Regionales Radverkehrskonzept

Vater und Tochter fahren mit dem Fahrrad auf einem Fahrradweg zwischen den Feldern einer Siedlung.
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Was ist ein regionales Radverkehrskonzept? 

Das regionale Radverkehrskonzept dient der Förderung des Radverkehrs in und zwischen den Gemeinden einer Region und bildet den Handlungsrahmen zur lokalen Förderung des Radverkehrs für die nächsten Jahre. Ziel ist es, die Nutzung des Fahrrads attraktiver und sicherer zu gestalten. Im Gegensatz zu dem kommunalen Radverkehrskonzept, das sich auf die nahräumliche Mobilität innerhalb der Gemeinden bezieht, liegt der Schwerpunkt des regionalen Radverkehrskonzepts auf der Verbindungsqualität in der Region zwischen den Gemeinden. Dabei sind auch die Belange anderer Verkehrsträger, insbesondere die Belange des Fuß- und öffentlichen Personenverkehrs, zu berücksichtigen. Im Fokus der Erstellung des Radverkehrskonzepts steht ein kooperativer Planungsprozess unter Beteiligung der verschiedenen Akteure sowie der Bürgerinnen und Bürger. Neben dem Beitrag zum Klimaschutz wird grundsätzlich das Mobilitätsangebot in der Region erhöht, insbesondere für Personen, die über keinen Pkw verfügen. 

Das regionale Radverkehrskonzept basiert in der Regel auf einer Bestands- und Potenzialanalyse, auf deren Grundlage radverkehrsbezogene Entwicklungsziele, -strategien und Handlungsfelder abgeleitet werden. Darauf aufbauend sind in den verschiedenen Handlungsfeldern Maßnahmen zu entwickeln sowie Handlungsleitfäden zur Umsetzung zu erarbeiten.

Das regionale Radverkehrskonzept kann eine Vielzahl an Handlungsfeldern umfassen. Im Fokus steht hierbei die Verbesserung der gemeindegrenzenübergreifenden Mobilität durch den Ausbau des regionalen Radwegenetzes, einschließlich der Beschilderung. Das Radwegenetz kann mehrstufig aufgebaut sein und beispielsweise Radschnellwege, regionale Radhauptrouten sowie weitere regionale Radrouten umfassen. Zudem gewinnt die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrräder/Pedelecs zunehmend an Bedeutung.

Was ist das Ziel des regionalen Radverkehrskonzepts? 

Das regionale Radverkehrskonzept stellt die wesentliche Grundlage für künftige Entscheidungen und Handlungsansätze im Zusammenhang mit der Förderung des Radverkehrs in der Region dar. Das Konzept verfolgt das Ziel, die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern sowie durch Verlagerungseffekte vom MIV einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Zudem ergeben sich positive Auswirkungen auf die Gesundheit und die Verkehrssicherheit. Darüber hinaus kann die qualitative Aufwertung der öffentlichen Räume angestrebt werden, indem Flächen für den MIV in Flächen für den Radverkehr umgewandelt werden.

Der nationale Radverkehrsplan 3.0 der Bundesregierung mit seinen Leitzielen und Themenschwerpunkten kann als Orientierungsrahmen für die Entwicklung eines regionalen Radverkehrskonzepts dienen. Er definiert acht Leitziele:

  1. Lückenloser Radverkehr in Deutschland
  2. Deutschland wird Fahrrad-Pendlerland
  3. Das Fahrrad im Zentrum moderner Mobilitätssysteme
  4. Radverkehr erobert Stadt und Land
  5. Vision Zero im Radverkehr
  6. Urbaner Lastenverkehr wird Radverkehr
  7. Deutschland wird Fahrradstandort
  8. Radverkehr wird intelligent, smart und vernetzt. 

Da es sich bei dem regionalen Radverkehrskonzept um ein informelles Instrument handelt, ist darauf zu achten, die fachübergreifend erarbeiteten Strategien nach erfolgtem Beschluss tatsächlich umzusetzen.

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), 2019: Nationaler Radverkehrsplan 3.0. Berlin. Zugriff: https://bmdv.bund.de, Themen, Mobilität, Radverkehr, Nationaler Radverkehrsplan 3.0 [abgerufen am 13.12.2023].