Tourismuskonzept

Familie auf E-Bikes fahren entlang an Weinbergen.
Quelle: ilbusca / Getty Images

Was ist ein Tourismuskonzept? 

Tourismuskonzepte bilden die Grundlage für eine systematische und zielgerichtete Entwicklung des Wirtschafts- und Standortfaktors Tourismus auf Ebene der Kommunen, Regionen oder Bundesländer. Die Konzepte sind ein Handlungsleitfaden für die politischen Entscheider und Akteure vor Ort sowie eine wichtige Voraussetzung für eine abgestimmte und kooperative Zusammenarbeit zur Stärkung des Tourismussektors. Im Fokus der Entstehung steht ein kooperativer Planungsprozess unter Beteiligung der verschiedenen Akteure sowie der Bürgerinnen und Bürger.

Im Rahmen der Konzepterstellung erfolgt zunächst die Analyse der touristischen Ausgangssituation sowie aktueller Entwicklungen und Trends. Auf dieser Grundlage können eine Wettbewerbsanalyse und Benchmark-Einordnung sowie die Identifikation wichtiger Tourismusmärkte und Zielgruppen durchgeführt werden. Anschließend werden die touristischen Leitlinien und Zielsetzungen sowie Handlungsfelder definiert. Vor diesem Hintergrund werden dann touristische Angebots- und Produktideen erarbeitet sowie konkrete Maßnahmenvorschläge und Kommunikationsmaßnahmen abgeleitet.

Das Thema Mobilität bildet einen wichtigen Aspekt innerhalb des Tourismuskonzepts. Dies betrifft sowohl die An- und Abreise der Touristinnen und Touristen (z. B. per Bahn und vom Bahnhof per Sharing-Fahrzeug) als auch die Erreichbarkeit der (touristischen) Ziele in der Region (z. B. mittels ÖPNV) sowie mobilitätsbezogene Freizeitangebote (z. B. Pedelec-Touren).

Was ist das Ziel des Tourismuskonzepts? 

Das übergeordnete Ziel des Tourismuskonzepts ist es, die Attraktivität von Regionen oder Tourismusunternehmen zu steigern und auf diese Weise eine höhere Zahl an Touristinnen und Touristen zu erzielen. Hierbei spielt das Thema Nachhaltigkeit eine zunehmend größere Rolle.

Das Strategiepapier „Eckpunkte der Bundesregierung – Orientierungsrahmen für eine nationale Tourismusstrategie" nennt drei übergeordnete politische Ziele im Tourismus. So soll die inländische Wertschöpfung erhöht, die Lebensqualität der in Deutschland lebenden Menschen nachhaltig gehoben und zur internationalen Stabilität beigetragen werden. Als ein zentrales Handlungsfeld wird Mobilität bedarfsgerecht und nachhaltig gestalten" definiert. Dies umfasst ausgewogene Mobilitätslösungen zur Verbesserung der verkehrlichen Erschließung des ländlichen Raums, welche sowohl den Mobilitätsansprüchen von Reisenden gerecht werden als auch die negativen Folgen des Reiseverkehrs für Klima, Umwelt und Gesundheit begrenzen bzw. mindern.

Da es sich bei dem Tourismuskonzept um ein informelles Instrument handelt, ist darauf zu achten, die fachübergreifend erarbeiteten Strategien nach Beschluss tatsächlich umzusetzen.

Attraktivitätssteigerung der Pedelec-Nutzung
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Das Pedelec ist ein Fahrrad, das die Fahrerin bzw. den Fahrer mit einem Elektroantrieb unterstützt. Es bietet eine Mobilitätsalternative auf Kurz- und Mittelstrecken im ländlichen Raum.

Bikesharing
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Maßnahme

Bikesharing

Icon Maßnahme

Bikesharing ist ein öffentliches Fahrradverleihsystem. Die Fahrräder sind im öffentlichen Raum bzw. an Bikesharing-Stationen frei zugänglich und können jederzeit gebührenpflichtig gemietet werden.

