Schulwegplan

Schilder, die einen Schulweg ausweisen
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler

Was ist ein Schulwegplan?

Ein Schulwegplan ist ein kartografischer Plan, der einen sicheren Weg zur Schule aufzeigt, in dem Hindernisse und Problemstellungen sichtbar gemacht und Lösungen dargestellt werden. Schulwegpläne enthalten beispielsweise Überquerungsstellen, Zebrastreifen und Ampelanlagen, Gefahrenstellen, Bus- und Bahnhaltestellen, Standorte von Schülerlotsen oder Baustellen und Verkehrsumleitungen. Der Schulwegplan zielt dabei auf den Fuß- und/oder Radverkehr von Schülerinnen und Schülern von Grund- und weiterführenden Schulen ab.

Sollte noch kein Schulwegplan für eine Schule vorliegen, kann die Erstellung durch die örtlichen Verkehrs-, Bau- und Planungsbehörden, Schulen und/oder weitere Beteiligte wie Eltern oder die Polizei erfolgen.

Das Erstellen eines Schulwegplans besteht dabei in der Regel aus vier Schritten: Der Startphase, der Bestandsaufnahme und Analyse, der Umsetzung sowie der Wirkungskontrolle.

  1. Startphase: In der Startphase kann es sinnvoll sein, eine Arbeitsgruppe zu gründen und die konkreten Ziele des Schulwegplans festzulegen. Teilnehmende dieser Arbeitsgruppe können Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, die Polizei, die Stadtverwaltung sowie weitere Akteure wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) sein. Zudem können in dieser Phase Arbeitsschritte besprochen und Aufgaben verteilt werden.
  2. Bestandsaufnahme und Analysen: In der zweiten Phase wird der Schulweg analysiert und anhand von Befragungen von Schülerinnen und Schülern und Eltern auf Probleme, mögliche Unfallstellen und Defizite untersucht. Der Leitfaden der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) enthält vorgefertigte Checklisten, die an dieser Stelle unterstützen können. Auch die Broschüre "Kinder gehen's an" des FUSS e.V. gibt wertvolle Tipps und Hinweise.
  3. In der dritten Phase wird der Schulwegplan erstellt. Dieser kann in Papierform oder mit Hilfe von Online-Karten und Tools digital erstellt werden. Der Leitfaden der BASt enthält auch hier Hilfestellungen und Kartenmaterial, das die Umsetzung erleichtert.
  4. Die Evaluierungsphase ist ein stetiger Prozess. Es sollte regelmäßig überprüft werden, ob der Schulwegplan genutzt wird und ob der Plan noch aktuell ist oder sich Veränderungen wie z. B. Baustellen oder neue Wegeführungen ergeben haben. Nur so wird gewährleistet, dass der Schulwegplan stets den sichersten Weg aufführt.

Welche Vorteile bietet der Schulwegplan?

Mit dem Aufzeigen eines sicheren Schulweges werden Schülerinnen und Schüler dazu motiviert, den Schulweg eigenständig zu Fuß oder mit dem Rad zu bewältigen. Auch Eltern sollen motiviert werden, auf das "Eltern-Taxi" zu verzichten. So können Kinder ein aktives und selbstständiges Mobilitätsverhalten erlernen.

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Für eine erfolgreiche Umsetzung ist die Beachtung der oben beschriebenen Schritte ratsam. Eine gründliche Bestandsaufnahme stellt die Grundlage und Voraussetzung für einen sicheren Schulwegplan dar. Eine regelmäßige Evaluierung kann auf Veränderungen reagieren und gewährleistet, dass der Plan stets den sichersten Weg aufzeigt. Bereits zu Beginn der Planung sollten Zuständigkeiten festgelegt werden, die auch die anschließenden Evaluierungsschritte einbeziehen.

Herausforderungen können mit der Darstellung und Gestaltung des Schulwegplans verbunden sein. Schulwegpläne können dabei sowohl in Papierform als auch digital erstellt werden. Hilfestellungen bietet der Leitfaden der BASt oder Internetseiten wie www.mobilekids.net mit kostenfreiem Kartenmaterial.

Ausbau der Fußverkehrsinfrastruktur
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Icon Maßnahme

Eine hochwertige Fußverkehrsinfrastruktur steigert den Komfort und die Sicherheit des Zufußgehens. So wird die Nahmobilität verbessert und die Erschließung des ÖPNV erleichtert.

