Was sind multimodale Mobilitätsdienstleistungen?
Besonders die Kombination von öffentlichen Verkehrsmitteln, Radfahren, zu Fuß gehen und Carsharing gewinnt gegenüber dem Fahren mit dem Privat- an Bedeutung. Es handelt sich um Dienstleistungen, die die Nutzung von verschiedenen Modi bei der Durchführung von Wegen ermöglichen bzw. erleichtern. Es entstehen multimodale Mobilitätsdienstleistungen, bei denen man nicht auf ein einziges Verkehrsmittel festgelegt ist, sondern je nach Situation und Angebot auf das eine oder andere zurückgreifen kann.
Multimodale Mobilitätsdienstleistungen ermöglichen das Kombinieren von Verkehrsmitteln. Von multimodalem Verhalten wird gesprochen, wenn eine Person bei der Überwindung von Wegen verschiedene Modi innerhalb eines bestimmten Betrachtungszeitraums (häufig eine Woche) nutzt. Eine Person ist multimodal unterwegs, wenn sie in ihrer alltäglichen Mobilität unterschiedliche Verkehrsmittel nutzt. Für den zurückzulegenden Weg werden jeweilige Optionen an Verkehrsmitteln und Routen geprüft und bewusst entschieden, welche Verkehrsmittel zum Zurücklegen der Strecke am besten geeignet sind. Grundvoraussetzung dafür ist eine Angebotsvielfalt.
Die Begriffe der multimodalen Mobilitätsdienstleistungen lassen sich für die verschiedenen Teilaspekte von Mobilitätsdienstleistungen (Information, Tarif/Preis, Vertrieb, Produkt) anwenden. Die Dienstleistungen sind multimodal, sobald sie mehr als einen Modus umfassen. Im Personenverkehr werden klassischerweise die Modi Fußverkehr, Fahrradverkehr, motorisierter Individualverkehr (MIV) und Öffentlicher Verkehr (ÖV) unterschieden.
Welche Vorteile bieten multimodale Mobilitätsdienstleistungen?
Multimodale Mobilitätsdienstleistungen vernetzen das Angebot an Verkehrsmitteln im Nah- und Fernverkehr – vom Pedelec, über das Elektroauto, bis hin zu Hybrid-/Elektro-Bus und Bahn – möglichst einfach, flexibel und zuverlässig. Der motorisierte Verkehr und die damit einhergehenden Belastungen für Mensch und Umwelt können reduziert werden.
Bei der Verkehrsmittelwahl sind für die Menschen ausschlaggebend die gute Erreichbarkeit der Ziele, eine hohe Flexibilität und die Zuverlässigkeit des Verkehrsangebots. Ein multimodales Verkehrssystem, welches die Angebotslücken der einzelnen Verkehrsmittel überwindet, kann somit mindestens die gleiche Flexibilität und Verfügbarkeit bieten, wie ein privates Auto. Die finanziellen und ökologischen Kosten sind dagegen geringer.
Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?
Menschen entscheiden zunehmend situativ, wie sie am besten an ihr gewünschtes Ziel kommen. Mobilitätslösungen wie Sharing-Konzepte und weitere Angebote werden miteinander zu einem integrierten, transparenten und kostengünstigen Mobilitätsangebot für die Nutzerinnen und Nutzer vernetzt. Das Smartphone als Reservierungs-, Zugangs- und Abrechnungsmedium nimmt hierbei eine Schlüsselrolle ein.
Infolge der Verknüpfung und Nutzung verschiedener Mobilitätsangebote kann sich multimodales Mobilitätsverhalten allmählich als Routine einstellen. Beispielsweise nutzt eine Person werktags das Fahrrad zur Arbeit und am Wochenende ein Carsharing-Auto für einen Ausflug. Auch in Ausnahmesituationen wie z. B. bei Ausfällen im , einem platten Fahrradreifen oder besonders schwerem Gepäck, können Menschen bei einem entsprechenden Angebot vor Ort unkompliziert und spontan auf ein anderes Verkehrsmittel ausweichen. Ähnliches gilt für angebotsschwache Zeiten des . Dann können multimodale Mobilitätsangebote, also integrierte, geteilte und individuelle Verkehrsmittel (z. B. Car-, Bike- oder E-Roller-Sharing) ein hohes Level an Mobilität weiterhin garantieren.
Damit es attraktiv ist, das Auto stehen zu lassen, müssen das Verkehrssystem und Schnittstellen zu verschiedenen Verkehrsmitteln vorhanden und aufeinander abgestimmt sein.
Mobilitätszentrale Westerstede
Mobilitätsstationen in der KielRegion – Pilotstandort Wankendorf
Multimodale Mobilitätsdienstleistungen in Pfaffenhofen a. d. Ilm: Bitte Wenden!
Carsharing
Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen (FGSV) – Arbeitskreis Multi- und Intermodalität, 2017: Multi- und Intermodalität: Hinweise zur Umsetzung und Wirkung von Maßnahmen im Personenverkehr. Zugriff: https://www.ifv.kit.edu/downloads/Multimodalit%C3%A4t_Definitionen.pdf [abgerufen am 12.12.2023].
VCÖ – Mobilität mit Zukunft, 2009: Multimodale Mobilität als Chance. Zugriff: https://www.vcoe.at [abgerufen am 13.06.2023].
VCÖ – Mobilität mit Zukunft, 2015: Multimodale Mobilität im Trend. Zugriff: https://vcoe.at/publikationen/vcoe-factsheets/detail/multimodale-mobilitaet-im-trend [abgerufen am 06.02.2024].
Verkehrsclub Deutschland, o. J.: Was ist Multimodalität? Zugriff: https://www.vcd.org/, Themen, Multimodalität, Schwerpunktthemen, Was ist Multimodalität? [abgerufen am 12.12.2023].
Verkehrsclub Deutschland, o. J.: Befragung - Multimodal unterwegs in Deutschlands Städten. Zugriff: https://www.vcd.org/, Themen, Multimodalität, Befragung, Multimodal unterwegs in Deutschlands Städten [abgerufen am 12.12.2023].
Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS), o. J.: Multimodalität. Zugriff: https://nachhaltige-mobilitaet.region-stuttgart.de [abgerufen am 05.01.2023].
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