Regionales Entwicklungskonzept

Dörfliche Siedlung mit Kirchturm und Weinbergen.
Quelle: Westend61 / Getty Images

Was ist ein regionales Entwicklungskonzept? 

Das regionale Entwicklungskonzept (REK) dient dazu, die regionale Strategie zur Steuerung der Entwicklung für die nächsten Jahre festzulegen. Die Planung erfolgt dabei gemeinde- bzw. kreisübergreifend unter integrierter Betrachtung der verschiedenen Handlungsfelder, zu denen auch Mobilität zählen kann. Im Fokus des räumlich integrierten, ressort- und akteursübergreifenden Handlungskonzepts steht ein kooperativer Planungsprozess unter Beteiligung der verschiedenen Akteure sowie der Bürgerinnen und Bürger in der Region. Von Bedeutung sind hierbei insbesondere die Träger öffentlicher Belange, zu denen unter anderem die unterschiedlichen Bundes-, Landes-, Kreis- und Gemeindebehörden und die öffentlich-rechtlichen Fachkörperschaften (z. B. Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Denkmalschutzbehörden usw.) sowie privatrechtliche Träger, die öffentliche Aufgaben erfüllen (z. B. Versorgungsunternehmen, Naturschutzverbände etc.) gehören.

Träger des REK sind jeweils zu bildende lokale Aktionsgruppen (LAG) als Partnerschaften zwischen interessierten kommunalen, wirtschaftlichen, landwirtschaftlichen, sozialen, privaten und anderen Akteuren der Region. Falls in der Region parallel ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) besteht bzw. erarbeitet wird, ist darauf zu achten, die Entwicklungsstrategien des REK und des ILEK aufeinander abzustimmen.

REK basieren in der Regel auf einer Analyse der regionalen Stärken und Schwächen (SWOT-Analyse), auf deren Grundlage regionsspezifische Leitbilder und Entwicklungsziele sowie Handlungsfelder mit Maßnahmen erarbeitet werden.

Was ist das Ziel des regionalen Entwicklungskonzepts? 

Gemäß § 13 Raumordnungsgesetz (ROG) kann das regionale Entwicklungskonzept als gemeindeübergreifendes Instrument bei der Vorbereitung oder Verwirklichung des Raumordnungsplans oder von sonstigen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen eingesetzt werden. Das regionale Entwicklungskonzept als prozess- und projektorientiertes informelles Planungsinstrument dient der Förderung ausgewählter Regionen, besonders zur Verbesserung regionaler Wirtschaftsstrukturen und stellt damit die Grundlage für die zukünftige umsetzungsorientierte Regionalentwicklung dar. 

Das Thema (nachhaltige) Mobilität bzw. die Förderung des Umweltverbundes kann als Handlungsfeld im REK aufgegriffen und mit entsprechenden Maßnahmen (z. B. zur Verbesserung der Attraktivität des Radwegenetzes oder zum Ausbau des ÖPNV-Angebots) flankiert werden.

Da es sich beim REK um ein informelles Instrument handelt, ist darauf zu achten, die fachübergreifend erarbeiteten Strategien nach Beschluss tatsächlich umzusetzen.

Integration alternativer Angebote in das ÖPNV-Angebot
KombiBus
Maßnahme

KombiBus

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Ein KombiBus ist ein liniengebundener Bus, der Personen und Güter befördert. Durch die kombinierte Beförderung werden vorhandene Kapazitäten besser ausgelastet und neue Einnahmequellen erschlossen.

Radschnellwege
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Radschnellwege sind vom Autoverkehr baulich getrennte, hochwertige Verbindungen zwischen Städten und Gemeinden. Direkte, kreuzungsfreie und steigungsarme Verläufe fördern sicheres Radfahren.

Radwegeausbau
Quelle: ewg3D / Getty Images
Maßnahme

Radwegeausbau

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Der Ausbau von Radwegen trägt zu einem attraktiven und sicheren Radverkehr im ländlichen Raum bei. Viele Wege können so mit dem Rad oder in Kombination mit dem ÖV zurückgelegt werden.

Stadt-Umland-Bahn
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Die Stadt-Umland-Bahn stellt eine Verknüpfung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn zur Schaffung von Direktverbindungen zwischen innerstädtischen und regionalen Bahnstrecken bzw. -systemen dar.

Verleih von Lastenrädern
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Ein Lastenrad ist mit einer Transportfläche und häufig mit einem unterstützenden Elektromotor ausgestattet. Mit dem Lastenrad können sperrige und schwere Güter transportiert werden.

