Schulstraße

Eine Straße vor einer Schule
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler

Was ist eine Schulstraße?

Schulstraßen bezeichnen eine Maßnahme zur temporären Durchfahrtsbeschränkung von Autos an Straßen mit einer Schule zu den hochfrequentierten Schulbeginn- und Endzeiten. Kindern und Jugendlichen wird auf diese Weise die Möglichkeit gegeben, den Schulweg sicher zu Fuß oder mit dem Rad zurück zu legen.

Die Straße wird dabei meist für ca. 30 Minuten zu Schulbeginn und Ende für Autos gesperrt. Die Beschilderung kann durch das Verkehrsschild „Verbot der Einfahrt“ erfolgen, wodurch die Zufahrt für den motorisierten Individualverkehr in dem entsprechenden Zeitraum verboten ist. Von der Sperrung ausgenommen sind Einsatz- und Rettungswagen sowie Anwohnerinnen und Anwohner, die in diesem Zeitraum ihr Grundstück, ihre Garage oder einen Parkplatz verlassen wollen.

Welche Vorteile bietet eine Schulstraße?

Schulstraßen erhöhen die Verkehrssicherheit. Sie begegnen dem Problem der zahlreichen Elterntaxen, die die Straßen vor den Schulen blockieren und die Sicherheit der Kinder durch gefährliche Park- und Wendemanöver gefährden. Die Einrichtung von Schulstraßen kann somit das Zufußgehen oder Radfahren von Kindern zur Schule fördern. Dadurch kann die Verkehrskompetenz, der Orientierungssinn sowie motorische Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler verbessert werden.

Eltern, die meist aus Sicherheitsbedenken ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, werden mit der Einrichtung einer Schulstraße ebenso dazu motiviert, das Auto stehen zu lassen und die eigenständige Bewältigung des Schulweges ihrer Kinder zuzulassen und zu fördern.

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Voraussetzung für die Einrichtung einer Schulstraße mit der Beschilderung eines Einfahrtverbotes ist eine qualifizierte Gefahrenlage, die durch die gefährdenden Park- und Wendemanöver von Autos vor der Schule begründet werden kann.

Zu Beginn ist es sinnvoll, Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu suchen, die das Projekt unterstützen. Eltern (-vertreterinnen und -vertreter), die Schulleitung oder lokale Initiativen können wichtige Akteure sein, die zu einer erfolgreichen Umsetzung beitragen können. Gemeinsam lassen sich durch eine Bestandsaufnahme und Analyse potenzieller Gefahrensituationen Argumente für die Einrichtung einer Schulstraße sammeln. Das auf Basis der Bestandsaufnahme zu erarbeitende Konzept für die Umsetzung einer Schulstraße sollte alternative Haltepunkte für Eltern und ihre Kinder vorsehen, die beispielsweise aufgrund eingeschränkter Mobilität weiterhin auf das Auto angewiesen sind. Mit dem Konzept kann anschließend die verkehrsrechtliche Anordnung bei der zuständigen Behörde eingeholt werden.

Die Maßnahme der temporären Durchfahrtsbeschränkung von Autos in Schulstraßen ist bisher nicht in der Straßenverkehrsordnung berücksichtigt, sie kann jedoch als temporäre Aktionen bzw. erlaubnispflichtige Kurzveranstaltung durchgeführt werden.

Ausbau der Fußverkehrsinfrastruktur
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Eine hochwertige Fußverkehrsinfrastruktur steigert den Komfort und die Sicherheit des Zufußgehens. So wird die Nahmobilität verbessert und die Erschließung des ÖPNV erleichtert.

Elternhaltestelle
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Eine Elternhaltestelle stellt eine Maßnahme dar, die den Hol- und Bringverkehr an Schulen organisiert und zur Verkehrsentlastung vor Schulgebäuden beitragen kann.

Laufbus
Maßnahme

Laufbus

Icon Maßnahme

Der Laufbus beschreibt eine Gruppe an Schulkindern, die den Schulweg gemeinsam zu Fuß zurücklegen.

Mit dem Fahrrad zur Schule: Der BiciBus
Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen
Icon Maßnahme

Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen stellt eine Maßnahme für Kinder dar, die auf spielerische Weise Sicherheit und Kompetenzen sowie Verantwortungsübernahme im Straßenverkehr fördert.