Fahrradverleih
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Ein Fahrradverleih ist ein Geschäft, das gegen Entgelt Fahrräder verleiht. Das traditionelle Fahrradverleihsystem ermöglicht insbesondere für Touristen eine flexible und kostengünstige Fortbewegung.

Freizeitbus
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Maßnahme

Freizeitbus

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Der Freizeitbus erschließt touristische Ziele und Freizeiteinrichtungen und steigert so die Attraktivität ländlicher Regionen.

Gästeticket
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Maßnahme

Gästeticket

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Gästetickets werden in einigen Urlaubsregionen als ÖPNV-Fahrschein an Übernachtungsgäste ausgegeben, um deren Mobilität vor Ort zu fördern. Sie können auf diese Weise einen Beitrag zur ÖPNV-Finanzierung leisten.

Mitnahmemöglichkeiten von Fahrrädern im ÖV
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Die Mitnahme von Fahrrädern im ÖV ermöglicht eine vereinfachte Erschließung der ersten und letzten Meile und verbessert insbesondere in ländlichen Räumen mit größeren Distanzen zu Haltestellen den Zugang zum ÖV.

Veranstaltungsbus
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Der Veranstaltungsbus ist ein Transportmittel, das eine Beförderung zum Anlass einer Veranstaltung bzw. eines Events anbietet. Der Bus verkehrt entweder nach vorheriger Anmeldung oder nach Fahrplan.

Wegweisung für Radfahrende und Zufußgehende
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Eine klare und konsistente Wegweisung für den Fuß- und Radverkehr verbessert die Sicherheit, die Orientierung und den Komfort für Zufußgehende und Radfahrende.

E-Roller-Sharing
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Beim E-Roller-Sharing handelt es sich um ein Verleihsystem von elektrisch angetriebenen Rollern. Die Elektroroller sind emissionsarm und bieten ein nachhaltiges und flexibles Mobilitätsangebot.

E-Scooter-Sharing
Quelle: ViewApart / Getty Images
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Beim E-Scooter-Sharing handelt es sich um ein flexibles Verleihsystem von elektrisch angetriebenen Tretrollern. Die E-Scooter sind emissionsarm und bieten ein flexibles Mobilitätsangebot.

Ladepunkte für Pedelecs/E-Bikes
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Ein öffentlicher Ladepunkt für Pedelecs und E-Bikes ermöglicht unterwegs das Aufladen des Akkus und vergrößert so den möglichen Einsatzradius. Hierdurch kann der Fahrradverkehr gestärkt werden.

PlusBus
Quelle: Mobilikon 2021
Maßnahme

PlusBus

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Der PlusBus dient als Ergänzung und Zubringer für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und zeichnet sich durch einen regelmäßigen, auf den SPNV abgestimmten Takt sowie durch kurze Fahrtzeiten aus.

Radschnellwege
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Radschnellwege sind vom Autoverkehr baulich getrennte, hochwertige Verbindungen zwischen Städten und Gemeinden. Direkte, kreuzungsfreie und steigungsarme Verläufe fördern sicheres Radfahren.

Reaktivierung von Bahnstrecken
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Im Rahmen der Reaktivierung von Bahnstrecken werden stillgelegte Schienenverbindungen wieder nutzbar gemacht und in das öffentliche Verkehrsnetz eingebunden.

Regionaler Nachtverkehr
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Icon Maßnahme

Der regionale Nachtverkehr verbessert die nächtliche Erreichbarkeit ländlicher Regionen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere für Schichtarbeitende und nächtliche Freizeitverkehre.

Stationsbasiertes Carsharing
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Stationsbasierte Carsharing-Angebote bieten eine flexible Erweiterung der Mobilitätsmöglichkeiten in ländlichen Räumen. Verschiedene Fahrzeugtypen können an festen Stationen ausgeliehen werden.

Takterhöhung und -abstimmung im SPNV/ÖPNV
Quelle: Luis Alvarez / Getty Images
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Die Takterhöhung und -abstimmung im SPNV/ÖPNV umfasst die zeitliche Ausweitung des Verkehrsangebots sowie die verbesserte Verknüpfung zwischen den einzelnen Angeboten des öffentlichen Verkehrs.