Differenziertes Mobilitätssystem
Quelle: Mobilikon 2021
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Ein differenziertes Mobilitätssystem schafft durch die strategische Verknüpfung mehrerer Angebote mit hoher Kundenorientierung eine Alternative zum privaten Pkw im ländlichen Raum.

PlusBus
Quelle: Mobilikon 2021
Maßnahme

PlusBus

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Der PlusBus dient als Ergänzung und Zubringer für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und zeichnet sich durch einen regelmäßigen, auf den SPNV abgestimmten Takt sowie durch kurze Fahrtzeiten aus.

Reaktivierung von Bahnstrecken
Quelle: Mickis-Fotowelt / Getty Images
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Im Rahmen der Reaktivierung von Bahnstrecken werden stillgelegte Schienenverbindungen wieder nutzbar gemacht und in das öffentliche Verkehrsnetz eingebunden.

Schnellbus
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Maßnahme

Schnellbus

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Schnellbusse sind bei einem dünnen SPNV-Netz eine flexible und schnelle Ergänzung des Regionalverkehrs. Sie verbinden regionale Zentren und stellen eine komfortable Erschließung sicher.

Takterhöhung und -abstimmung im SPNV/ÖPNV
Quelle: Luis Alvarez / Getty Images
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Die Takterhöhung und -abstimmung im SPNV/ÖPNV umfasst die zeitliche Ausweitung des Verkehrsangebots sowie die verbesserte Verknüpfung zwischen den einzelnen Angeboten des öffentlichen Verkehrs.

Radschnellweg Frankfurt-Darmstadt
Quelle: KOM3
Beispiele aus der Praxis

Radschnellweg Frankfurt-Darmstadt

Icon Beispiele aus der Praxis

Der Radschnellweg Frankfurt-Darmstadt ist Hessens erster Radschnellweg und wird bis 2028 auf über 30 km Länge zwischen Frankfurt und Darmstadt verlaufen. Einige Teilstücke wurden bereits eröffnet.

Radverkehrsentwicklungsprozess im Landkreis Marburg-Biedenkopf
Quelle: Landkreis Marburg-Biedenkopf
Icon Beispiele aus der Praxis

Der Kreis Marburg-Biedenkopf arbeitet seit 2016 daran, anhand eines umfassenden Konzepts den Radverkehr systematisch und strukturell zu fördern und zieht dabei Kommunen und Zivilgesellschaft mit ein.

Stadt-Umland-Bahn: RegioTram Kassel
Beispiele aus der Praxis

Stadt-Umland-Bahn: RegioTram Kassel

Icon Beispiele aus der Praxis

Die RegioTram Kassel ist ein Stadtbahnsystem mit Zweisystemfahrzeugen in der Region Kassel mit Direktverbindungen zwischen der Innenstadt Kassel und der Region.

Peripheral Access: Mobil und umweltfreundlich – auch in ländlichen Regionen
Stadt-Umland-Bahn: Chemnitzer Modell
Quelle: S. Baier, City-Bahn Chemnitz
Icon Beispiele aus der Praxis

Das Chemnitzer Modell gilt als eines der wichtigsten ÖPNV-Projekte in ganz Sachsen. Ziel ist es, umsteigefrei und in dichtem Takt das Stadtzentrum von Chemnitz mit dem Umland zu verknüpfen. 

Bebauungsplan
Quelle: Reza Estakhrian / Getty Images
Instrumente

Bebauungsplan

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In Bebauungsplänen, die als Satzung vom Gemeinderat beschlossen werden, wird die Nutzung von Flächen festgelegt. Sie sind die baurechtliche Grundlage für die Entwicklung von Verkehrsinfrastrukturen.

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
Flächennutzungsplan
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Mobilitätsangebote benötigen Flächen, die häufig in kommunaler oder privater Hand liegen. Flächennutzungspläne legen die räumlichen Rahmenvorgaben fest und bilden die Grundlage für Bebauungspläne.

Förderung für die Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen
Integriertes ländliches Entwicklungskonzept
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Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept ist ein übergeordnetes informelles Steuerungsinstrument für ländliche Regionen, um den ländlichen Raum auch im Bereich Mobilität weiterzuentwickeln.

Kooperationsraumkonzept
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Im Fokus des Kooperationsraumkonzepts steht die Bündelung von Standorten der Daseinsvorsorge in „Kooperationsräumen“, die über Gemeindegrenzen hinaus gehen.

