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Kommunales Fußverkehrskonzept

Schuhe eines Mannes, der auf Zebrastreifen geht.
Quelle: Allie Brock / EyeEm / Getty Images

Was ist ein kommunales Fußverkehrskonzept? 

Das kommunale Fußverkehrskonzept bildet den Handlungsrahmen zur Förderung des Fußverkehrs in der jeweiligen Gemeinde für die nächsten Jahre. Dabei sind auch die Belange anderer Verkehrsträger, insbesondere die Belange des Rad- und öffentlichen Personenverkehrs, zu berücksichtigen. Im Fokus der Erstellung des Fußverkehrskonzepts steht ein kooperativer Planungsprozess unter Beteiligung der verschiedenen Akteure sowie der Bürgerinnen und Bürger. Durch die oftmals sinnvollen Kombinationen aus Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur sind die Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen den Fuß- und Radverkehrskonzepten zu prüfen und zu nutzen.

Das kommunale Fußverkehrskonzept basiert in der Regel auf einer Bestands- und Potenzialanalyse, auf deren Grundlage fußverkehrsbezogene Entwicklungsziele und -strategien sowie Handlungsfelder abgeleitet werden. Darauf aufbauend sind in den verschiedenen Handlungsfeldern Maßnahmen zu entwickeln sowie Handlungsleitfäden zur Umsetzung zu erarbeiten.

Das kommunale Fußverkehrskonzept kann eine Vielzahl an Handlungsfeldern umfassen. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Der Ausbau von attraktiven und sicheren Gehwegen sowie Querungen von Straßen und Knotenpunkten, 
  • die Erweiterung der wegweisenden Beschilderung, 
  • die Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Räumen, 
  • die Öffentlichkeitsarbeit und Imageförderung, 
  • die Beratungsangebote für die Akteure in der Gemeinde sowie
  • Informationen zu Förderprogrammen.

Was ist das Ziel des kommunalen Fußverkehrskonzepts? 

Das kommunale Fußverkehrskonzept stellt die wesentliche Grundlage für künftige kommunalpolitische Entscheidungen und Handlungsansätze im Zusammenhang mit der Förderung des Fußverkehrs in der Gemeinde dar. Das Konzept verfolgt das Ziel, die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern sowie durch Verlagerungseffekte vom MIV einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Dabei steht die Verbesserung der Aufenthalts- und Lebensqualität (einschließlich der Lärmreduktion), Attraktivitätssteigerung sowie die Erhöhung der Verkehrssicherheit (z. B. für Kinder) im Fokus. Zudem ergeben sich positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Darüber hinaus kann die qualitative Aufwertung der öffentlichen Räume angestrebt werden, indem Flächen für den MIV in Flächen für den Fußverkehr umgewandelt werden. Dies gilt vor dem Hintergrund, dass insbesondere kurze Strecken meist schneller und kostengünstiger zu Fuß (oder mit dem Rad) zurückgelegt werden können.

Die Bundesregierung hat bislang noch keine Fußverkehrsstrategie verabschiedet. Aus Sicht des Umweltbundesamtes (UBA) kann eine bundesweite Fußverkehrsstrategie aber einen wichtigen, koordinierenden Beitrag zur integrierten und zielorientierten Handlungsweise zur Förderung des Fußverkehrs leisten. Das UBA hat die folgenden sieben Ziele einer möglichen Fußverkehrsstrategie definiert:

  1. Mehr Menschen gehen zu Fuß
  2. Zufußgehen in Deutschland wird sicherer
  3. Aktive Fortbewegung hält immer mehr Menschen gesund
  4. Die meisten mobilitätseingeschränkten Menschen sind ohne fremde Hilfe mobil
  5. Fußverkehrsförderung trägt dazu bei, die Umwelt zu entlasten
  6. Zufußgehen in Städten und Gemeinden wird attraktiver
  7. Wahrnehmung und Bedeutung des Fußverkehrs erhöhen sich

Diese Zielsetzungen einer möglichen bundesweiten Fußverkehrsstrategie können als Orientierungsrahmen für die Entwicklung eines kommunalen Fußverkehrskonzepts dienen.

Da es sich beim kommunalen Fußverkehrskonzept um ein informelles Instrument handelt, muss darauf geachtet werden, die fachübergreifend erarbeiteten Strategien nach erfolgtem Beschluss tatsächlich umzusetzen.

Ausbau der Fußverkehrsinfrastruktur
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Eine hochwertige Fußverkehrsinfrastruktur steigert den Komfort und die Sicherheit des Zufußgehens. So wird die Nahmobilität verbessert und die Erschließung des ÖPNV erleichtert.

Kommunales Mobilitätsmanagement
Icon Maßnahme

Kommunales Mobilitätsmanagement ist ein ressortübergreifendes Instrument, das in der kommunalen Verwaltung eingesetzt wird, um einen effizienten, umwelt- und sozialverträglichen und somit nachhaltigen Personenverkehr zu gestalten.

Wegweisung für Radfahrende und Zufußgehende
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Eine klare und konsistente Wegweisung für den Fuß- und Radverkehr verbessert die Sicherheit, die Orientierung und den Komfort für Zufußgehende und Radfahrende.

Querungsanlagen für den Fußverkehr
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Querungsanlagen sind Maßnahmen, die Fußgängerinnen und Fußgängern eine sichere und komfortable Überquerung von Fahrbahnen ermöglichen sollen.

Schulwegplan
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Maßnahme

Schulwegplan

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Die Erstellung eines Schulwegplans dient dazu, Kindern und Eltern einen sicheren Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad aufzuzeigen, indem Hindernisse oder Gefahrenstellen sichtbar gemacht werden.

Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen
Icon Maßnahme

Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen stellt eine Maßnahme für Kinder dar, die auf spielerische Weise Sicherheit und Kompetenzen sowie Verantwortungsübernahme im Straßenverkehr fördert.

Elternhaltestelle
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Eine Elternhaltestelle stellt eine Maßnahme dar, die den Hol- und Bringverkehr an Schulen organisiert und zur Verkehrsentlastung vor Schulgebäuden beitragen kann.

Schulstraße
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Maßnahme

Schulstraße

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Schulstraßen bezeichnen eine Maßnahme zur temporären Durchfahrtsbeschränkung von Autos an Straßen mit einer Schule zu den hochfrequentierten Schulbeginn- und Endzeiten.

Ausbau der Fußverkehrsinfrastruktur im Modellquartier „Marktplatz und Mühlendamm“

Gemeindeübergreifendes Mobilitätskonzept
Integriertes Stadtentwicklungskonzept
Icon Instrumente

Integrierte Stadtentwicklungskonzepte sind übergeordnete, informelle Steuerungsinstrumente, die Handlungsschwerpunkte und Ziele für die zukünftige Entwicklung festlegt, auch im Bereich Mobilität.

Kommunales Radverkehrskonzept
Quelle: Ingo Jezierski / EyeEm / Getty Images
Icon Instrumente

Das kommunale Radverkehrskonzept dient der Förderung des Radverkehrs in der Gemeinde, indem die Nutzung attraktiver und sicherer gestaltet wird.

Masterplan Nahmobilität
Icon Instrumente

Ein Masterplan Nahmobilität ist ein Gesamtkonzept für die Nahmobilität zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Fuß- und Radverkehr auf kommunaler Ebene.

Verkehrsentwicklungsplan
Quelle: George Pachantouris / Getty Images
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Der Verkehrsentwicklungsplan legt die Ziele und Strategien sowie einen umsetzungsorientierten Maßnahmenplan für die verkehrliche Entwicklung einer Gemeinde fest.

Bebauungsplan
Quelle: Reza Estakhrian / Getty Images
Instrumente

Bebauungsplan

Icon Instrumente

In Bebauungsplänen, die als Satzung vom Gemeinderat beschlossen werden, wird die Nutzung von Flächen festgelegt. Sie sind die baurechtliche Grundlage für die Entwicklung von Verkehrsinfrastrukturen.

Flächennutzungsplan
Icon Instrumente

Mobilitätsangebote benötigen Flächen, die häufig in kommunaler oder privater Hand liegen. Flächennutzungspläne legen die räumlichen Rahmenvorgaben fest und bilden die Grundlage für Bebauungspläne.

Integriertes Klimaschutzkonzept
Quelle: soulcld / Getty Images
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Ein integrierte Klimaschutzkonzept dient als Leitfaden für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten und führt verschiedene Fachplanungen, unter anderem die Verkehrsplanung, zusammen.

Novelle der Straßenverkehrsordnung 2020
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Die Novelle der Straßenverkehrsordnung sieht besonders den Schutz des Radverkehrs und die Stärkung moderner Mobilität vor und ermöglicht Straßenverkehrsbehörden neue Maßnahmen der Verkehrsgestaltung.

Schulverkehrskonzept
Quelle: Carlos Ciudad Photography / Getty Images
Icon Instrumente

Ein Schulverkehrskonzept ist ein informelles Instrument zur Planung des Mobilitätsangebots im Ausbildungsverkehr. Es ist eng mit dem jeweiligen Nahverkehrsplan verknüpft und damit abzustimmen.

Tourismuskonzept
Quelle: ilbusca / Getty Images
Instrumente

Tourismuskonzept

Icon Instrumente

Ein Tourismuskonzept ist ein informelles Instrument zur Förderung des Tourismus. Es beinhaltet ein Leitbild für die touristische Entwicklung sowie Strategien und Maßnahmen zur Zielerreichung.

Drittnutzerfinanzierung: Zweckgebundene Parkraumbewirtschaftung
Förderung für die Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen
Mobilitätsberichterstattung
Quelle: TU Berlin, Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung
Icon Instrumente

Das Instrument zur Mobilitätsplanung stellt den Menschen, seine Bedarfe und die Nutzendenperspektive in den Fokus, um die Mobilität und den Verkehr sozial-gerechter sowie ökologisch-verträglicher zu gestalten.

Mobifibel
Instrumente

Mobifibel

Icon Instrumente

Die Mobifibel des VCD ist ein Leitfaden für Eltern und Erzieherinnen und Erzieher, der Tipps und Hinweise für die Ausbildung einer sicheren und selbstständigen Mobilität von Kindern bietet.

GehCheck-App
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Hilfen zur Umsetzung

GehCheck-App

Icon Hilfen zur Umsetzung

Mithilfe der GehCheck-App können individuell oder koordiniert Fußverkehrs-Checks durchgeführt werden. Die erhobenen Daten werden niedrigschwellig per App auf einer gemeinsamen Karte gesammelt.

Geh-rechtes Planen und Gestalten. Rechtliche Planungsgrundlagen für den Fußverkehr

Umweltbundesamt (UBA), 2018: Geht doch! Grundzüge einer bundesweiten Fußverkehrsstrategie. Dessau-Roßlau. Zugriff: www.umweltbundesamt.de, Publikationen [abgerufen am 28.11.2024].

Videos

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Integriertes ländliches Entwicklungskonzept

Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept ist ein übergeordnetes informelles Steuerungsinstrument für ländliche Regionen, um den ländlichen Raum auch im Bereich Mobilität weiterzuentwickeln.

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Kommunales Elektromobilitätskonzept

Das kommunale Elektromobilitätskonzept stellt einen Handlungs- und Aktionsplan dar, um die Elektromobilität in den Gemeinden voranzubringen und die Mobilität insgesamt nachhaltiger zu gestalten.