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Fahrdienst Königsbrunn

Zwei ältere Personen in einem Cabrio
Quelle: MGH Königsbrunn

Was ist der Fahrdienst Königsbrunn? 

Der Fahrdienst richtet sich an mobil eingeschränkte Personen und Seniorinnen und Senioren und ist ein Angebot des Mehrgenerationenhauses Königsbrunn, unter gemeinschaftlicher Beteiligung der Stadt Königsbrunn. Die Fahrgäste werden von Ehrenamtlichen gefahren, beispielweise zum Einkaufen oder zu Freizeitaktivitäten. Der Fahrdienst zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus, da er nicht an einen Fahrtzweck gebunden ist. Das Bediengebiet bezieht sich auf Fahrziele in Königsbrunn, Bobingen, Mering, Augsburg, Schwabmünchen, Friedberg und Landsberg am Lech. Der Fahrdienst ist von Montag bis Freitag zwischen 8:00 Uhr und 18:00 Uhr nutzbar. Nach Vereinbarung können auch Fahrten außerhalb dieser Kernzeiten angeboten werden, vorausgesetzt, es findet sich eine Fahrkraft. Mit der jeweiligen Fahrkraft wird vorab geklärt, ob auch eine Begleitung gewünscht ist oder die Person lediglich zu einer bestimmten Zeit wieder abgeholt werden soll.

Für den Fahrdienst benutzen die Ehrenamtlichen beide städtischen E-Smarts, in seltenen Fällen den Privaten Pkw.

Die Buchung der Fahrten erfolgt telefonisch. Hierfür steht an zwei Tagen in der Woche ein Zeitfenster von jeweils rund vier Stunden zur Verfügung. Für die Annahme der Buchung stellt die Stadt Königsbrunn personelle Ressourcen zur Verfügung. Neben gelegentlichen Fahrten ist auch die Buchung von sogenannten „Abo-Fahrten“ möglich, die sich regelmäßig wiederholen. Für die Nutzung des Fahrdienstes fällt ein Entgelt an, das sich aus der zurückgelegten Strecke (Festpreise je nach Fahrziel) und der benötigten Zeit (1 Euro pro angefangene Stunde) ergibt.

Welche Ziele werden mit dem Fahrdienst Königsbrunn verfolgt? 

Königsbrunn liegt im Landkreis Augsburg, der den städtischen Kreisen zugeordnet ist. In Königsbrunn leben etwa 29.000 Menschen (Stand: 2020). Mit dem Fahrdienst können insbesondere Seniorinnen und Senioren und mobilitätseingeschränkte Personen ihr Leben selbstbestimmter gestalten und nicht nur Pflichtfahrten wie Einkäufe oder Arztbesuche individuell planen, sondern auch Freizeitunternehmungen.

Der Fahrdienst Königsbrunn wurde zeitgleich mit einem Carsharing-Angebot eingeführt, um den Gedanken eines „sozialen Carsharings“ umzusetzen, das auch mobilitätseingeschränkten Menschen zugutekommt. Ursprünglich war der Fahrdienst als Seniorenfahrdienst beworben worden, es stellte sich aber heraus, dass der Fahrdienst nicht nur für Seniorinnen und Senioren attraktiv ist. Das Angebot wird auch von jüngeren mobilitätseingeschränkten Menschen genutzt.

Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?

Der Fahrdienst Königsbrunn begann 2012, als das Carsharing-Angebot KAT (Königsbrunner Auto-Teiler) eingeführt wurde. Das Angebot wurde intensiv beworben, insbesondere durch die Lokalpresse die LEADER-Region Begegnungsland Lech-Wertach. Der Fahrdienst wurde unter anderem in dem von der Stadt herausgegebenen Seniorenratgeber und in den Neubürgermarketing-Unterlagen beworben und gilt mittlerweile als gut etabliert. Da die Fahrkräfte ehrenamtlich fahren, entfallen Personalkosten. Auch die Wartung und die Reinigung der Fahrzeuge erfolgen ehrenamtlich. Die Investitionskosten für die Fahrzeuge wurden zunächst privat sowie von der Stadt und sozialen Einrichtungen getragen. Inzwischen wird der Fahrdienst als rein kommunales Angebot durch die Stadt Königsbrunn getragen. Die Koordination des Fahrdienstes übernimmt das Mehrgenerationenhaus Königsbrunn, welches als städtische Einrichtung über das Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus gefördert wird.

Der Fahrdienst lebt vom Engagement ehrenamtlicher Personen, insbesondere ehrenamtlicher Fahrkräfte. Dies erfordert eine gute Vernetzung.

Dorfauto
Quelle: W. Schweizer
Maßnahme

Dorfauto

Icon Maßnahme

Das Dorfauto ist ein Fahrzeug zur flexiblen, gemeinschaftlichen Nutzung innerhalb einer Gemeinde. Mit vorheriger Registrierung und Fahrtanmeldung wird eine Mobilität ohne privaten Pkw ermöglicht.

