Ausgezeichnet im Rahmen des Wettbewerbes „Gemeinsam aktiv. Mobil in ländlichen Räumen“ (2023) des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Was ist LimA?
LimA steht für „Landverkehr ist mehr als ein Auto". In dem Projekt LimA werden Möglichkeiten der Förderung des Radverkehrs durch Bestimmung eines Radnetzes und auf dessen Grundlage ausgearbeitete Maßnahmen, die den Radverkehr besonders auf diesem Netz verbessern, erarbeitet. Eine dieser Maßnahmen war die gezielte, nahezu flächendeckende Öffnung von Einbahnstraßen, um das Netz für den Radverkehr direkter zu gestalten und die Möglichkeit zu bieten, Ziele schneller und auf kürzerem Wege als mit dem MIV zu erreichen.
Welche Ziele werden mit LimA verfolgt?
Das Ziel von LimA ist es, auch in ländlichen Räumen den Radverkehr zu fördern. Dabei steht die fahrradfreundliche Infrastruktur an erster Stelle. Diese soll attraktiv und sicher gestaltet werden, sodass wichtige Ziele schnell erreichbar sind und Bürgerinnen und Bürger zum Fahrradfahren animiert werden.
Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?
Im Jahr 2021 wurde ein Radverkehrskonzept für die Stadt Auerbach/Vogtl. durch die Akteure vor Ort erarbeitet. Das Konzept sieht auch eine hohe Relevanz in der Öffnung von Einbahnstraßen und der Schaffung von Tempo-30-Zonen. Nach der kommunalpolitischen Legitimation des Konzeptes wurden die Maßnahmen zur Öffnung von Einbahnstraßen innerhalb eines dreiviertel Jahres umgesetzt.
Die Öffnung von Einbahnstraßen ist bei den Verkehrsbehörden vieler Kommunen in ländlichen Räumen noch nicht sehr verbreitet. Es bestehen zahlreiche Hürden, insbesondere bezüglich Akzeptanz und Mut, derartige Maßnahmen in ländlichen Gebieten umzusetzen. Die Stadt Auerbach/Vogtl. möchte mit dem Projekt zum Nachahmen anregen und zeigen, dass derartige Projekte auch in ländlichen Räumen und im Mittelgebirgsraum funktionieren können.
In einem weiteren Schritt werden einzelne Geschwindigkeitsbeschränkungen von Tempo 30 in Wohngebieten, im Umfeld von Schulen und Kindertagesstätten durch Tempo-30-Zonen im Nebenstraßennetz umgewandelt. Diese Maßnahme erhöht die Attraktivität für den Rad- und Fußverkehr und senkt die Durchschnittsgeschwindigkeit des Autoverkehrs, was wiederum die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer erhöht.
Mit einer gezielten Förderung des Radverkehrs nach einem klaren Konzept möchte Auerbach/Vogtl. als kleine Stadt im ländlichen Raum, die über eine Höhendifferenz von 250 Metern verfügt, zeigen, dass auch hier Radfahren Spaß machen kann, dass das Rad eine echte Alternative zum MIV sein kann und dass spätestens mit der Verbreitung von E-Bikes auch längere Anstiege kein Hindernis mehr sein müssen.
Dabei steht der ganzheitliche Ansatz im Vordergrund, der nicht nur die aktuellen Förderprogramme des Bundes oder des Landes im Blick hat und den Radverkehr nicht in Einzelprojekten, sondern als Gesamtprojekt denkt.
Die Umsetzung der Maßnahmen der Öffnung von Einbahnstraßen und der Einführung von Tempo-30-Zonen erfolgte und erfolgt durch eigene Kapazitäten des kommunalen Bauhofes und zu einem kleinen Teil durch externe Dienstleister.
Die größte Hausforderung bei der Umsetzung des Projektes war die Überzeugung der kommunalpolitischen Gremien, dass Radverkehrsförderung auch in ländlichen Räumen sinnvoll ist und von einem immer größer werdenden Teil der Einwohnerinnen und Einwohner auch gefordert und geschätzt wird. Daneben spielt die Einplanung von Maßnahmen in kommunale Haushalte auch außerhalb von Förderkulissen eine zentrale Rolle.
Fahrradfreundliche Gemeinde Nohfelden
Radverkehrskommunikation
Stadt Auerbach/Vogtl., 2023.
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Quellvermerk: „Mobilikon 2023"