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LEADER

Luftbild von Straße im ländlichen Raum mit Rapsfeldern.
Quelle: Martin Ruegner / Getty Images

Was ist LEADER?

LEADER (Liaison entre actions de développement de l’économie rurale, zu Deutsch: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) ist ein Förderinstrument, über das fünf Prozent der Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gewährt werden. Das Förderinstrument kommt seit 1991 zum Einsatz und verfolgt folgenden Ansatz zur Vergabe von Mitteln:

Zu Beginn einer Förderperiode werden LEADER-Regionen festgelegt. In der LEADER-Region schließen sich lokale Akteure aus vielfältigen Interessenskreisen zu einer lokalen Aktionsgruppe zusammen und erarbeiten ein regionales Entwicklungskonzept, das sich auf den Zeitraum der Förderperiode bezieht. Beispielsweise können die Akteure aus folgenden Bereichen kommen:

  • Landwirtschaft
  • Forstwirtschaft
  • Handwerk
  • Handel
  • Gewerbe
  • Tourismus
  • Vereine
  • Bürgerinnen und Bürger

Auf der Grundlage des regionalen Entwicklungskonzeptes ihrer LEADER-Region wählt die lokale Arbeitsgruppe Projekte zur Förderung ländlicher Räume aus, die Fördermittel aus dem ELER erhalten sollen. Diese lokalen Arbeitsgruppen haben in der Regel eine Geschäftsführung und werden von einem Regionalmanagement begleitet. Gemeinsam beteiligen sich die Mitglieder der lokalen Arbeitsgruppe an der Ausarbeitung und Umsetzung der regionalen Entwicklungskonzepte und an der Auswahl der zu fördernden Projekte. 

Wesentlich ist beim LEADER-Programm der Gedanke zur Kooperation und Vernetzung. LEADER-Regionen können untereinander ein gemeinsames gebietsübergreifendes oder transnationales Kooperationsprojekt umsetzen. Nationale und europäische Vernetzungsstellen sollen den Erfahrungs- und Wissenstransfer erleichtern. Die deutsche Vernetzungsstelle ist in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angesiedelt.

Was ist das Ziel von LEADER?

Durch den innovativen und integrierten Ansatz soll LEADER zur Steigerung der Attraktivität der jeweiligen Region, zur nachhaltigen Nutzung vorhandener Potenziale, zur Bildung von Netzwerken und zur Bündelung von Kräften beitragen. 

Wesentlicher Gedanke von LEADER ist der Bottom-up-Ansatz bei der Entscheidung über die Vergabe von Fördermitteln. Um hierbei verschiedene Lebensbereiche miteinander zu verknüpfen, müssen die lokalen Arbeitsgruppen mindestens zur Hälfte aus Wirtschafts- und Sozialpartnern bestehen.

Was kann gefördert werden? 

Im Rahmen von LEADER werden Projekte gefördert, die zur Umsetzung der regionalen Entwicklungskonzepte und zur Stärkung der LEADER-Gebiete beitragen. So werden Maßnahmen zur Erhaltung der Lebensqualität im ländlichen Raum gefördert, beispielsweise wirtschaftliche, soziale, kulturelle oder touristische Projekte. Auch Maßnahmen im Bereich Mobilität können gefördert werden. Voraussetzung ist, dass

  • die Maßnahme in einer LEADER-Region liegt,
  • das Thema Mobilität im Arbeitsprogramm der LEADER-Region verankert ist und
  • die lokalen Arbeitsgruppen der Förderung des Projekts zustimmen.

2019 wurde in der LEADER-Region „Bocholter Aa“ (Nordrhein-Westfalen) beispielsweise die Anschaffung von Elektro-Rikschas und Elektrofahrrädern für mobilitätseingeschränkte Menschen, die in Einrichtungen wohnen, gefördert. In der LEADER-Region Eifel (Nordrhein-Westfalen) erhielt das Projekt „E-ifel mobil“ Fördergelder für den zweijährigen Probebetrieb gemeinschaftlich genutzter Elektroautos und E-Bikes. 

LEADER-Projekte, die sich um Förderung bewerben, müssen grundsätzlich im Gebiet einer lokalen Arbeitsgruppe liegen. Es darf sich zudem nicht um Pflichtaufgaben von Gebietskörperschaften handeln (z. B. Abwasserentsorgung, Wasserversorgung). Außerdem muss ein Konzept zur nachhaltigen finanziellen Tragbarkeit des Projekts vorliegen.

