Wegweisung für Radfahrende und Zufußgehende

Schilder, die den Weg weisen
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid

Was ist Wegweisung für den Fuß- und Radverkehr?

Es bestehen zahlreiche unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten der Wegweisung für den Fuß- und Radverkehr, welche die Vielfalt der Fuß- und Radverkehrsanlagen widerspiegeln. Durch eine klare und umfassende Beschilderung im Sinne eines Wegweisungskonzepts unter Angabe von Zielorten und Entfernungen wird zu einer sachgerechten Nutzung der Anlagen und damit einer Steigerung der Sicherheit und des Komforts beigetragen. Mit Hilfe der Beschilderung werden zudem die zulässigen Verkehrsmittel (z. B. in Fußgängerzonen und Fahrradstraßen) dargestellt. Häufig ergeben sich darüber hinaus besondere Sorgfaltspflichten für die Verkehrsteilnehmenden, insbesondere in Spielstraßen oder bei Gehwegen, deren Nutzung durch Radfahrende gestattet ist. Auch die Streckenführung (z. B. der Verlauf des Radweges) sollte eindeutig beschildert werden. Neben einem umfassenden Beschilderungssystem verbunden mit interaktiven Informationsstellen, können innovative Ansätze, wie Bodenampelsysteme, umgesetzt werden.

Im Radverkehr hat sich die Knotenpunktwegweisung als besonders wirkungsvoll herausgestellt, da sie die Orientierung erheblich erleichtert. Die Knotenpunktwegweisung beruht auf einer Nummerierung sämtlicher Kreuzungen bzw. Knotenpunkte im Radroutennetz. An der bestehenden Beschilderung wird die jeweilige Knotenpunktnummer installiert. Mit der Knotenpunktwegweisung können für den Radtourismus flexibel und ohne großen Aufwand Radrouten entwickelt werden, ohne, dass dafür nennenswerte Kosten für Wartung und Instandhaltung entstehen.

Welche Vorteile bietet die Wegweisung für den Fuß- und Radverkehr?

Die Beschilderungen der Fuß- und Radwege weisen auf Verkehrsregelungen hin und dienen der Orientierung der Verkehrsteilnehmenden. Des Weiteren kann eine Beschilderung auch einer intelligenten Streckenführung (beispielsweise bei Radrouten) dienen und somit den Komfort der Verkehrsbeteiligten erhöhen. Umwege und Zeitverluste können so reduziert werden. Durch Angabe der Entfernungen beziehungsweise einer Reisezeitangabe wird den Nutzerinnen und Nutzern die Wahl des Verkehrsmittels erleichtert. Insgesamt steigt die Attraktivität des Fuß- und Radverkehrs und damit das aktive Mobilitätsangebot für Bürgerinnen und Bürger.

Was ist für die konkrete Umsetzung von Weweisung von Fuß- und Radwegen zu beachten?

Bei der Umsetzung der Beschilderung sind die Maßnahmen in die bestehenden Mobilitätskonzepte und den Ausbau der Fuß- und Radwege zu integrieren. Aufbauend auf einer Bestandsanalyse und einem Zielkonzept können fehlende Beschilderungen entlang der Fuß- und Radwege sowie Problemstellen identifiziert werden (z. B. durch Ortsbegehungen). Zeitgleich erscheint es sinnvoll, die Bedarfe der Beschilderung einer zukünftigen Wegeinfrastruktur zu ermitteln und diese beim Infrastrukturauf- und -ausbau zu berücksichtigen. Bei der Planung und Umsetzung kann es hilfreich sein, die Nutzerinnen und Nutzer der Wege einzubeziehen, um deren Wünsche und Anforderungen zu erfassen. Darüber hinaus kann analysiert werden, in welchen Fällen sich die Integration eines digitalen Leitsystems lohnt. Die Kosten für ein analoges Schild liegen bei ca. 50 Euro. Insgesamt sollte die Beschilderung einheitlich, übersichtlich, durchgehend und gut sichtbar sein.

Beschilderungen sind häufig Ziel von Vandalismus und müssen deshalb in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gegebenenfalls ersetzt werden. Erforderlich ist zudem eine ganzheitliche Betrachtung der Konzepte sowie die Abstimmung mit anderen Städten und Kommunen, um ein übergreifendes Wegeleitsystem aufzubauen.

