Einsatz von Elektrobussen

Ein Elektrobus auf einer Straße
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid

Was ist ein Elektrobus?

Bei einem Elektrobus handelt es sich um einen Omnibus, der ausschließlich oder zumindest teilweise von einem Elektromotor angetrieben wird. Hierunter fallen sowohl batterie- und brennstoffzellenbetriebene Busse als auch Oberleitungs- und Oberleitungs-Hybrid-Busse sowie Diesel-Hybrid-Busse. Für den Einsatz eines Elektrobusses ist die Errichtung zusätzlicher Infrastrukturen erforderlich. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Ladeinfrastruktur in den Betriebshöfen und, je nach gewählter Technologie, zum Teil auch auf der Strecke.

Was sind die Vorteile des Elektrobusses?

Der öffentliche Verkehr leistet bereits jetzt einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz sowie zur Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum. Durch den Einsatz von Elektrobussen werden die Luftschadstoff- und Treibhausgasemissionen weiter reduziert, insbesondere wenn die eingesetzte Antriebsenergie aus erneuerbaren Ressourcen bereitgestellt wird. Zudem zeichnet sich der Elektrobus durch ein niedriges Geräuschniveau im Innenraum sowie außerhalb des Fahrzeugs aus. Die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger kann hierdurch gesteigert werden.

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Im Vergleich zu einem Dieselbus weist ein Elektrobus deutlich höhere Investitions- und Betriebskosten auf. Neben den aktuell deutlich höheren Anschaffungskosten für die Fahrzeuge sind auch umfangreiche Investitionen in Betriebshöfe, Ladeinfrastruktur bzw. Wasserstofftankstellen, Netzanschlüsse und Werkstätten erforderlich. Daher müssen für einen erfolgreichen Elektrobus-Einsatz ausreichend finanzielle Mittel bereitstehen. Von großer Bedeutung ist hierbei die Gewinnung öffentlicher Fördermittel auf EU-, Bundes- und Landesebene.

Bei der betrieblichen Einbindung eines Elektrobusses spielen dessen Reichweite, die Ladezeiten sowie die technische Zuverlässigkeit eine wichtige Rolle. Die diesbezüglichen Besonderheiten des Elektrobusses sind bei der Umlaufplanung der Fahrzeuge und der Personaldienstplanung zu berücksichtigen.

 

Der Einsatz von Elektrobussen im öffentlichen Verkehr ist mit hohen Kosten verbunden. Dies bezieht sich nicht nur auf die Investitionen für die Fahrzeuge, die deutlich höher sind im Vergleich zu modernen Dieselbussen, sondern auch auf die Errichtung der erforderlichen Ladeinfrastruktur. Die kostenintensive Infrastruktur muss auf den Betriebshöfen und zum Teil auf der Strecke installiert werden. Beim Anschluss an das Stromnetz muss zudem sichergestellt werden, dass es nicht zu einer Überlastung des Netzes kommt. Beim betrieblichen Einsatz der Elektrobusse muss die maximale Reichweite der Elektrobusse berücksichtigt werden. Zudem übersteigt die Ausfallquote der Elektrobusse aktuell noch die der Dieselbusse, so dass ggf. eine größere Anzahl an Ersatzfahrzeugen vorgehalten werden muss.

Differenziertes Mobilitätssystem
Quelle: Mobilikon 2021
Icon Maßnahme

Ein differenziertes Mobilitätssystem schafft durch die strategische Verknüpfung mehrerer Angebote mit hoher Kundenorientierung eine Alternative zum privaten Pkw im ländlichen Raum.

Kommunales Mobilitätsmanagement
Icon Maßnahme

Kommunales Mobilitätsmanagement ist ein ressortübergreifendes Instrument, das in der kommunalen Verwaltung eingesetzt wird, um einen effizienten, umwelt- und sozialverträglichen und somit nachhaltigen Personenverkehr zu gestalten.

Ladeinfrastruktur für Flotten
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Icon Maßnahme

Aufbau einer Ladeinfrastruktur für die Flottenelektrifizierung kommunaler und/oder privater Flottenbetreiber.

Elektrobusse in Bad Langensalza
Quelle: Salza Tours, Bad Langensalza
Beispiele aus der Praxis

Elektrobusse in Bad Langensalza

Icon Beispiele aus der Praxis

Im Stadtverkehr in Bad Langensalza werden seit dem Jahr 2016 zwei Elektrobusse eingesetzt. Seit November 2019 wird mit einem dritten E-Bus der Einsatz im Überlandlinienverkehr durchgeführt. 2022 folgte ein vierter E-Bus.