Wie wird LEADER in Deutschland umgesetzt?

In der Förderperiode 2014 bis 2020 gab es in Deutschland 321 LEADER-Regionen und lokale Arbeitsgruppen, die etwa zwei Drittel der Fläche Deutschlands abdecken. In der aktuellen Förderperiode 2023 bis 2027 gibt es 372 LEADER-Regionen. In Deutschland wird LEADER sowohl durch ELER als auch durch Bund und Länder finanziert. Die ELER-Programme werden von den Bundesländern aufgestellt. Jedes Bundesland entscheidet, wie viele ELER-Mittel den LEADER-Regionen zur Verfügung stehen und setzt über Länderprogramme eigene Akzente für die Regionalentwicklung.

Seniorentaxi
Quelle: Mobilikon 2021
Maßnahme

Seniorentaxi

Icon Maßnahme

Mit dem Seniorentaxi kann ein Mobilitätsangebot speziell für ältere Menschen in ländlichen Räumen geschaffen und so die Mobilität im Alter gesichert werden.

Biosphären-Safari – ein Mobilitäts-Marketing-Produkt
Quelle: Saarpfalz-Touristik / Eike Dubois
Icon Beispiele aus der Praxis

Auf der Biosphären Safari fahren Teilnehmende mit einem Natur- und Landschaftsführer im regulären ÖPNV, unter Nutzung verschiedener Linien, zu touristischen Zielen im Biosphärenreservat Bliesgau.

 

Mitfahrplattform „fahrmob.eco“
Quelle: fahrmob.eco
Beispiele aus der Praxis

Mitfahrplattform „fahrmob.eco“

Icon Beispiele aus der Praxis

„fahrmob.eco“ ist eine ökologisch-soziale Mitfahrplattform zur Verkehrsvermeidung auf kurzen und regionalen Strecken. Sie setzt auf die aktive Mitwirkung der örtlichen Vereine.

Fahrdienst Königsbrunn
Quelle: MGH Königsbrunn
Beispiele aus der Praxis

Fahrdienst Königsbrunn

Icon Beispiele aus der Praxis

Im Rahmen des Fahrdienst Königsbrunn werden ältere sowie mobilitätseingeschränkte Personen ehrenamtlich befördert.

Unser Dorf fährt elektrisch
Quelle: Ralf König
Beispiele aus der Praxis

Unser Dorf fährt elektrisch

Icon Beispiele aus der Praxis

Südniedersächsische Dörfer haben in einem Wettbewerb Geschäftsmodelle für ein dörfliches E-Carsharing erarbeitet. Die besten Konzepte erhielten eine Ladeinfrastruktur und einen Zuschuss zum E-Auto.

Bürgerrufauto MIT - Mobil im Kleinen Wiesental
Quelle: Gemeinde Kleines Wiesental
Icon Beispiele aus der Praxis

Das Bürgerrufauto in Kleines Wiesental ist ein Mobilitätsangebot, mit dem entlegene Ortsteile an den Buslinienverkehr angeschlossen werden und Seniorinnen und Senioren einen Fahrdienst von Tür zu Tür angeboten wird.

Freizeitbusse mit Fahrradanhängern im Landkreis Harburg
Vernetzte Mobilität in Laer – ein neuer Weg zur ländlichen Verkehrswende

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
Förderprogramme in Baden-Württemberg
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Baden-Württemberg stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderprogramme in Bayern
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Bayern stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderprogramme in Brandenburg
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Brandenburg stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderprogramme in Berlin
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Die Verknüpfung von städtischen und umgebenden ländlichen Räumen ist wichtig für die Verbesserung der Mobilität. Daher werden zentrale Anlaufstellen für Förderprogramme in Berlin dargestellt.

Förderprogramme in Bremen
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Die Verknüpfung von städtischen und umgebenden ländlichen Räumen ist wichtig für die Verbesserung der Mobilität. Daher werden zentrale Anlaufstellen für Förderprogramme in Bremen dargestellt.

Förderprogramme in Hamburg
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Die Verknüpfung von städtischen und umgebenden ländlichen Räumen ist wichtig für die Verbesserung der Mobilität. Daher werden zentrale Anlaufstellen für Förderprogramme in Hamburg dargestellt.

