Schulstraße

Was ist eine Schulstraße?

Schulstraßen bezeichnen eine Maßnahme zur temporären Durchfahrtsbeschränkung von Autos an Straßen mit einer Schule zu den hochfrequentierten Schulbeginn- und Endzeiten. Kindern und Jugendlichen wird auf diese Weise die Möglichkeit gegeben, den Schulweg sicher zu Fuß oder mit dem Rad zurück zu legen.

Die Straße wird dabei meist für ca. 30 Minuten zu Schulbeginn und Ende für Autos gesperrt. Die Beschilderung kann durch das Verkehrsschild „Verbot der Einfahrt“ erfolgen, wodurch die Zufahrt für den motorisierten Individualverkehr in dem entsprechenden Zeitraum verboten ist. Von der Sperrung ausgenommen sind Einsatz- und Rettungswagen sowie Anwohnerinnen und Anwohner, die in diesem Zeitraum ihr Grundstück, ihre Garage oder einen Parkplatz verlassen wollen.

Welche Vorteile bietet eine Schulstraße?

Schulstraßen erhöhen die Verkehrssicherheit. Sie begegnen dem Problem der zahlreichen Elterntaxen, die die Straßen vor den Schulen blockieren und die Sicherheit der Kinder durch gefährliche Park- und Wendemanöver gefährden. Die Einrichtung von Schulstraßen kann somit das Zufußgehen oder Radfahren von Kindern zur Schule fördern. Dadurch kann die Verkehrskompetenz, der Orientierungssinn sowie motorische Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler verbessert werden.

Eltern, die meist aus Sicherheitsbedenken ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, werden mit der Einrichtung einer Schulstraße ebenso dazu motiviert, das Auto stehen zu lassen und die eigenständige Bewältigung des Schulweges ihrer Kinder zuzulassen und zu fördern.

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Voraussetzung für die Einrichtung einer Schulstraße mit der Beschilderung eines Einfahrtverbotes ist eine qualifizierte Gefahrenlage, die durch die gefährdenden Park- und Wendemanöver von Autos vor der Schule begründet werden kann.

Zu Beginn ist es sinnvoll, Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu suchen, die das Projekt unterstützen. Eltern (-vertreterinnen und -vertreter), die Schulleitung oder lokale Initiativen können wichtige Akteure sein, die zu einer erfolgreichen Umsetzung beitragen können. Gemeinsam lassen sich durch eine Bestandsaufnahme und Analyse potenzieller Gefahrensituationen Argumente für die Einrichtung einer Schulstraße sammeln. Das auf Basis der Bestandsaufnahme zu erarbeitende Konzept für die Umsetzung einer Schulstraße sollte alternative Haltepunkte für Eltern und ihre Kinder vorsehen, die beispielsweise aufgrund eingeschränkter Mobilität weiterhin auf das Auto angewiesen sind. Mit dem Konzept kann anschließend die verkehrsrechtliche Anordnung bei der zuständigen Behörde eingeholt werden.

Die Maßnahme der temporären Durchfahrtsbeschränkung von Autos in Schulstraßen ist bisher nicht in der Straßenverkehrsordnung berücksichtigt, sie kann jedoch als temporäre Aktionen bzw. erlaubnispflichtige Kurzveranstaltung durchgeführt werden.

Deutsches Kinderhilfswerk e.V., o. J.: Schulstraßen. Zugriff: https://www.zu-fuss-zur-schule.de, Mitmachen, Politischer werden, Schulstraßen [abgerufen am 10.01.2024].

Stadt Köln, o. J.: Schulstraßen. Zugriff: www.stadt-koeln.de [abgerufen am 10.01.2024].

VCD Verkehrsclub Deutschland e.V., o. J.: Mit Schulstraßen sicher unterwegs – so geht’s! Zugriff: www.strasse-zurueckerobern.de, Anleitungen, mit Schulstraßen sicher unterwegs [abgerufen am 10.01.2024].