Intermodalität/E-Mobilität: inmod Mecklenburg-Vorpommern
Stationsbasiertes E-Carsharing: Modellregion E-WALD
Unser Dorf fährt elektrisch
Quelle: Ralf König
Beispiele aus der Praxis

Unser Dorf fährt elektrisch

Icon Beispiele aus der Praxis

Südniedersächsische Dörfer haben in einem Wettbewerb Geschäftsmodelle für ein dörfliches E-Carsharing erarbeitet. Die besten Konzepte erhielten eine Ladeinfrastruktur und einen Zuschuss zum E-Auto.

Reaktivierung und Elektrifizierung der Schönbuchbahn
Quelle: Zweckverband Schönbuchbahn
Icon Beispiele aus der Praxis

Die Schönbuchbahn ist eine vormals stillgelegte Schienentrasse in der Region Stuttgart, die im Jahr 1996 nach rund 30 Jahren erfolgreich reaktiviert und von 2016 – 2019 elektrifiziert und teilweise zweigleisig ausgebaut wurde.

Pulsierendes Carsharing in und um Homberg (Efze)
Quelle: Von Lengerken, Heimatnachrichten
Icon Beispiele aus der Praxis

Tägliches Pendeln der CarSharing-Pkw aus dem Umland morgens in die Kreisstadt und abends zurück gibt dem Konzept seinen Namen: Pulsierendes CarSharing. Schaffung einer Synergie dienstlicher und privater Mobilität.

remo – On-Demand-Verkehr in Rendsburg und Umgebung
Quelle: NAH.SH GmbH
Icon Beispiele aus der Praxis

remo ist ein über die NAH.SHUTTLE-App oder das Telefon sofort buchbares, voll-flexibles Nahverkehrsangebot ohne Linien- und Fahrplanbindung mit bestehenden und virtuellen Haltestellen in Rendsburg und Umgebung.

Clean Vehicles Directive (CVD)
Quelle: Cavan Images / Getty Images
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Die Clean Vehicles Richtlinie der Europäischen Union gibt verbindliche Quoten für umweltfreundliche Fahrzeuge bei öffentlichen Beschaffungen vor. Die Richtlinie ist noch in deutsches Recht umzusetzen.

Durchstarterset Elektromobilität
Quelle: NOW GmbH
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Das Durchstarterset Elektromobilität unterstützt Kommunen & kommunale Akteure beim Durchstarten in die emissionsfreie Mobilität. Mit Wissen aus Forschung und Praxis hilft es bei der Elektrifizierung von ÖPNV, kommunaler Flotte oder Gewerbeverkehr.

E-Learning-Plattform LadeLernTOOL
Quelle: NOW GmbH
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Die E-Learning-Plattform unterstützt kommunale Akteure (kommunale Verwaltung, lokale Wirtschaft, interessierte Fachöffentlichkeit) dabei, Wissen zum Thema Ladeinfrastruktur zu erlangen oder zu erweitern, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu planen und den Aufbau vor Ort voranzutreiben. 

Elektromobilitätsgesetz (EmoG)
Quelle: Westend61 / Getty Images
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Das Elektromobilitätsgesetz bildet den rechtlichen Rahmen für Maßnahmen zur Bevorrechtigung von elektrischen Fahrzeugen im Straßenverkehr. Es soll zur Förderung der Elektromobilität im MIV beitragen.

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
Förderung für die Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen
Integriertes Klimaschutzkonzept
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Ein integrierte Klimaschutzkonzept dient als Leitfaden für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten und führt verschiedene Fachplanungen, unter anderem die Verkehrsplanung, zusammen.

Kommunaler Nahverkehrsplan
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Kommunale Nahverkehrspläne sind ein strategisches Instrument für die mittel- und langfristige Planung des ÖPNV. Sie bilden für den Aufgabenträger die Grundlage für die Ausgestaltung des ÖPNV.

Kommunales Elektromobilitätskonzept
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Das kommunale Elektromobilitätskonzept stellt einen Handlungs- und Aktionsplan dar, um die Elektromobilität in den Gemeinden voranzubringen und die Mobilität insgesamt nachhaltiger zu gestalten.

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Im Fokus des Kooperationsraumkonzepts steht die Bündelung von Standorten der Daseinsvorsorge in „Kooperationsräumen“, die über Gemeindegrenzen hinaus gehen.

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Die ÖPNV-Gesetze der Bundesländer verankern die Grundregeln zur Nahverkehrsplanung in Form der Organisation und Förderung des Nahverkehrs.