Förderprogramme in Hessen
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Hessen stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderprogramme in Mecklenburg-Vorpommern
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderprogramme in Niedersachsen
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Niedersachsen stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderprogramme in Nordrhein-Westfalen
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Nordrhein-Westfalen stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderprogramme in Rheinland-Pfalz
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Rheinland-Pfalz stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderprogramme im Saarland
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Saarland stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderprogramme in Sachsen
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Sachsen stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderprogramme in Schleswig-Holstein
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Schleswig-Holstein stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderprogramme in Thüringen
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Thüringen stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Förderung für die Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen
Gemeindeübergreifendes Mobilitätskonzept
Integriertes Klimaschutzkonzept
Quelle: soulcld / Getty Images
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Ein integrierte Klimaschutzkonzept dient als Leitfaden für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten und führt verschiedene Fachplanungen, unter anderem die Verkehrsplanung, zusammen.

Integriertes ländliches Entwicklungskonzept
Quelle: Yulia-Images / Getty Images
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Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept ist ein übergeordnetes informelles Steuerungsinstrument für ländliche Regionen, um den ländlichen Raum auch im Bereich Mobilität weiterzuentwickeln.

Integriertes Stadtentwicklungskonzept
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Integrierte Stadtentwicklungskonzepte sind übergeordnete, informelle Steuerungsinstrumente, die Handlungsschwerpunkte und Ziele für die zukünftige Entwicklung festlegt, auch im Bereich Mobilität.

Kommunales Elektromobilitätskonzept
Quelle: Stadtratte / Getty Images
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Das kommunale Elektromobilitätskonzept stellt einen Handlungs- und Aktionsplan dar, um die Elektromobilität in den Gemeinden voranzubringen und die Mobilität insgesamt nachhaltiger zu gestalten.

Kooperationsraumkonzept
Quelle: alphaspirit / Getty Images
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Im Fokus des Kooperationsraumkonzepts steht die Bündelung von Standorten der Daseinsvorsorge in „Kooperationsräumen“, die über Gemeindegrenzen hinaus gehen.

Mobilitätsberichterstattung
Quelle: TU Berlin, Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung
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Das Instrument zur Mobilitätsplanung stellt den Menschen, seine Bedarfe und die Nutzendenperspektive in den Fokus, um die Mobilität und den Verkehr sozial-gerechter sowie ökologisch-verträglicher zu gestalten.

Regionales Entwicklungskonzept
Quelle: Westend61 / Getty Images
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Regionale Entwicklungskonzepte sind Instrumente der Regionalplanung und Wirtschaftsförderung. Umsetzungsfähige Handlungsprogramme, z. B. Mobilität, werden auf interkommunaler Ebene abgeleitet.

Tourismuskonzept
Quelle: ilbusca / Getty Images
Instrumente

Tourismuskonzept

Icon Instrumente

Ein Tourismuskonzept ist ein informelles Instrument zur Förderung des Tourismus. Es beinhaltet ein Leitbild für die touristische Entwicklung sowie Strategien und Maßnahmen zur Zielerreichung.

Verkehrsentwicklungsplan
Quelle: George Pachantouris / Getty Images
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Der Verkehrsentwicklungsplan legt die Ziele und Strategien sowie einen umsetzungsorientierten Maßnahmenplan für die verkehrliche Entwicklung einer Gemeinde fest.

Förderprogramme in Sachsen-Anhalt
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Im Bundesland Sachsen-Anhalt stehen verschiedene Förderprogramme für die Mobilität in ländlichen Räumen zur Verfügung. Es werden zentrale Anlaufstellen dargestellt.

Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), 05.2023: LEADER - kurz erklärt. Zugriff: https://www.dvs-gap-netzwerk.de/dorf-region/leader/leader-kurz-erklaert/ [abgerufen am 26.11.2024].

 

Netzwerk Ländlicher Raum, 2014: LEADER-Regionen. Zugriff: https://www.netzwerk-laendlicher-raum.de, Dorf&Region, LEADER [abgerufen am 26.11.2024].

European Network for Rural Development, o. J.: LEADER/CLLD. Zugriff: https://enrd.ec.europa.eu, LEADER/CLLD [abgerufen am 26.11.2024].

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), 14.05.2014: Ländliche Entwicklung aktiv gestalten. Leitfaden. Zugriff: https://www.bmel.de, Publikationen [abgerufen am 26.11.2024].

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