Öffentliche Ladepunkte für E-Autos

Ein Stecker zum laden von E-Autos
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid

Was ist ein öffentlicher Ladepunkt?

Unter einem Ladepunkt ist ein elektrischer Anschluss zu verstehen, über den man ein Elektrofahrzeug mit Strom laden kann. Dieser Ladepunkt ist öffentlich zugänglich zu gestalten und kann sich je nach Ausgestaltung im öffentlichen Straßenraum oder auf privatem Grund befinden. Der öffentliche Ladepunkt besteht aus einer Kabelverbindung, mit der der Ladevorgang mit dem Fahrzeug vorgenommen wird. Die Ladestecker können unterschiedlichen Ausführungen entsprechen. In der EU wurde der Typ-2-Stecker als Standardladeverbindung vorgegeben. Bei der Ladeleistung der Ladepunkte wird zwischen Normal- (Wechselstrom) und Schnellladepunkt (Gleichstrom) unterschieden.

Was sind die Vorteile eines öffentlichen Ladepunkts?

Elektrofahrzeuge leisten einen wichtigen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen und damit zur Begrenzung der Folgen des Klimawandels sowie zur Reduzierung lokaler Schadstoff- und Lärmemissionen. Um die Elektromobilität erfolgreich zu etablieren, ist der Ausbau öffentlicher Ladepunkte notwendig. Die Grundversorgung an öffentlichen Ladepunkten ist entscheidend für die Nutzung eines Elektrofahrzeugs. Der Ausbau der öffentlichen Ladepunkte kann die möglichen Nachteile mit Elektrofahrzeugen bei größeren Fahrtdistanzen im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen reduzieren und somit die sogenannte „Reichweitenangst“ abmildern.

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Es ist notwendig, dass der Ausbau öffentlicher Ladepunkte flächendeckend und bedarfsorientiert erfolgt. Nur dann kann bei den Nutzerinnen und Nutzern ein entsprechendes Vertrauen in die alltägliche Nutzung von Elektrofahrzeugen aufgebaut werden. Auch in ländlichen Räumen muss eine ausreichende und bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur an passenden Standorten verfügbar sein, damit sich die Elektromobilität auch in der Fläche durchsetzen kann. Daher ist es wichtig, den Aufbau öffentlicher Ladepunkte beispielsweise auf Basis des bundesweit zur Verfügung gestellten StandortTOOL zu konzipieren. Dieses Tool stellt das Mobilitätsverhalten in einem spezifischen und deutschlandweiten Verkehrsmodell zusammen.

Vor der Errichtung von Ladepunkten sind zudem lokale Gegebenheiten zu überprüfen. Nachfolgend werden die wichtigsten rechtlichen, räumlichen und technischen Aspekte aufgezeigt.

Rechtliche Bedingungen:

  • Prüfung der grundsätzlichen Flächenverfügbarkeit
  • Klärung der Eigentumsverhältnisse
  • Existenz von planungs-, fach- und bauordnungsrechtlichen Vorgaben für den Standort
  • Existenz städtebaulicher Gestaltungsrichtlinien, die dem Standort unterliegen

Räumliche Bedingungen:

  • Anzahl verfügbarer Stellplätze und Anordnung der Parkstände
  • Gewährleistung von objektiver und subjektiver Sicherheit
  • Bauliche Barrierefreiheit
  • Sichtbarkeit des Standortes im Straßenraum und Ermöglichung einer guten Orientierung
  • Optische Einbindung in das gemeindebauliche Gesamtbild

Technische Bedingungen:

  • Verfügbarkeit eines Netzanschlusses, der Normal- bzw. Schnellladen ermöglicht

Durch die individuellen Rahmenbedingungen eines jeden Standortes müssen ggf. weitere Aspekte berücksichtigt werden. Grundsätzlich gilt, je näher ein Ladepunkt an einer Einrichtung, z. B. an einem Restaurant oder einem Geschäft aufgebaut wird, desto höher ist dessen Eignung, da der Ladevorgang mit einer Aktivität verknüpft werden kann. In den Gesamtprozess sind lokale Stakeholder mit einzubeziehen, um die Akzeptanz zu erhöhen und mögliche private Flächen zum Ausbau weiterer Ladepunkte freizugeben.

Neben den oben genannten technischen, räumlichen und rechtlichen Voraussetzungen kann es zu Akzeptanzproblemen eines öffentlichen Ladepunktes kommen, wenn die Ladeinfrastruktur nicht bedarfsgerecht und nutzerfreundlich ausgestaltet wird. Dies sollte bereits bei der Konzepterstellung berücksichtigt werden, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.

Betriebliches Mobilitätsmanagement
Quelle: Mobilikon 2024
Icon Maßnahme

Betriebliches Mobilitätsmanagement umfasst alle Maßnahmen, die Unternehmen oder Behörden ergreifen, um den von ihnen verursachten Verkehr zu steuern.