Schulwegplan
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Maßnahme

Schulwegplan

Icon Maßnahme

Die Erstellung eines Schulwegplans dient dazu, Kindern und Eltern einen sicheren Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad aufzuzeigen, indem Hindernisse oder Gefahrenstellen sichtbar gemacht werden.

AzubiShuttle im Landkreis Rhön-Grabfeld
Quelle: Julia Weber, Landkreis Rhön-Grabfeld
Icon Beispiele aus der Praxis

Das AzubiShuttle befördert Auszubildende im Landkreis Rhön-Grabfeld in vier Kleinbussen bzw. Pkw auf flexiblen Routen zu ihren Ausbildungsbetrieben, sofern diese nicht mit dem bereits bestehenden ÖPNV erreicht werden können.

Kommunales Fußverkehrskonzept
Quelle: Allie Brock / EyeEm / Getty Images
Icon Instrumente

Das kommunale Fußverkehrskonzept dient der Förderung des Fußverkehrs, indem die Rahmenbedingungen für das zu Fuß gehen verbessert werden.

Mobifibel
Instrumente

Mobifibel

Icon Instrumente

Die Mobifibel des VCD ist ein Leitfaden für Eltern und Erzieherinnen und Erzieher, der Tipps und Hinweise für die Ausbildung einer sicheren und selbstständigen Mobilität von Kindern bietet.

Schulverkehrskonzept
Quelle: Carlos Ciudad Photography / Getty Images
Icon Instrumente

Ein Schulverkehrskonzept ist ein informelles Instrument zur Planung des Mobilitätsangebots im Ausbildungsverkehr. Es ist eng mit dem jeweiligen Nahverkehrsplan verknüpft und damit abzustimmen.

Fußverkehrscheck
Quelle: Bildkraftwerk / Zöhre Kurc
Hilfen zur Umsetzung

Fußverkehrscheck

Icon Hilfen zur Umsetzung

Beim Fußverkehrscheck laufen Bürgerinnen und Bürger eine Route ab und bewerten deren Nutzungsfreundlichkeit. Ziel ist es, Wege für den Fußverkehr sicherer und attraktiver zu gestalten.

Kinder- und Jugendbeteiligung
Quelle: SDI Productions / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Kinder- und Jugendbeteiligung

Icon Hilfen zur Umsetzung

Mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Planungsprozessen können diese ihre spezifischen Mobilitätsbedürfnisse einbringen und die Entwicklung des Mobilitätsangebotes unterstützen.

Deutsches Kinderhilfswerk e.V., o. J.: Schulstraßen. Zugriff: https://www.zu-fuss-zur-schule.de, Mitmachen, Politischer werden, Schulstraßen [abgerufen am 10.01.2025].

Stadt Köln, o. J.: Schulstraßen. Zugriff: www.stadt-koeln.de [abgerufen am 10.01.2025].

VCD Verkehrsclub Deutschland e.V., o. J.: Mit Schulstraßen sicher unterwegs – so geht’s! Zugriff: www.strasse-zurueckerobern.de, Anleitungen, mit Schulstraßen sicher unterwegs [abgerufen am 10.01.2025].

Ähnliche Maßnahmen

Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler

Schulwegplan

Die Erstellung eines Schulwegplans dient dazu, Kindern und Eltern einen sicheren Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad aufzuzeigen, indem Hindernisse oder Gefahrenstellen sichtbar gemacht werden.

Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid

Bike and Ride-Anlagen

Bike and Ride-Anlagen bilden eine Schnittstelle zwischen Fahrradverkehr und ÖV. Sie vergrößern das Einzugsgebiet von Haltestellen und steigern die Attraktivität des Fahrrads und des ÖV.

Quelle: Patcharanan Worrapatchareeroj / Getty Images

Integrierte Mobilitätsplattformen

Integrierte Mobilitätsplattformen verbinden Informationen zur Reise mit dem Ticketkauf. Dies ermöglicht Kundinnen und Kunden einen leichten Zugang zum ÖV und steigert die Attraktivität und Nutzung.