument im Mobilitätsbereich kann Sponsoring beispielsweise einen ergänzenden Beitrag zur Finanzierung des ÖPNVleisten. So kann beispielsweise die Qualität des ÖPNV-Angebotes erhalten bzw. verbessert werden.

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Da häufig ortsansässige Unternehmen den ÖPNV mit Sponsoring unterstützen, ist eine Ortskenntnis von Vorteil, um sich einen Überblick über mögliche Sponsoren zu verschaffen. Eine Finanzierung auf Werbebasis wird auch durch Agenturen angeboten. Hierbei kümmert sich die Agentur selbst um die Vermietung der Werbefläche. 

Beim Sponsoring muss sichergestellt werden, dass ausreichende Neutralität gewahrt und eine vollständige Transparenz des Umfangs sowie der Art und Weise des Sponsorings gewährleistet wird. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass sich die empfangende Institution der Sponsorenleistungen von den Interessen der Sponsoren leiten lässt. Außerdem sollte der Sponsoringcharakter einer Maßnahme nicht durch den Werbeeffekt für den Sponsor überlagert werden.

Es sollte zudem nicht außer Acht gelassen werden, dass Sponsoring häufig keine nachhaltige Finanzierungsquelle darstellt. So kann sich die Bereitschaft der Sponsoren zu einer Unterstützung ändern, z. B. durch finanzielle Probleme oder Standortwechsel. Dies kann zu Finanzierungslücken bei den unterstützten Mobilitätsangeboten führen. Daher ist es hilfreich, den Pool an Sponsoren zu diversifizieren und keine zu großen Abhängigkeiten von einzelnen Sponsoren entstehen zu lassen.

Dorfauto
Quelle: W. Schweizer
Maßnahme

Dorfauto

Icon Maßnahme

Das Dorfauto ist ein Fahrzeug zur flexiblen, gemeinschaftlichen Nutzung innerhalb einer Gemeinde. Mit vorheriger Registrierung und Fahrtanmeldung wird eine Mobilität ohne privaten Pkw ermöglicht.

Dynamische Fahrgastinformation
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Dynamische Fahrgastinformationen geben Auskunft über das momentane Verkehrsangebot. Dabei werden Informationen in Echtzeit übermittelt und tatsächliche Abfahrtszeiten angezeigt.

Ehrenamtlicher Fahrdienst
Quelle: Mobilikon 2024
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Mit ehrenamtlichem Engagement wird das Mobilitätsangebot vor Ort durch den ehrenamtlichen Fahrdienst bedarfsgesteuert erweitert.

Fahrradstation
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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In Fahrradstationen wird das Angebot von zugangsgesicherten Abstellanlagen für Fahrräder um weitere themenspezifische Dienstleistungen erweitert.

Gemeindebus
Maßnahme

Gemeindebus

Icon Maßnahme

Der Gemeindebus erschließt das Gemeindegebiet für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort und ergänzt so das überregionale ÖPNV-Angebot.

Integration alternativer Angebote in das ÖPNV-Angebot
Veranstaltungsbus
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Der Veranstaltungsbus ist ein Transportmittel, das eine Beförderung zum Anlass einer Veranstaltung bzw. eines Events anbietet. Der Bus verkehrt entweder nach vorheriger Anmeldung oder nach Fahrplan.

Anrufbürgerbus
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Ein Anrufbürgerbus wird ehrenamtlich mit dem Ziel betrieben, das ÖPNV-Angebot zu ergänzen. Als bedarfsgesteuerte Angebotsform verkehrt der Anrufbürgerbus nach vorheriger Anmeldung.

E-Rikscha-Fahrdienst
Quelle: Ascent/PKS Media Inc. / Getty Images
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Ein E-Rikscha-Fahrdienst ist ein innovatives Mobilitätsangebot, das in ländlichen Gebieten zum Transport von mobilitätseingeschränkten Personen dienen kann.

Jugendtaxi
Quelle: lisegagne / Getty Images
Maßnahme

Jugendtaxi

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Mit dem Jugendtaxi kann ein Mobilitätsangebot speziell für junge Menschen in ländlichen Räumen geschaffen und so die Attraktivität der Region und die Verkehrssicherheit gesteigert werden.

Seniorentaxi
Quelle: Mobilikon 2021
Maßnahme

Seniorentaxi

Icon Maßnahme

Mit dem Seniorentaxi kann ein Mobilitätsangebot speziell für ältere Menschen in ländlichen Räumen geschaffen und so die Mobilität im Alter gesichert werden.

Tarifabsenkungen im ÖV
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Icon Maßnahme

Tarifabsenkungen sollen die Rolle des öffentlichen Verkehrs stärken und den Nutzerinnen und Nutzern ein attraktives Angebot bieten.

Verleih von Lastenrädern
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Icon Maßnahme

Ein Lastenrad ist mit einer Transportfläche und häufig mit einem unterstützenden Elektromotor ausgestattet. Mit dem Lastenrad können sperrige und schwere Güter transportiert werden.

Ehrenamtlicher Fahrdienst: e-Fahrdienst Boxberg
Icon Beispiele aus der Praxis

Der ehrenamtliche Fahrdienst der Gemeinde Boxberg dient der Verbesserung der Mobilität in der Gemeinde. Das preisgünstige Angebot wird durch ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer betrieben.

Festlegung einer Marketing- und Kommunikationsstrategie: Bewerbung des Bergsteigerbusses Eng

Drittnutzerfinanzierung: Finanzierung durch Kurtaxen und Übernachtungspauschalen
Drittnutzerfinanzierung: Zweckgebundene Parkraumbewirtschaftung
Kommunaler Nahverkehrsplan
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Icon Instrumente

Kommunale Nahverkehrspläne sind ein strategisches Instrument für die mittel- und langfristige Planung des ÖPNV. Sie bilden für den Aufgabenträger die Grundlage für die Ausgestaltung des ÖPNV.

Pendlerkonzept
Quelle: Thomas Winz / Getty Images
Instrumente

Pendlerkonzept

Icon Instrumente

Ein Pendlerkonzept ist ein informelles Instrument zur Steuerung des Pendelverkehrs. Neben der Erreichbarkeit der Arbeitsplätze steht eine möglichst nachhaltige Gestaltung des Verkehrs im Fokus.

Regionaler Nahverkehrsplan
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Icon Instrumente

Der regionale Nahverkehrsplan ist ein strategisches Instrument für die Planung und Ausgestaltung des öffentlichen Verkehrs.

Tourismuskonzept
Quelle: ilbusca / Getty Images
Instrumente

Tourismuskonzept

Icon Instrumente

Ein Tourismuskonzept ist ein informelles Instrument zur Förderung des Tourismus. Es beinhaltet ein Leitbild für die touristische Entwicklung sowie Strategien und Maßnahmen zur Zielerreichung.

Bundesministerium der Finanzen, 13.11.2012: Umsatzsteuerrechtliche Behandlung des Sponsorings aus der Sicht des Zuwendungsempfängers. Zugriff: https://www.vkw-online.eu/fileadmin/redaktion/Dokumente/Urteile/BMF/12001907_BMF_2012-11-13-_Umsatzsteuerrechtliche_Behandlung_des__Sponsoring.pdf [abgerufen am 30.12.2024].

NVBW – Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (Hrsg.), 2020: Bürgerbusse in Fahrt bringen. Stationen auf dem Weg zum BürgerBus, 3. Auflage. Zugriff: https://www.nvbw.de/fileadmin/user_upload/PDF/buergerbusse/Broschuere_Buergerbus_web_1806.pdf [abgerufen am 30.12.2024].

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