MAMBA sichert Mobilität und Unabhängigkeit in ländlichen Räumen

Schriftzug "Mobilität für alle im ländlichen Raum" dahinter ein Berg
Quelle: Diakonisches Werk, Schleswig-Holstein

Was ist MAMBA?

MAMBA (Maximized Mobility and Accessibility of Services in Regions Affected by Demographic Change) ist ein Projekt aus dem Programm der transnationalen Zusammenarbeit, kurz Interreg B. Interreg B ist auf die Ziele der EU-Strategie "Europa 2020" ausgerichtet und trägt zur territorialen Integration, also zum Zusammenwachsen der Regionen, bei. MAMBA wurde unter dem „Interreg V B Baltic Sea Region Programme 2014-2020“ von Oktober 2017 bis September 2020 gefördert. Zu den deutschen Projektregionen gehören der Landkreis Cuxhaven, der Kreis Plön und die Hallig Hooge in Nordfriesland.

In den ländlichen Regionen des Ostseeraums gefährden der demographische Wandel, Abwanderungen und begrenzte öffentliche Finanzen die Erreichbarkeit von Dienstleistungen und Waren und somit auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. MAMBA will diesem Trend entgegenwirken. Unter der Federführung des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein haben sich dreizehn weitere Partnerinnen und Partner zusammengetan, um die Mobilität in ländlichen Räumen zu verbessern. Zu den Partnerinnen und Partnern gehören Dänemark, Finnland, Lettland, Polen, Schweden und Deutschland. In ländlichen Räumen sind viele Orte nur schwer mit dem ÖPNV zu erreichen, da Verbindungen fehlen, die Taktung zu niedrig ist oder Bahnlinien stillgelegt wurden. Auch der demographische Wandel wird die Entwicklungen in ländlichen Räumen zunehmend verstärken. Die eingeschränkte Erreichbarkeit hat auch Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung einer Region.

Welche Ziele werden mit MAMBA verfolgt?

Das Ziel von MAMBA ist es Regionen zum Umdenken zu bringen und zu zeigen, dass auch mit begrenzten Mitteln eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit notwendigen öffentlichen und privaten Dienstleistungsangeboten gewährleistet werden kann. Um Dienstleistungen und Mobilitätsoptionen zu verknüpfen, entwickelten die Partnerregionen verschiedene Konzepte. Hierzu zählen z. B. Apps, die den Menschen die Selbstorganisation vereinfachen.

Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?

Zu Beginn des Projekts waren in neun der dreizehn teilnehmenden Modellregionen Mobilitätszentralen geplant. Als erstes wurden mit Hilfe von Bewohnerinnen und Bewohnern, örtlichen Akteuren aus Wirtschaft, Transportunternehmen und Kommunen bestehende Mobilitätsoptionen in den Regionen erfasst. Auf dieser Basis wurden neue, flexible und kosteneffiziente Lösungen, wie z. B. digitale Apps zur Selbstorganisation von Mitfahrgelegenheiten, initiiert. Die Mobilitätszentralen sollen öffentliche und private Verkehrsdienste bündeln und gleichzeitig einen Informationsservice zu allen öffentlichen Angeboten anbieten.

Für eine langfristige Etablierung der Mobilitätszentralen und der Pilotaktivitäten haben die Projektpartnerinnen und -partner verschiedene Organisations-, Finanzierungs- und Managementkonzepte getestet und bewertet. Zudem sollen die Projekte und Erkenntnisse auch auf andere Regionen übertragbar sein, sodass auch viele weitere Regionen von den Projektergebnissen profitieren können. Dazu werden die Erkenntnisse in einer Wissensdatenbank festgehalten.

Die Beschaffung war bei mehreren Projekten eine Herausforderung. So gilt beispielsweise Transport-on-Demand in den derzeitigen Rechtssystemen Lettlands oder Polens noch nicht als etablierter öffentlicher Personennahverkehr. Dies bedeutet, dass mit Transport-on-Demand-Lösungen Neuland betreten werden muss, was zu einigen Verzögerungen führte.

Insbesondere Trelleborg stieß auf Schwierigkeiten mit dem Vergaberecht, was die ursprüngliche Idee, einen städtischen Schulbus zur Beförderung älterer Menschen für Freizeitaktivitäten einzusetzen, verhinderte. Dennoch fanden die Projektträger eine Lösung und begannen, mit einem lokalen Busunternehmen zusammenzuarbeiten.

In der Region Hooge bestand das Hauptproblem in der Kommunikation mit den einzelnen Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer. Die technischen Voraussetzungen der Gruppe waren nicht gegeben und die Kommunikation musste teils direkt vor Ort stattfinden.

25.05.2017 – 30.09.2017:

Vergabeverfahren

01.10.2017 – 30.09.2020:

Umsetzungsphase

01.10.2020 – 31.12.2020:

Abschlussphase

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), o. J.: MAMBA (Ostseeraum). Zugriff: https://www.interreg.de, Projekte, Gute Beispiele, Mobilität und Verkehr [abgerufen am 12.06.2023].

Diakonisches Werk Schleswig-Holstein, o. J.: MAMBA. Zugriff: https://www.mambaproject.eu/ [abgerufen am 12.06.2023].