ÖPNV-Nutzungstraining

Ein Fahrplan und im Hintergrund ein Bus
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid

Was ist ÖPNV-Nutzungstraining?

Hemmnisse und Unsicherheiten bei der ÖPNV-Nutzung sollen durch ÖPNV-Nutzungstrainings abgebaut und der ÖPNV für alle Menschen einfach und selbständig nutzbar gemacht werden.

Welche Vorteile bietet das ÖPNV-Nutzungstrainings?

Das gemeinsame Training, der Austausch miteinander und Raum für Fragen (z. B. auch bei Kaffee und Kuchen) baut Ängste ab, fördert die Teilnahme am Sozialleben sowie die positive Einstellung gegenüber dem ÖPNV und erleichtert vielen Menschen damit auch den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV.

In regelmäßigen Abständen sollten entsprechende Nutzungstrainings für bestimmte Zielgruppen angeboten werden. Einzelne Interessierte können an festgelegten, veröffentlichten Trainingszeitpunkten teilnehmen, zudem können bei Bedarf Gruppenveranstaltungen durchgeführt werden. Für Kindergärten, Schulen und Seniorenheime ist eine zeitliche Abstimmung der Verkehrsunternehmen mit den jeweiligen Einrichtungsträgern sinnvoll.

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Das ÖPNV-Nutzungstraining besteht aus Theorie- und Praxisteilen. Die Theorie umfasst allgemeine Nutzungsinformationen wie u.a. das Lesen von Fahrplänen, die Erläuterung der Tarifstruktur und des Ticketkaufs sowie Möglichkeiten zur Nutzung von Web- und App-Serviceangeboten, z. B. zur Fahrtenplanung. Daneben erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in praktischen Übungen vielfältige Hilfestellung für ihre alltägliche Mobilität. Neben dem sicheren Ein- und Ausstieg werden Orientierungshilfen in den Fahrzeugen erklärt, besondere Sitz- und Haltevorrichtungen für Personen mit Mobilitätseinschränkungen gezeigt und der Transport von Gegenständen und Gehhilfen getestet. 

Die eigenständige Nutzung des ÖPNV beginnt bei Kindern oftmals mit dem Schuleintritt und der Fahrt mit dem Schulbus. In Trainings erfahren die Kinder, worauf sie während der Fahrt achten müssen und was beim Ausstieg am Ziel besonders wichtig ist. Zudem wird erklärt, wie man die richtige Buslinie erkennt und was zu tun ist, wenn man das Schülerticket verloren oder den Turnbeutel im Bus vergessen hat. Die Trainings sind individuell auf die unterschiedlichen Nutzungsgruppen auszurichten und es ist auf eine überschaubare Gruppengröße zu achten.

Die relevanten Zielgruppen müssen zunächst identifiziert und für die Teilnahme an einem Nutzungstraining gewonnen werden. An dieser Stelle bietet sich beispielsweise die direkte Ansprache in Seniorenheimen, Grundschulen, Gemeindehäusern oder Fußgängerzonen an.

Eine wesentliche Herausforderung ist das Erreichen der Zielgruppe. Das Training zielt insbesondere auf Menschen ab, deren ÖPNV-Nutzung gering ist, beispielsweise aufgrund von Vorbehalten gegenüber dem ÖPNV. Das macht es unter Umständen schwieriger, sie für ein Training zu gewinnen, da sich weniger Kontaktpunkte ergeben.

Rostocker Straßenbahn AG (RSAG), 19.03.2020: Tipps für Rollator-Nutzer. Zugriff: www.rsag-online.de, Service, Barrierefrei, Tipps für Rollator-Nutzer [abgerufen am 28.12.2023].

wupsi GmbH, 19.03.2020: Mobil sein auch im Alter. Zugriff: www.wupsi.de [abgerufen am 17.08.2020].