Regionaler Nahverkehrsplan
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Der regionale Nahverkehrsplan ist ein strategisches Instrument für die Planung und Ausgestaltung des öffentlichen Verkehrs.

Aktionstag
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Hilfen zur Umsetzung

Aktionstag

Icon Hilfen zur Umsetzung

Im Rahmen eines Aktionstages werden Mobilitätsangebote vor Ort in einer ganztägigen Veranstaltung zielgruppengerecht beworben und so die Bekanntheit und Akzeptanz in der Bevölkerung gesteigert.

Aufgabenträgerbefragung
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Hilfen zur Umsetzung

Aufgabenträgerbefragung

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Bei der Aufgabenträgerbefragung werden die Aufgabenträgerinnen und Aufgabenträger zu ihren Handlungsempfehlungen und Sichtweisen über das bestehende Mobilitätsangebot oder geplante Mobilitätskonzepte befragt.

Berichterstattung in Lokalmedien
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Durch die Berichterstattung zu Mobilitätsangeboten in Lokalmedien kann eine hohe Aufmerksamkeit erzeugt werden und die Bekanntheit sowie das Verständnis der Angebote gesteigert werden.

Change Management
Quelle: manusapon kasosod / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Change Management

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Change Management hat zum Ziel, Veränderungsprozesse nachhaltig zu verankern und deren Erfolg durch die Akzeptanz der Beteiligten zu sichern.

Expertengespräch
Quelle: EMS-FORSTER-PRODUCTIONS / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Expertengespräch

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Im Rahmen eines Expertinnen- und Expertengespräches werden Personen mit besonderer Expertise im Mobilitätssektor über ihre Einschätzungen zu einem Projekt oder einer Maßnahme befragt.

Fahrzeugwerbung
Quelle: MarioGuti / Getty Images (verändert)
Hilfen zur Umsetzung

Fahrzeugwerbung

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Fahrzeugwerbung auf Außenflächen von Pkw, Bussen, Taxis, Zügen oder Lkw trägt ein Mobilitätsangebot aktiv ins Stadtbild und steigert so dessen Bekanntheit.

Festlegung einer Marketing- und Kommunikationsstrategie
Quelle: Fotodelux / Getty Images
Icon Hilfen zur Umsetzung

Eine Marketing- und Kommunikationsstrategie kann dazu beitragen, ein positives Umfeld für die Einführung der jeweiligen Maßnahme zu schaffen und beeinflusst langfristig die Wahrnehmung der Maßnahme.

Kosten-Nutzen-Analyse
Quelle: Photography Taken By Mario Gutiérrez / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Kosten-Nutzen-Analyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Bei einer Kosten-Nutzen-Analyse wird die Wirtschaftlichkeit einer Mobilitätsmaßnahme anhand der monetären und nicht-monetären Wirkungen bewertet.

Machbarkeitsanalyse
Hilfen zur Umsetzung

Machbarkeitsanalyse

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Bei einer Machbarkeitsanalyse wird die Umsetzbarkeit einer Maßnahme anhand verschiedener Kriterien analysiert, um Schwachstellen, neue Lösungsansätze und Risiken zu identifizieren.

Marktanalyse
Quelle: Krisanapong Detraphiphat / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Marktanalyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Marktanalysen untersuchen die aktuelle Marktstruktur, -teilnehmerinnen und -teilnehmer, sowie die zusammenhängenden Entwicklungen. Sie bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer Mobilitätsangebote.

Tag der offenen Tür bei einem Nahverkehrsbetrieb
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Ein Tag der offenen Tür bei einem Nahverkehrsbetrieb ist ein Event, das Interessierten einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Ziel ist es, auf unterhaltsame Weise über den ÖPNV zu informieren.

Zukunftswerkstatt
Quelle: Westend61 / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Zukunftswerkstatt

Icon Hilfen zur Umsetzung

Eine Zukunftswerkstatt ist ein mehrtägiges Beteiligungsformat mit dem festen Aufbau in Kritik-, Fantasie- und Verwirklichungsphase zur Lösungsfindung für bestimmte Probleme und Herausforderungen.

Technischer Leitfaden Ladeinfrastruktur Elektromobilität

PwC – PricewaterhouseCoopers GmbH, 17.03.2023: E-Bus-Radar 2023, Zugriff: https://www.pwc.de/, Branchen und Märkte, Öffentlicher Sektor, Mobilität neu denken, Insights und Studien [abgerufen am 30.12.2024].

VDV – Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V., o. J.: E-Mobilität im ÖPNV: Innovative Technik für den Klimaschutz. Zugriff: https://www.vdv.de, E-Mobilität im ÖPNV [abgerufen am 30.12.2024].

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