Laufbus

Was ist ein Laufbus?

Der Laufbus, auch Walking-Bus genannt, beschreibt eine Gruppe an Schulkindern, die den Schulweg gemeinsam zu Fuß zurücklegen. Dabei werden auf einer festgelegten Route, entsprechend einer Buslinie, Haltestellen bzw. Treffpunkte vereinbart, an denen Kinder zum Laufbus dazu stoßen können. Je nach Alter der Kinder können ein oder mehrere Erwachsene den Laufbus begleiten. Die Kinder bestimmen das Tempo und den Weg selbst und übernehmen somit eine gewisse Verantwortung für ihren Schulweg. Die Begleitperson(en) unterstützen dabei in schwierigen Situationen und achten auf die Sicherheit der Kinder.

Welche Vorteile bietet ein Laufbus?

Der Laufbus stellt eine Maßnahme der Mobilitätsbildung dar und ermöglicht Kindern eine begleitete Teilnahme am Straßenverkehr, durch die Schulkinder Selbstständigkeit und ein eigenständiges Mobilitätsverhalten erlernen. Sie lernen, Verkehrssituationen besser einzuschätzen und auf Gefahren zu reagieren. Die Bewegung vor Schulbeginn fördert zudem die Motorik und Konzentrationsfähigkeit im Unterricht sowie das Sozialverhalten der Kinder untereinander. Durch das gemeinsame Zufußgehen (in Begleitung eines Erwachsenen) steigt auch bei den Eltern das Sicherheitsgefühl. Je mehr Eltern durch eine Maßnahme wie den Laufbus auf das Elterntaxi verzichten, desto sicherer wird die Verkehrssituation vor der Schule für alle Beteiligten.

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Für eine erfolgreiche Umsetzung des Laufbusses benötigt es neben der Unterstützung durch die Schulleitung Lehrerinnen und Lehrer, die sich um die Organisation kümmern sowie Eltern bzw. Helferinnen und Helfer, die die Kinder auf dem Weg zur Schule begleiten. Es bietet sich an, das Angebot mit einem Informationsabend vorzustellen und auf diese Weise für Unterstützung zu werben. Anschließend kann der organisatorische Ablauf geplant werden, da Routen festgelegt werden müssen, die möglichst viele Kinder einschließen, gleichzeitig aber auch Umwege vermeiden. Zudem sind Treffpunkte bzw. „Haltestellen“ festzulegen, an denen Kinder zusteigen können. Diese sollten so ausgewählt werden, dass Kinder hier einige Minuten sicher verweilen können, um auf weitere Kinder zu warten. Die Haltestellen können durch eigene Schilder kenntlich gemacht werden, die Orientierung bieten und das Projekt auch für die Öffentlichkeit sichtbar machen. Wichtig zu beachten ist, dass die Schilder bei Verwendung im öffentlichen Raum durch das Ordnungsamt vorab genehmigt werden müssen. Die Haltestellen können gleichzeitig auch als Elternhaltestelle genutzt werden, wenn Kinder weiter entfernt wohnen und einen Teil der Strecke mit dem Auto gebracht werden, den Rest des Schulweges aber gemeinsam mit anderen Kindern zu Fuß gehen möchten. Eine feste Zuweisung entsprechender Wochentage sowie möglicher Ersatzpersonen gewährleisten stets eine Begleitung des Laufbusses.

Das Schulministerium hat gemeinsam mit dem Verkehrsministerium NRW einen Leitfaden veröffentlicht, in dem weitere Anregungen und Materialien für die Einführung und Umsetzung eines Laufbusses enthalten sind. Auch der VCD stellt auf seiner Internetseite viele Informationen und Formulare bereit, die die Organisation erleichtern. Zudem besteht mit dem „Schulexpress“ ein Netzwerk, das weitere Informationen bietet und u.a. Schulen auflistet, die bereits einen Laufbus eingeführt haben.

Elternhaltestelle
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Eine Elternhaltestelle stellt eine Maßnahme dar, die den Hol- und Bringverkehr an Schulen organisiert und zur Verkehrsentlastung vor Schulgebäuden beitragen kann.

Mit dem Fahrrad zur Schule: Der BiciBus
Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen
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Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen stellt eine Maßnahme für Kinder dar, die auf spielerische Weise Sicherheit und Kompetenzen sowie Verantwortungsübernahme im Straßenverkehr fördert.

Schulstraße
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Maßnahme

Schulstraße

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Schulstraßen bezeichnen eine Maßnahme zur temporären Durchfahrtsbeschränkung von Autos an Straßen mit einer Schule zu den hochfrequentierten Schulbeginn- und Endzeiten.

Schulwegplan
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Maßnahme

Schulwegplan

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Die Erstellung eines Schulwegplans dient dazu, Kindern und Eltern einen sicheren Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad aufzuzeigen, indem Hindernisse oder Gefahrenstellen sichtbar gemacht werden.

Bedarfsorientierter Schulbus
Quelle: MarioGuti / Getty Images
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Der bedarfsorientierte Schulbus passt seinen Routenverlauf flexibel an den Bedarf der zusteigenden Schulkinder an. Fahrzeiten und Leerfahrten können dadurch reduziert werden.

Mobifibel
Instrumente

Mobifibel

Icon Instrumente

Die Mobifibel des VCD ist ein Leitfaden für Eltern und Erzieherinnen und Erzieher, der Tipps und Hinweise für die Ausbildung einer sicheren und selbstständigen Mobilität von Kindern bietet.

Schulverkehrskonzept
Quelle: Carlos Ciudad Photography / Getty Images
Icon Instrumente

Ein Schulverkehrskonzept ist ein informelles Instrument zur Planung des Mobilitätsangebots im Ausbildungsverkehr. Es ist eng mit dem jeweiligen Nahverkehrsplan verknüpft und damit abzustimmen.

Empfehlungen für mehr Gerechtigkeit in der Mobilität für Kinder, Jugendliche und Familien
Mobilität umdenken im Lockdown. Zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule

Landesverkehrswacht NRW, 2022: Walking Bus. Die Alternative zur täglichen Autofahrt. Zugriff: https://www.landesverkehrswacht-nrw.de, Unsere Themen, Für Schüler, Walking Bus [abgerufen am 13.01.2025].

Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Christina Möring, o. J.: „Walking Bus“. Eine Empfehlung für die Organisation von Gehgemeinschaften auf dem Schulweg. Zugriff: https://www.landesverkehrswacht-nrw.de/wp-content/uploads/2020/08/Walki… [abgerufen am 13.01.2025].

Umweltbundesamt, 2023: Mobilitätswende Beginnt Im Kopf: Wertewandel Und Wissensbildung. Kurzstudie im Rahmen des Projekts „Nachhaltige Mobilitätswende“ (NaMoW). Zugriff: https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/dp177.pdf [abgerufen am 13.01.2025].

Ähnliche Maßnahmen

Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler

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Die Erstellung eines Schulwegplans dient dazu, Kindern und Eltern einen sicheren Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad aufzuzeigen, indem Hindernisse oder Gefahrenstellen sichtbar gemacht werden.

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Eine Elternhaltestelle stellt eine Maßnahme dar, die den Hol- und Bringverkehr an Schulen organisiert und zur Verkehrsentlastung vor Schulgebäuden beitragen kann.

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Schulstraßen bezeichnen eine Maßnahme zur temporären Durchfahrtsbeschränkung von Autos an Straßen mit einer Schule zu den hochfrequentierten Schulbeginn- und Endzeiten.