Corporate Carsharing
Quelle: Mobilikon 2021
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Das Corporate Carsharing ist eine Kombination aus betrieblichem Flottenmanagement und stationsbasiertem Carsharing. Die Fahrzeuge werden tagsüber als Dienstwagen und danach zum Carsharing genutzt.

Free-Floating-Carsharing
Quelle: d3sign / Getty Images
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Free-Floating-Carsharing bezeichnet die organisierte gemeinschaftliche Nutzung von Kraftfahrzeugen mit freier Stellplatzwahl innerhalb eines fest definierten Nutzungsgebiets.

Integrierte Mobilitätsplattformen
Quelle: Patcharanan Worrapatchareeroj / Getty Images
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Integrierte Mobilitätsplattformen verbinden Informationen zur Reise mit dem Ticketkauf. Dies ermöglicht Kundinnen und Kunden einen leichten Zugang zum ÖV und steigert die Attraktivität und Nutzung.

Kommunales Mobilitätsmanagement
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Kommunales Mobilitätsmanagement ist ein ressortübergreifendes Instrument, das in der kommunalen Verwaltung eingesetzt wird, um einen effizienten, umwelt- und sozialverträglichen und somit nachhaltigen Personenverkehr zu gestalten.

Ladeinfrastruktur für Flotten
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Aufbau einer Ladeinfrastruktur für die Flottenelektrifizierung kommunaler und/oder privater Flottenbetreiber.

Ladepunkte für Pedelecs/E-Bikes
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Ein öffentlicher Ladepunkt für Pedelecs und E-Bikes ermöglicht unterwegs das Aufladen des Akkus und vergrößert so den möglichen Einsatzradius. Hierdurch kann der Fahrradverkehr gestärkt werden.

Mobilitätsstationen
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Mobilitätsstationen bündeln Fahrradverleih, Carsharing und ÖPNV-Haltepunkte und ggf. weitere Mobilitätsangebote an einem Standort und ermöglichen einen bequemen Wechsel zwischen den Verkehrsmitteln.

Park and Ride-Anlagen
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Park and Ride-Anlagen bieten Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe von Haltestellen und Bahnhöfen des öffentlichen Personennahverkehrs. Der Zugang zum ÖV und dessen Attraktivität wird so verbessert.

Private Ladepunkte für E-Autos
Quelle: Maskot / Getty Images
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Der private Ladepunkt dient den Besitzerinnen und Besitzern von E-Autos als Tankstelle, um auf privatem Grund das eigene E-Auto unabhängig von öffentlichen Ladesäulen mit Strom nachladen zu können.

Privates Carsharing
Quelle: Mobilikon 2021
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Beim privaten Carsharing vermietet eine Privatperson über eine Vermittlungsbörse ihr Auto an andere private Nutzerinnen und Nutzer.

Stationsbasiertes Carsharing
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Stationsbasierte Carsharing-Angebote bieten eine flexible Erweiterung der Mobilitätsmöglichkeiten in ländlichen Räumen. Verschiedene Fahrzeugtypen können an festen Stationen ausgeliehen werden.

Digitales Parkraummanagement
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Digitales Parkraummanagement bezeichnet die zeitliche und räumliche Steuerung der Parkraumnutzung durch die Nutzung digitaler Lösungen.

Dorfauto
Quelle: W. Schweizer
Maßnahme

Dorfauto

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Das Dorfauto ist ein Fahrzeug zur flexiblen, gemeinschaftlichen Nutzung innerhalb einer Gemeinde. Mit vorheriger Registrierung und Fahrtanmeldung wird eine Mobilität ohne privaten Pkw ermöglicht.

Öffentliche Ladepunkte für E-Autos: Ladeverbund+
Quelle: solid GmbH im Auftrag des Ladeverbund+
Icon Beispiele aus der Praxis

Der Ladeverbund+ aus 68 Stadt- und Gemeindewerken führt den gemeinsamen Ausbau flächendeckender und kundenfreundlicher Ladeinfrastruktur durch.

Unser Dorf fährt elektrisch
Quelle: Ralf König
Beispiele aus der Praxis

Unser Dorf fährt elektrisch

Icon Beispiele aus der Praxis

Südniedersächsische Dörfer haben in einem Wettbewerb Geschäftsmodelle für ein dörfliches E-Carsharing erarbeitet. Die besten Konzepte erhielten eine Ladeinfrastruktur und einen Zuschuss zum E-Auto.

Bebauungsplan
Quelle: Reza Estakhrian / Getty Images
Instrumente

Bebauungsplan

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In Bebauungsplänen, die als Satzung vom Gemeinderat beschlossen werden, wird die Nutzung von Flächen festgelegt. Sie sind die baurechtliche Grundlage für die Entwicklung von Verkehrsinfrastrukturen.

Carsharing Gesetz (CsgG)
Quelle: RUNSTUDIO / Getty Images
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Das Carsharinggesetz bildet den rechtlichen Rahmen für Maßnahmen zur Bevorrechtigung des Carsharings, insbesondere durch die Ausweisung von Stellplätzen und ermäßigte Parkgebühren.