Ehrenamtlicher Fahrdienst
Quelle: Mobilikon 2024
Icon Maßnahme

Mit ehrenamtlichem Engagement wird das Mobilitätsangebot vor Ort durch den ehrenamtlichen Fahrdienst bedarfsgesteuert erweitert.

Inklusionstaxi
Quelle: Mobilikon 2021
Icon Maßnahme

Inklusionstaxis ermöglichen durch einen speziellen Umbau die Mitnahme von mobilitätseingeschränkten Personen und fördern so die Mobilität sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Seniorentaxi
Quelle: Mobilikon 2021
Maßnahme

Seniorentaxi

Icon Maßnahme

Mit dem Seniorentaxi kann ein Mobilitätsangebot speziell für ältere Menschen in ländlichen Räumen geschaffen und so die Mobilität im Alter gesichert werden.

Stationsbasiertes Carsharing
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Icon Maßnahme

Stationsbasierte Carsharing-Angebote bieten eine flexible Erweiterung der Mobilitätsmöglichkeiten in ländlichen Räumen. Verschiedene Fahrzeugtypen können an festen Stationen ausgeliehen werden.

Seniorentaxi Hachenburg
Quelle: Mobilikon 2021
Beispiele aus der Praxis

Seniorentaxi Hachenburg

Icon Beispiele aus der Praxis

Das Seniorentaxi in der Verbandsgemeinde Hachenburg ermöglicht den kostengünstigen Transport für Einwohnerinnen und Einwohner der Verbandsgemeinde ab 67 Jahren oder mit schwerer Behinderung durch die örtlichen Taxiunternehmen.

Stationsbasiertes Carsharing: Bürgerschaftlich organisiertes Carsharing-Angebot in kleineren Kommunen im Landkreis Ebersberg
Ehrenamtlicher Fahrdienst: e-Fahrdienst Boxberg
Icon Beispiele aus der Praxis

Der ehrenamtliche Fahrdienst der Gemeinde Boxberg dient der Verbesserung der Mobilität in der Gemeinde. Das preisgünstige Angebot wird durch ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer betrieben.

Ehrenamtlicher Seniorenfahrdienst und Bürger- und Seniorenbus auf Basis Rufbus in Markt Altmannstein
Vereins-Shuttle Oftersheim
Quelle: PROSUMUS UG
Beispiele aus der Praxis

Vereins-Shuttle Oftersheim

Icon Beispiele aus der Praxis

Das Vereins-Shuttle Oftersheim war ein Fahrdienst in der Gemeinde Oftersheim, der Mitglieder von gemeinnützigen Organisationen in einer Art „Sammeltaxi“ zu Hause abholte, zu Angeboten brachte und sie anschließend wieder zurückfuhr.

Carsharing Gesetz (CsgG)
Quelle: RUNSTUDIO / Getty Images
Icon Instrumente

Das Carsharinggesetz bildet den rechtlichen Rahmen für Maßnahmen zur Bevorrechtigung des Carsharings, insbesondere durch die Ausweisung von Stellplätzen und ermäßigte Parkgebühren.

Vereinsrecht
Quelle: seksan Mongkhonkhamsao / Getty Images
Instrumente

Vereinsrecht

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Ein Verein bietet die Möglichkeit, zusammen mit anderen einem Zweck zum Erfolg zu verhelfen. Das Vereinsrecht bildet hierfür den Rahmen.

LEADER
Quelle: Martin Ruegner / Getty Images
Instrumente

LEADER

Icon Instrumente

Im Rahmen von LEADER vergeben Zusammenschlüsse ländlicher Akteure Fördermittel aus dem europäischen Landwirtschaftsfonds für Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raumes, auch im Bereich Mobilität.

Bürgerbusverein
Instrumente

Bürgerbusverein

Icon Instrumente

Ein Bürgerbus muss in eine juristisch eigenständige Institution eingebettet werden. In Deutschland ist der häufigste Weg die Gründung eines Bürgerbusvereins.

Seniorenbeteiligung
Hilfen zur Umsetzung

Seniorenbeteiligung

Icon Hilfen zur Umsetzung

Mit der Beteiligung von Seniorinnen und Senioren sollen spezifische Mobilitätsbedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe angemessen berücksichtigt und ein attraktives Mobilitätsangebot geschaffen werden.

Stadt Königsbrunn, 30.07.2024: Fahrdienst im Mehrgenerationenhaus. Zugriff: https://www.koenigsbrunn.de/communice-news/news/artikel/fahrdienst-im-mehrgenerationenhaus [abgerufen am 15.01.2025].

Stadt Königsbrunn, 08.11.2024: Fahrdienst Königsbrunn. Zugriff: https://www.mehrgenerationenhaus-koenigsbrunn.de/wp-content/uploads/202… [abgerufen am 15.01.2025].

Ähnliche Beispiele aus der Praxis

Quelle: Mobilikon 2021

Seniorentaxi Hachenburg

Das Seniorentaxi in der Verbandsgemeinde Hachenburg ermöglicht den kostengünstigen Transport für Einwohnerinnen und Einwohner der Verbandsgemeinde ab 67 Jahren oder mit schwerer Behinderung durch die örtlichen Taxiunternehmen.