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IDA – ID‐based Ticketing (IDBT) in Schwerin

Was ist IDA?

Bei IDA handelt es sich um ein Pilotprojekt zur Erprobung des bargeld- und papierlosen Fahrkartensystems ID-based Ticketing (IDBT), das keine App oder Registrierung erfordert. Dafür wurden in allen 30 Straßenbahnen moderne Terminals installiert, an denen Fahrgäste ihre Tickets mit einer Bank- oder Kreditkarte sowie über ihr Smartphone oder ihre Smartwatch erwerben können. Das ausgewählte Ticket ist sofort gültig und wird auf dem verwendeten Zahlungsmittel gespeichert. Bei einer Ticketkontrolle kann mit einem Lesegerät die ID des Zahlungsmittels und damit auch die hinterlegte Fahrkarte kontrolliert werden. Fahrgäste können ihr Ticket über die Terminals in den Straßenbahnen und über ein Online-Kundenportal einsehen. Die Nutzung des Ticketsystems IDA erfolgt pseudonymisiert, das bedeutet, dass beim Fahrkartenkauf keine personenbezogenen Daten gespeichert oder preisgegeben werden. 

Der Kauf der Tickets ist derzeit nur in den Straßenbahn-Fahrzeugen möglich. Mit dem Start in die Phase 2.0 können die Tickets auch in den Bussen kontrolliert werden, womit eine Nutzung im Gesamtnetz der Nahverkehrs Schwerin GmbH (NVS) garantiert ist (Stand September 2025). Momentan wird mit IDA ein reduziertes Ticketsortiment angeboten. Damit ergänzt IDA die bestehenden Verkaufswege und richtet sich vorrangig an Gelegenheitsnutzerinnen und -nutzer sowie Touristinnen und Touristen, die spontan den ÖPNV nutzen. Das ID-based Ticketing wird gemeinsam mit dem Systemhersteller ICA Traffic und dem Zahlungsdienstleister Mastercard bis zur Ausschreibung eines Echtsystems in Schwerin (voraussichtlich Ende 2025) getestet.

Welche Ziele werden mit IDA verfolgt?

Das Ziel der Maßnahme besteht darin, die Attraktivität des ÖPNV zu steigern und dadurch mittelfristig die Fahrgastzahlen zu erhöhen. IDA bietet den Vorteil einer verbesserten Nutzerfreundlichkeit beim Ticketkauf, indem Fahrgäste ihr Ticket direkt im Fahrzeug erwerben können. Insgesamt wird mit IDA der Bezahlvorgang für alle Fahrgäste zuverlässig, barrierearm und komfortabel gestaltet. Damit ergänzt IDA bestehende Vertriebskanäle um eine schnelle und einfache Möglichkeit des Fahrkartenkaufs in den Fahrzeugen, ohne das NVS-Kundencenter, die NVS-App, stationäre Automaten oder Vertriebspartner zu ersetzen oder zu verdrängen. Für den NVS bietet das System außerdem die Möglichkeit einer Kostenreduktion. 

Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?

Das Pilotprojekt IDA wird vom Bundesministerium für Verkehr (BMV) im Rahmen des Förderprogramms Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme gefördert. Ziel des Programms ist es, den bargeldlosen Ticketkauf zu fördern und zu vereinfachen sowie das digitale Deutschlandticket zu ergänzen. Der Probebetrieb von IDA endet mit der Einführung eines Echtsystems zu voraussichtlich Ende 2026. Die bis dahin in der Praxis gemachten Erfahrungen fließen in die offizielle Ausschreibung eines ID-based Ticketing-Systems in Schwerin ein. Ziel ist es, bis 2027 ein IDBT-Echtsystem einzuführen, das die mobilen Fahrkartenautomaten in den Fahrzeugen ersetzt.

Die Umsetzung von IDA erfolgt stufenweise in folgenden Phasen: 

Probebetrieb:

  • Pilotsystem IDA 1.0: Schaffung einer Basisinfrastruktur mit eingeschränktem Funktionsumfang; Einbau von Geräten in 15 Straßenbahnen; Stark reduziertes Sortimentsangebot; Bereitstellung eines webbasierten Kundenportals, Durchführung erster Tests
  • Pilotsystem IDA 2.0: Optimierung im Betrieb; Aufbau der Infrastruktur; Einbau von Geräten in allen Straßenbahnen; Ausweitung des Sortimentsangebots auf das Gesamtnetz; Möglichkeit des Umstiegs auf Busse

Live-Betrieb: 

  • Echtsystem IDA 3.0: Rollout eines Echtsystems mit erweitertem Funktionsumfang; Einbau von Geräten in allen Fahrzeugen; Einsatz auf allen Linien; Erweiterung auf nicht-digitale Bezahloptionen (z. B. Prepaidkarten)
  • Echtsystem IDA 4.0: Etablierung eines flächendeckenden Systems mit vollem Funktionsumfang; Möglichkeit der Bestpreisberechnung nach dem Check-in/Check-out-Prinzip

Die größte Herausforderung bestand in der Integration in den Markt. Dabei waren vor allem komplexe Themenfelder wie Datenschutz (insbesondere Speicherung und Nutzung von Daten) und Barrierefreiheit (in Bezug auf Kinder sowie Seniorinnen und Senioren) von größter Relevanz. 

Attraktivitätssteigerung durch ID-based Ticketing in Bus und Bahn

23.07.2025:

Einführung Probe-Betrieb IDA 1.0

25.09.2025:

Erweiterung Testphase IDA 2.0

Nahverkehr Schwerin, 2025: Mobil mit IDA. Zugriff: www.nahverkehr-schwerin.de, Tickets/Tarife, IDA fährt smart, Hauspost Mobil mit IDA [abgerufen am 10.09.2025].

Nahverkehr Schwerin, 2025: IDA. Nahverkehr Schwerin startet in die nächste Projektphase für ID-basiertes Ticketsystem. Zugriff: www.nahverkehr-schwerin.de, Tickets/Tarife, IDA fährt smart, NVS Pressemitteilung IDA 2.0 [abgerufen am 10.09.2025].

TV:Schwerin, 2025: Nahverkehr Schwerin. Digital unterwegs mit IDA. Zugriff:  https://www.youtube.com/watch?v=RrPNUlXE-QI [abgerufen am 30.09.2025].

TV:Schwerin, 2025: Nahverkehr Schwerin setzt digitale Maßstäbe beim Fahrkartenverkauf. Zugriff:  https://www.youtube.com/watch?v=Q6qgf7r59U0 [abgerufen am 30.09.2025].

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