LEADER
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Instrumente

LEADER

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Im Rahmen von LEADER vergeben Zusammenschlüsse ländlicher Akteure Fördermittel aus dem europäischen Landwirtschaftsfonds für Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raumes, auch im Bereich Mobilität.

Pendlerkonzept
Quelle: Thomas Winz / Getty Images
Instrumente

Pendlerkonzept

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Ein Pendlerkonzept ist ein informelles Instrument zur Steuerung des Pendelverkehrs. Neben der Erreichbarkeit der Arbeitsplätze steht eine möglichst nachhaltige Gestaltung des Verkehrs im Fokus.

Tourismuskonzept
Quelle: ilbusca / Getty Images
Instrumente

Tourismuskonzept

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Ein Tourismuskonzept ist ein informelles Instrument zur Förderung des Tourismus. Es beinhaltet ein Leitbild für die touristische Entwicklung sowie Strategien und Maßnahmen zur Zielerreichung.

Förderung von Schnellbussen im Verbandsgebiet des Nahverkehr Rheinland
Integriertes Klimaschutzkonzept
Quelle: soulcld / Getty Images
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Ein integrierte Klimaschutzkonzept dient als Leitfaden für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten und führt verschiedene Fachplanungen, unter anderem die Verkehrsplanung, zusammen.

Integriertes Stadtentwicklungskonzept
Icon Instrumente

Integrierte Stadtentwicklungskonzepte sind übergeordnete, informelle Steuerungsinstrumente, die Handlungsschwerpunkte und Ziele für die zukünftige Entwicklung festlegt, auch im Bereich Mobilität.

Regionaler Nahverkehrsplan
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Der regionale Nahverkehrsplan ist ein strategisches Instrument für die Planung und Ausgestaltung des öffentlichen Verkehrs.

Regionalplan (Regionaler Raumordnungsplan)
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Regionalpläne werden zur Konkretisierung, Integration und Umsetzung der regionalen Ziele aufgestellt und bilden das Bindeglied zwischen Landesentwicklung und Bauleitplanung der Gemeinden.

Drittnutzerfinanzierung: Zweckgebundene Parkraumbewirtschaftung
Interkommunale Zusammenarbeit
Quelle: Filadendron / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Interkommunale Zusammenarbeit

Icon Hilfen zur Umsetzung

Mobilität und viele weitere kommunale Themenfelder erfordern eine Abstimmung bzw. Kooperation mit umliegenden Kommunen in Form einer interkommunalen Zusammenarbeit.

Integrierte Mobilitätskonzepte zur Einbindung unterschiedlicher Mobilitätsformen in ländlichen Räumen
Mobilität – Erreichbarkeit – Ländliche Räume ... und die Frage nach der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse
Mobilitätsoffensive für das Land
Wissenschaftliche Dokumente
Icon Publikationssammlung

Im Leitfaden der Agora Verkehrswende wird umfangreich erläutert, unter welchen Bedingungen Linienbedarfsverkehre das ÖPNV-Angebot auf dem Land verbessern können.

Mobilitäts- und Angebotsstrategien in ländlichen Räumen
Sicherung von Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum. Strategien und Praxisbeispiele für gleichwertige Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen
Zukunftsfähige Mobilität in ländlichen Räumen. 12 Bausteine für eine Landmobilität von morgen

Raumordnungsgesetz (ROG), 22.12.2008. Zugriff: https://www.gesetze-im-internet.de, Gesetze/Verordnungen, R, ROG [abgerufen am 13.12.2023].

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Integriertes Klimaschutzkonzept

Ein integrierte Klimaschutzkonzept dient als Leitfaden für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten und führt verschiedene Fachplanungen, unter anderem die Verkehrsplanung, zusammen.

Quelle: Yulia-Images / Getty Images

Integriertes ländliches Entwicklungskonzept

Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept ist ein übergeordnetes informelles Steuerungsinstrument für ländliche Regionen, um den ländlichen Raum auch im Bereich Mobilität weiterzuentwickeln.

Quelle: Stadtratte / Getty Images

Kommunales Elektromobilitätskonzept

Das kommunale Elektromobilitätskonzept stellt einen Handlungs- und Aktionsplan dar, um die Elektromobilität in den Gemeinden voranzubringen und die Mobilität insgesamt nachhaltiger zu gestalten.