Attraktivitätssteigerung der Pedelec-Nutzung
Quelle: Halfpoint Images / Getty Images
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Das Pedelec ist ein Fahrrad, das die Fahrerin bzw. den Fahrer mit einem Elektroantrieb unterstützt. Es bietet eine Mobilitätsalternative auf Kurz- und Mittelstrecken im ländlichen Raum.

Ausbau der Fußverkehrsinfrastruktur
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Eine hochwertige Fußverkehrsinfrastruktur steigert den Komfort und die Sicherheit des Zufußgehens. So wird die Nahmobilität verbessert und die Erschließung des ÖPNV erleichtert.

Fahrradstraße
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Die Fahrradstraße ist eine für den Radverkehr vorgesehene Straße, die motorisierten Individualverkehr über entsprechende Verkehrsschilder zulassen kann.

Fahrradzone
Maßnahme

Fahrradzone

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Die Fahrradzone ist ein Gebiet abseits des Hauptstraßennetzes, das dem Radverkehr eine erhöhte Priorität und besondere Rechte zuweist.

Radschnellwege
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Radschnellwege sind vom Autoverkehr baulich getrennte, hochwertige Verbindungen zwischen Städten und Gemeinden. Direkte, kreuzungsfreie und steigungsarme Verläufe fördern sicheres Radfahren.

Radwegeausbau
Quelle: ewg3D / Getty Images
Maßnahme

Radwegeausbau

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Der Ausbau von Radwegen trägt zu einem attraktiven und sicheren Radverkehr im ländlichen Raum bei. Viele Wege können so mit dem Rad oder in Kombination mit dem ÖV zurückgelegt werden.

Bikesharing
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Maßnahme

Bikesharing

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Bikesharing ist ein öffentliches Fahrradverleihsystem. Die Fahrräder sind im öffentlichen Raum bzw. an Bikesharing-Stationen frei zugänglich und können jederzeit gebührenpflichtig gemietet werden.

Firmenrad
Quelle: Westend61 / Getty Images
Maßnahme

Firmenrad

Icon Maßnahme

Ein Firmenrad ist ein von Arbeitgebern zur Verfügung gestelltes Fahrrad oder Pedelec. Es kann von Beschäftigten mit steuerlichen Vorteilen und zu attraktiven Konditionen geleast werden.

Mitfahrbank
Quelle: mobi-LL
Maßnahme

Mitfahrbank

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Eine Mitfahrbank ist eine an zentralen Orten und Verkehrsachsen platzierte Bank, auf der Personen ihr Wunschziel signalisieren und von Vorbeifahrenden mitgenommen werden können.

Radabstellanlagen
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Hochwertige Radabstellanlagen ermöglichen das sichere Abstellen von Fahrrädern und Pedelecs an zentralen Orten. Die Attraktivität des Radverkehrs wird gesteigert und Intermodalität gefördert.

Fahrradparkhaus
Quelle: Mobilikon 2021
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Ein Fahrradparkhaus ist eine diebstalsichere und vor Witterung geschützte Fahrradabstellmöglichkeit. Fahrradparkhäuser können in ihrer Kapazität, Bauform und Ausstattung variieren.

Schulwegplan
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Maßnahme

Schulwegplan

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Die Erstellung eines Schulwegplans dient dazu, Kindern und Eltern einen sicheren Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad aufzuzeigen, indem Hindernisse oder Gefahrenstellen sichtbar gemacht werden.

Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung ist eine kostengünstige und zeitnah umsetzbare Maßnahme, die der Steigerung der Verkehrssicherheit und der Schließung von Verbindungslücken dient.

Fahrradstreifen
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Der durch eine Markierung am rechten Fahrbahnrand gekennzeichnete Fahrradstreifen ist eine kostengünstige Maßnahme zur Verbesserung der Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer im Straßenraum.

Querungsanlagen für den Fußverkehr
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Icon Maßnahme

Querungsanlagen sind Maßnahmen, die Fußgängerinnen und Fußgängern eine sichere und komfortable Überquerung von Fahrbahnen ermöglichen sollen.

Fuß- und Radwegebrücke
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Eine Fuß- und Radwegebrücke ist eine Brücke, die für den Rad- und Fußverkehr als Überführung und Verbindungselement dient.