Elektromobilitätsgesetz (EmoG)
Quelle: Westend61 / Getty Images
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Das Elektromobilitätsgesetz bildet den rechtlichen Rahmen für Maßnahmen zur Bevorrechtigung von elektrischen Fahrzeugen im Straßenverkehr. Es soll zur Förderung der Elektromobilität im MIV beitragen.

Förderung für die Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen
Gemeindeübergreifendes Mobilitätskonzept
Integriertes Klimaschutzkonzept
Quelle: soulcld / Getty Images
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Ein integrierte Klimaschutzkonzept dient als Leitfaden für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten und führt verschiedene Fachplanungen, unter anderem die Verkehrsplanung, zusammen.

Kommunales Elektromobilitätskonzept
Quelle: Stadtratte / Getty Images
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Das kommunale Elektromobilitätskonzept stellt einen Handlungs- und Aktionsplan dar, um die Elektromobilität in den Gemeinden voranzubringen und die Mobilität insgesamt nachhaltiger zu gestalten.

Pendlerkonzept
Quelle: Thomas Winz / Getty Images
Instrumente

Pendlerkonzept

Icon Instrumente

Ein Pendlerkonzept ist ein informelles Instrument zur Steuerung des Pendelverkehrs. Neben der Erreichbarkeit der Arbeitsplätze steht eine möglichst nachhaltige Gestaltung des Verkehrs im Fokus.

Bedarfsanalyse
Hilfen zur Umsetzung

Bedarfsanalyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Die Bedarfsanalyse untersucht die Mobilitätsbedürfnisse einer Zielgruppe und bildet die Grundlage für die Entwicklung passender Mobilitätsangebote.

Berichterstattung in Lokalmedien
Quelle: Nodar Chernishev / EyeEm / Getty Images
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Durch die Berichterstattung zu Mobilitätsangeboten in Lokalmedien kann eine hohe Aufmerksamkeit erzeugt werden und die Bekanntheit sowie das Verständnis der Angebote gesteigert werden.

Bürgerbefragung
Quelle: SDI Productions / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Bürgerbefragung

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Mit einer Bürgerinnen- und Bürgerbefragung können Verhaltensweisen, Meinungen und Bedürfnisse der Menschen zur Mobilität erhoben und so in der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden.

Information von Personen mit politischer Entscheidungsbefugnis
Interkommunale Zusammenarbeit
Quelle: Filadendron / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Interkommunale Zusammenarbeit

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Mobilität und viele weitere kommunale Themenfelder erfordern eine Abstimmung bzw. Kooperation mit umliegenden Kommunen in Form einer interkommunalen Zusammenarbeit.

Machbarkeitsanalyse
Hilfen zur Umsetzung

Machbarkeitsanalyse

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Bei einer Machbarkeitsanalyse wird die Umsetzbarkeit einer Maßnahme anhand verschiedener Kriterien analysiert, um Schwachstellen, neue Lösungsansätze und Risiken zu identifizieren.

Marktanalyse
Quelle: Krisanapong Detraphiphat / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Marktanalyse

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Marktanalysen untersuchen die aktuelle Marktstruktur, -teilnehmerinnen und -teilnehmer, sowie die zusammenhängenden Entwicklungen. Sie bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer Mobilitätsangebote.

Potenzialanalyse
Quelle: Westend61 / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Potenzialanalyse

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Eine Potenzialanalyse untersucht, welche Effekte eine Mobilitätsmaßnahme bewirken kann und welche Faktoren für den Erfolg ausschlaggebend sind.

Stakeholderanalyse
Quelle: Westend61 / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Stakeholderanalyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Bei einer Stakeholderanalyse werden systematisch Personen oder Gruppen erfasst, deren Belange von einer Mobilitätsmaßnahme betroffen sind und/oder die in der Lage sind, Einfluss auf diese zu nehmen.

BMVI – Bundesverkehrsministerium für Digitales und Verkehr, 06.01.2022: Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland, Zugriff: https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/foerderrichtlinie-ladeinfrastruktur-elektrofahrzeuge.html [abgerufen am 23.12.2024].

Geoportal Hessen – GeoPortal Hessen, 15.01.2019: Elektromobilitätskonzept Nordhessen, Zugriff: https://map.now-gmbh.de/sites/default/files/project_pdf/03EMK240_20180115_Elektromobilit%C3%A4tskonzept_Nordhessen_final.pdf [abgerufen am 23.12.2024].

Ähnliche Maßnahmen

Quelle: miodrag ignjatovic / Getty Images

Förderung von Fahrgemeinschaften

Mit der Bildung von Fahrgemeinschaften werde private Fahrten öffentlich zugänglich gemacht. Das ist ressourcenschonenend und verbessert das Mobilitätsangebot.

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Park and Ride-Anlagen

Park and Ride-Anlagen bieten Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe von Haltestellen und Bahnhöfen des öffentlichen Personennahverkehrs. Der Zugang zum ÖV und dessen Attraktivität wird so verbessert.