Bedarfsorientierter Schulbus
Quelle: MarioGuti / Getty Images
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Der bedarfsorientierte Schulbus passt seinen Routenverlauf flexibel an den Bedarf der zusteigenden Schulkinder an. Fahrzeiten und Leerfahrten können dadurch reduziert werden.

Elternhaltestelle
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Eine Elternhaltestelle stellt eine Maßnahme dar, die den Hol- und Bringverkehr an Schulen organisiert und zur Verkehrsentlastung vor Schulgebäuden beitragen kann.

Laufbus
Maßnahme

Laufbus

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Der Laufbus beschreibt eine Gruppe an Schulkindern, die den Schulweg gemeinsam zu Fuß zurücklegen.

Mit dem Fahrrad zur Schule: Der BiciBus
Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen
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Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen stellt eine Maßnahme für Kinder dar, die auf spielerische Weise Sicherheit und Kompetenzen sowie Verantwortungsübernahme im Straßenverkehr fördert.

Schulstraße
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Maßnahme

Schulstraße

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Schulstraßen bezeichnen eine Maßnahme zur temporären Durchfahrtsbeschränkung von Autos an Straßen mit einer Schule zu den hochfrequentierten Schulbeginn- und Endzeiten.

Wegweisung für Radfahrende und Zufußgehende
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Eine klare und konsistente Wegweisung für den Fuß- und Radverkehr verbessert die Sicherheit, die Orientierung und den Komfort für Zufußgehende und Radfahrende.

Bedarfsorientierter Schulbusverkehr Ascheberg
Icon Beispiele aus der Praxis

Beim Schulbus in Ascheberg wird der Routenverlauf anhand der Zielhaltestellen der Schulkinder optimiert. Die benötigten Informationen für das Navigationssystem sind auf Chipkarten hinterlegt.

AzubiShuttle im Landkreis Rhön-Grabfeld
Quelle: Julia Weber, Landkreis Rhön-Grabfeld
Icon Beispiele aus der Praxis

Das AzubiShuttle befördert Auszubildende im Landkreis Rhön-Grabfeld in vier Kleinbussen bzw. Pkw auf flexiblen Routen zu ihren Ausbildungsbetrieben, sofern diese nicht mit dem bereits bestehenden ÖPNV erreicht werden können.

Kommunales Fußverkehrskonzept
Quelle: Allie Brock / EyeEm / Getty Images
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Das kommunale Fußverkehrskonzept dient der Förderung des Fußverkehrs, indem die Rahmenbedingungen für das zu Fuß gehen verbessert werden.

Mobifibel
Instrumente

Mobifibel

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Die Mobifibel des VCD ist ein Leitfaden für Eltern und Erzieherinnen und Erzieher, der Tipps und Hinweise für die Ausbildung einer sicheren und selbstständigen Mobilität von Kindern bietet.

Schulverkehrskonzept
Quelle: Carlos Ciudad Photography / Getty Images
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Ein Schulverkehrskonzept ist ein informelles Instrument zur Planung des Mobilitätsangebots im Ausbildungsverkehr. Es ist eng mit dem jeweiligen Nahverkehrsplan verknüpft und damit abzustimmen.

Landesprogramm Baden-Württemberg: MOVERS – Aktiv zur Schule
Fußverkehrscheck
Quelle: Bildkraftwerk / Zöhre Kurc
Hilfen zur Umsetzung

Fußverkehrscheck

Icon Hilfen zur Umsetzung

Beim Fußverkehrscheck laufen Bürgerinnen und Bürger eine Route ab und bewerten deren Nutzungsfreundlichkeit. Ziel ist es, Wege für den Fußverkehr sicherer und attraktiver zu gestalten.

Kinder- und Jugendbeteiligung
Quelle: SDI Productions / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Kinder- und Jugendbeteiligung

Icon Hilfen zur Umsetzung

Mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Planungsprozessen können diese ihre spezifischen Mobilitätsbedürfnisse einbringen und die Entwicklung des Mobilitätsangebotes unterstützen.

Mobilität umdenken im Lockdown. Zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule

Bundesanstalt für Straßenwesen (Hrsg.), April 2019: Schulwegpläne leicht gemacht. Der Leitfaden – 3. aktualisierte Auflage. Bergisch Gladbach. Zugriff: https://www.bast.de, Die BASt, Publikationen [abgerufen am 26.11.2024].

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