Betriebliches Mobilitätsmanagement der Stadtverwaltung Ravensburg

Ausgezeichnet im Rahmen des Wettbewerbes „Arbeitswege gestalten. Mobil in ländlichen Räumen“ (2025) des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Was ist Betriebliches Mobilitätsmanagement bei der Stadt Ravensburg?

Im Jahr 2020 wurde im Rahmen des Ravensburger Klimakonsens die Einrichtung des betrieblichen Mobilitätsmanagements (BMM) beschlossen, mit dem ambitionierten Ziel, bis 2040 eine klimaneutrale Stadt zu erreichen. Es konzentriert sich auf das Mobilitätsverhalten der Beschäftigten, das sowohl die Arbeitswege als auch die Dienstwege umfasst. Ziel ist es, diese nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig die Effizienz der Verwaltungsabläufe zu steigern. Mit innovativen Ansätzen und Maßnahmen leistet die Stadtverwaltung somit einen aktiven Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Mobilitätslösungen.

Welche Ziele werden mit dem Betrieblichen Mobilitätsmanagement bei der Stadt Ravensburg verfolgt?

Die Hauptziele des BMM sind die Reduzierung von CO₂-Emissionen, die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und die Optimierung interner Prozesse. Durch finanzielle Anreize sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert werden, auf Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, um den Individualverkehr mit Dienstfahrzeugen zu verringern. Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der Ressourcennutzung innerhalb der Stadtverwaltung, indem Dienstreisen minimiert und umweltfreundliche Verkehrsmittel bevorzugt werden. 

Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?

Die konkrete Umsetzung des betrieblichen Mobilitätsmanagements erfolgt durch verschiedene Maßnahmen. Dazu gehören attraktive Zuschüsse für den Kauf von neuen oder gebrauchten Fahrrädern, Pedelecs oder E-Bikes für den Arbeitsweg sowie ein monatlicher Zuschuss für das Deutschlandticket, um die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu fördern. Zudem hat die Stadtverwaltung an vielen Standorten eine moderne Fahrradinfrastruktur mit sicheren Abstellmöglichkeiten, Ladestationen und Umkleideräumen geschaffen, um die Nutzung von Fahrrädern für die Beschäftigten zu erleichtern. 

Für Dienstwege wurde die tws.mobil App eingeführt, die den Zugriff auf Dienstfahrzeuge und ein Elektrofahrrad-Verleihsystem ermöglicht. Ergänzend dazu steht seit 2024 das On-Demand-Angebot MOBI zur Verfügung, ein flexibles Kleinbussystem, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine bedarfsgerechte Mobilität innerhalb Ravensburgs bietet (über 120 digitale Haltestellen).

Darüber hinaus werden Dienstreisen kritisch geprüft, um umweltfreundliche Alternativen zu fördern. Die Stadtverwaltung betreibt einen Fuhrpark, der überwiegend aus Elektrofahrzeugen besteht, und erfasst die Mobilitätsbedürfnisse der Beschäftigten durch regelmäßige Informationen und Umfragen, um die Angebote kontinuierlich zu verbessern. So wird eine nachhaltige Mobilität innerhalb der Stadtverwaltung aktiv gefördert. 

Seit Juni 2020 wurden insgesamt elf Fahrzeuge durch das Hauptamt angeschafft. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf ca. 372.000 Euro. 

Die jährlichen Kosten für die App tws.mobil, über die der städtische Fuhrpark sowie die Pedelecs verwaltet werden, belaufen sich auf durchschnittlich 34.000 Euro, vorausgesetzt, es werden keine neuen Fahrzeuge in Betrieb genommen.

Für das Programm Fahr!Rad fallen monatliche Kosten von 1.520 Euro an, was einer jährlichen Gesamtsumme von 18.240 Euro entspricht.

Die Kosten für den Zuschuss Fahr!ÖPNV variieren monatlich, da das Ticket jederzeit kündbar ist. Im Durchschnitt nutzen etwa 145 Personen dieses Angebot, was monatliche Kosten von 5.800 Euro ergibt, im Jahr sind es damit rund 69.600 Euro.

Die Kosten für die Fahrradabstellanlagen sind wie folgt (Miete läuft über das Amt für Architektur und Gebäudemanagement):

• Fahrradbox Oberamtei (10 Stellplätze): 120 Euro pro Jahr und Stellplatz, insgesamt 1.200 Euro.
• Fahrradkeller Landgericht (24 Stellplätze): jährliche Kosten von 600 Euro.