Nutzung landwirtschaftlicher Wirtschaftswege für den Radverkehr
Mobilitätssäulen für Baden-Württemberg
Quelle: Verkehrsministerium BW
Icon Beispiele aus der Praxis

In Baden-Württemberg markieren einheitliche Mobilitätssäulen multimodale Knotenpunkte. Ziel ist es, öffentliche und geteilte Mobilität sichtbar zu machen und Umstiege zu erleichtern.

Infrastrukturausbau Seegeritz
Quelle: Stadt Taucha
Beispiele aus der Praxis

Infrastrukturausbau Seegeritz

Icon Beispiele aus der Praxis

Das Projekt in Seegeritz fördert die aktive Mobilität und die Attraktivität öffentlicher Räume durch den Ausbau von Rad- und Fußwegen mit aktiver Bürgerbeteiligung.

Ausbau der Fußverkehrsinfrastruktur im Modellquartier „Marktplatz und Mühlendamm“
Integriertes Stadtentwicklungskonzept
Icon Instrumente

Integrierte Stadtentwicklungskonzepte sind übergeordnete, informelle Steuerungsinstrumente, die Handlungsschwerpunkte und Ziele für die zukünftige Entwicklung festlegt, auch im Bereich Mobilität.

Kommunales Fußverkehrskonzept
Quelle: Allie Brock / EyeEm / Getty Images
Icon Instrumente

Das kommunale Fußverkehrskonzept dient der Förderung des Fußverkehrs, indem die Rahmenbedingungen für das zu Fuß gehen verbessert werden.

Kommunales Radverkehrskonzept
Quelle: Ingo Jezierski / EyeEm / Getty Images
Icon Instrumente

Das kommunale Radverkehrskonzept dient der Förderung des Radverkehrs in der Gemeinde, indem die Nutzung attraktiver und sicherer gestaltet wird.

Masterplan Nahmobilität
Icon Instrumente

Ein Masterplan Nahmobilität ist ein Gesamtkonzept für die Nahmobilität zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Fuß- und Radverkehr auf kommunaler Ebene.

Regionales Radverkehrskonzept
Quelle: Johner Images / Getty Images
Icon Instrumente

Ein regionales Radverkehrskonzept bildet den Handlungsrahmen zur Förderung des Radverkehrs in einer Region. Es werden verschiedene Entwicklungsziele zur Verbesserung der Radinfrastruktur.

Tourismuskonzept
Quelle: ilbusca / Getty Images
Instrumente

Tourismuskonzept

Icon Instrumente

Ein Tourismuskonzept ist ein informelles Instrument zur Förderung des Tourismus. Es beinhaltet ein Leitbild für die touristische Entwicklung sowie Strategien und Maßnahmen zur Zielerreichung.

Integriertes Klimaschutzkonzept
Quelle: soulcld / Getty Images
Icon Instrumente

Ein integrierte Klimaschutzkonzept dient als Leitfaden für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten und führt verschiedene Fachplanungen, unter anderem die Verkehrsplanung, zusammen.

Novelle der Straßenverkehrsordnung 2020
Icon Instrumente

Die Novelle der Straßenverkehrsordnung sieht besonders den Schutz des Radverkehrs und die Stärkung moderner Mobilität vor und ermöglicht Straßenverkehrsbehörden neue Maßnahmen der Verkehrsgestaltung.

Verwaltungsvereinbarung Radschnellwege 2017 - 2030
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Der Bund fördert Radschnellwege in der Baulast der Länder und Kommunen bis 2030 mit bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Mittel können für den Neu-, Um- und Ausbau eingesetzt werden.

Förderung für die Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen
Radwanderland Rheinland-Pfalz
Icon Instrumente

Radwanderland ist das online Radwegeportal des Landes Rheinland-Pfalz. Das ergänzende „Expertenportal“ enthält vielfältige fachliche Informationen aus den Bereichen Verkehrsplanung, Verwaltung und Verkehrsnetz.

Bedarfsanalyse
Hilfen zur Umsetzung

Bedarfsanalyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Die Bedarfsanalyse untersucht die Mobilitätsbedürfnisse einer Zielgruppe und bildet die Grundlage für die Entwicklung passender Mobilitätsangebote.