Bikesharing: UsedomRad
Quelle: UsedomRad GmbH
Beispiele aus der Praxis

Bikesharing: UsedomRad

Icon Beispiele aus der Praxis

UsedomRad ist ein Bikesharing-Projekt auf der Insel Usedom und dem angrenzenden Festlandsockel. Über 150 Bikesharing-Stationen bieten ein nachhaltiges und flexibles Mobilitätsangebot für Einwohner, Touristen und Pendler.

Gästeticket: Die Ausweitung des Harzer Urlaubstickets (HATIX) auf den Westharz in Niedersachsen
Biosphären-Safari – ein Mobilitäts-Marketing-Produkt
Quelle: Saarpfalz-Touristik / Eike Dubois
Icon Beispiele aus der Praxis

Auf der Biosphären Safari fahren Teilnehmende mit einem Natur- und Landschaftsführer im regulären ÖPNV, unter Nutzung verschiedener Linien, zu touristischen Zielen im Biosphärenreservat Bliesgau.

 

Transdanube.Pearls: Netzwerk für nachhaltige Mobilität entlang der Donau
MoVeToLausitz - Mobilitätsunterstützung mittels datenbasierter Verkehrslenkung im Tourismus in der Lausitz
Drittnutzerfinanzierung: Finanzierung durch Kurtaxen und Übernachtungspauschalen
Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
Kommunales Fußverkehrskonzept
Quelle: Allie Brock / EyeEm / Getty Images
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Das kommunale Fußverkehrskonzept dient der Förderung des Fußverkehrs, indem die Rahmenbedingungen für das zu Fuß gehen verbessert werden.

Kommunaler Nahverkehrsplan
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Kommunale Nahverkehrspläne sind ein strategisches Instrument für die mittel- und langfristige Planung des ÖPNV. Sie bilden für den Aufgabenträger die Grundlage für die Ausgestaltung des ÖPNV.

Kommunales Radverkehrskonzept
Quelle: Ingo Jezierski / EyeEm / Getty Images
Icon Instrumente

Das kommunale Radverkehrskonzept dient der Förderung des Radverkehrs in der Gemeinde, indem die Nutzung attraktiver und sicherer gestaltet wird.

Masterplan Nahmobilität
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Ein Masterplan Nahmobilität ist ein Gesamtkonzept für die Nahmobilität zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Fuß- und Radverkehr auf kommunaler Ebene.

Regionales Radverkehrskonzept
Quelle: Johner Images / Getty Images
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Ein regionales Radverkehrskonzept bildet den Handlungsrahmen zur Förderung des Radverkehrs in einer Region. Es werden verschiedene Entwicklungsziele zur Verbesserung der Radinfrastruktur.

Drittnutzerfinanzierung: Gewinnung von Sponsoren
LEADER
Quelle: Martin Ruegner / Getty Images
Instrumente

LEADER

Icon Instrumente

Im Rahmen von LEADER vergeben Zusammenschlüsse ländlicher Akteure Fördermittel aus dem europäischen Landwirtschaftsfonds für Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raumes, auch im Bereich Mobilität.

Pilotmaßnahmen
Instrumente

Pilotmaßnahmen

Icon Instrumente

Pilotmaßnahmen sind ein wichtiges Instrument, um innovative Mobilitätslösungen exemplarisch auszuprobieren.

Regionales Entwicklungskonzept
Quelle: Westend61 / Getty Images
Icon Instrumente

Regionale Entwicklungskonzepte sind Instrumente der Regionalplanung und Wirtschaftsförderung. Umsetzungsfähige Handlungsprogramme, z. B. Mobilität, werden auf interkommunaler Ebene abgeleitet.

Förderung für die Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) (Hrsg.), 30.04.2019: Eckpunkte der Bundesregierung - Orientierungsrahmen für eine nationale Tourismusstrategie. Berlin. Zugriff: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/E/eckpunkte-tourismusstrateg… [abgerufen am 10.01.2024].