Erreichbarkeitsanalyse
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Hilfen zur Umsetzung

Erreichbarkeitsanalyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Erreichbarkeitsanalysen untersuchen, wie gut bestimmte Ziele, z. B. Versorgungseinrichtungen, mit dem ÖPNV erreichbar sind. Sie bilden die Grundlage für ein bedarfsgerechtes Mobilitätsangebot.

Fußverkehrscheck
Quelle: Bildkraftwerk / Zöhre Kurc
Hilfen zur Umsetzung

Fußverkehrscheck

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Beim Fußverkehrscheck laufen Bürgerinnen und Bürger eine Route ab und bewerten deren Nutzungsfreundlichkeit. Ziel ist es, Wege für den Fußverkehr sicherer und attraktiver zu gestalten.

Wheelmap: Mapping Aktion zur Rollstuhlgerechtigkeit
Quelle: Eugenio Marongiu / Getty Images
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Bei einer Mapping-Aktion zu Rollstuhlgerechtigkeit bewerten Bürgerinnen und Bürger Orte hinsichtlich ihrer Zugänglichkeit mit Rollstuhl und tragen das Ergebnis auf einer Online-Karte ein.

Radverkehrskommunikation
Hilfen zur Umsetzung

Radverkehrskommunikation

Icon Hilfen zur Umsetzung

Attraktive Bilder und das Aufzeigen von Gelegenheiten machen den Umstieg auf das Fahrrad erstrebenswert. Durch gezielte Kommunikation kann die Nutzung von Fahrradangeboten erhöht werden.

GehCheck-App
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Hilfen zur Umsetzung

GehCheck-App

Icon Hilfen zur Umsetzung

Mithilfe der GehCheck-App können individuell oder koordiniert Fußverkehrs-Checks durchgeführt werden. Die erhobenen Daten werden niedrigschwellig per App auf einer gemeinsamen Karte gesammelt.

Aktive Mobilität - Zufussgehen und Radfahren
Wissenschaftliche Dokumente
Icon Publikationssammlung

Eine Kurzstudie der österreichischen Umweltbundesamt GmbH im Rahmen des Projekts "Nachhaltige Mobilitätswende" (NaMoW) zu den Potenzialen der Förderung von Rad- und Fußverkehr.

Geh-rechtes Planen und Gestalten. Rechtliche Planungsgrundlagen für den Fußverkehr

Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, 2017: Hinweise zur wegweisenden Beschilderung für den Radverkehr in Nordrhein-Westfalen. Zugriff: https://www.radverkehrsnetz.nrw.de [abgerufen am 10.01.2025].

Nationaler Radverkehrsplan, 03.03.2020: Radwegebau in den Bundesländern. Zugriff: https://nationaler-radverkehrsplan.de, Aktuell, Nachrichten [abgerufen am 06.07.2020].*

*Hinweis: Mit dem Ende der Projektförderung wird das Fahrradportal www.nrvp.de nicht mehr aktualisiert. Die bestehenden Seiten sind seit Anfang 2022 nicht mehr verfügbar.

Ähnliche Maßnahmen

Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid

Bikesharing

Bikesharing ist ein öffentliches Fahrradverleihsystem. Die Fahrräder sind im öffentlichen Raum bzw. an Bikesharing-Stationen frei zugänglich und können jederzeit gebührenpflichtig gemietet werden.

Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler

Fahrradverleih

Ein Fahrradverleih ist ein Geschäft, das gegen Entgelt Fahrräder verleiht. Das traditionelle Fahrradverleihsystem ermöglicht insbesondere für Touristen eine flexible und kostengünstige Fortbewegung.

Quelle: Patcharanan Worrapatchareeroj / Getty Images

Integrierte Mobilitätsplattformen

Integrierte Mobilitätsplattformen verbinden Informationen zur Reise mit dem Ticketkauf. Dies ermöglicht Kundinnen und Kunden einen leichten Zugang zum ÖV und steigert die Attraktivität und Nutzung.

Quelle: SrdjanPav / Getty Images

Mitnahmemöglichkeiten von Fahrrädern im ÖV

Die Mitnahme von Fahrrädern im ÖV ermöglicht eine vereinfachte Erschließung der ersten und letzten Meile und verbessert insbesondere in ländlichen Räumen mit größeren Distanzen zu Haltestellen den Zugang zum ÖV.