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Mobile und digitale Haltestellenmasten für den Schienenersatzverkehr (SEV) in NRW

Was sind mobile und digitale Haltestellenmasten im Schienenersatzverkehr?

In Nordrhein-Westfalen können bei Bedarf insgesamt 140 mobile und digitale Haltestellenmasten zum Einsatz kommen, um Fahrgäste über die Abfahrtszeiten des Schienenersatzverkehrs (SEV) in Echtzeit zu informieren. Die Haltestellenmasten sind mit einem elektronischen Fahrplankasten (E-Paper) ausgestattet, auf dem u. a. Echtzeitinformationen zu den Abfahrtszeiten des SEV zu sehen sind. Stehen keine Echtzeitinformationen zur Verfügung, werden die Sollfahrzeiten der kommenden Abfahrten angezeigt. Über Tasten am Fahrplankasten lassen sich zudem weitere Baustelleninformationen sowie die aktuellen Aushangfahrpläne der Haltestelle anzeigen. Zur leichten Auffindbarkeit der SEV-Haltestellen sind die Haltestellenmasten einheitlich in einem landeseinheitlichen Verkehrspurpur-Farbton gestaltet, welcher sich in anderen Medien zur Kennzeichnung von SEV etabliert hat. Dadurch wird eine gute Sichtbarkeit und ein Wiedererkennungswert im Straßenraum geschaffen. Vorrangig werden die mobilen Haltestellenmasten im SEV bei umfangreichen Baumaßnahmen eingesetzt, die viele Fahrgäste betreffen, von langer Dauer und/oder von einer hohen Komplexität gekennzeichnet sind. 

Welche Ziele werden mit den mobilen und digitalen Haltestellenmasten im Schienenersatzverkehr verfolgt?

Ziel der mobilen und digitalen Haltestellen ist es, durch die Bereitstellung von Echtzeitinformationen sowie eines einheitlichen Erscheinungsbildes die Kommunikation im SEV zu verbessern und fahrgastfreundlicher zu gestalten. Für Fahrgäste soll die Orientierung erleichtert und mehr Transparenz bezüglich der Bauarbeiten geschaffen werden. Insgesamt wird mit dieser Maßnahme die Digitalisierung von Fahrgastinformationen gefördert. 

Bei der Gestaltung der Haltestellenmasten wurde auf einen barrierefreien Zugang der Fahrgastinformationen geachtet. Über einen Knopf am Fahrplankasten können die Abfahrtszeiten des SEV mittels einer „Text-to-Speech“ Funktion vorgelesen werden, was insbesondere für Menschen mit Sehbehinderungen wichtig ist. Die entsprechende Taste hebt sich sowohl visuell als auch taktil vom Fahrplankasten ab.

Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?

Die Haltestellenmasten wurden gemeinsam von den drei Aufgabenträgern für den Schienenpersonennahverkehr (Regional- und S-Bahn) in Nordrhein-Westfalen, go.Rheinland, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) beschafft. Im Rahmen der Beschaffung wurden die Leistungen für Lagerung, Transport, Auf- und Abbau sowie Wartung der mobilen Haltestellenmasten vergeben, um eine einheitliche und zügige Logistik zu gewährleisten. In jedem Aufgabenträgerraum wurden die Leistungen an einen zentralen Dienstleister vergeben.

Nach Testläufen und technischen Anpassungen sind die mobilen Haltestellenmasten in den drei Aufgabenträgerräumen im Einsatz. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr setzte u. a. 27 Haltestellenmasten während einer achtwöchigen Sperrung zwischen Dortmund und Essen ein. Zwischen Hamm und Hagen kamen verbundübergreifend im NWL und VRR sieben Masten zum Einsatz. Im Gebiet des go.Rheinland wurden im Zuge von Streckensperrungen durch die Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerks (ESTW) „Linker Rhein“ 48 mobile Haltestellenmasten aufgestellt.

Herausforderungen ergaben sich in der Abstimmung und Ausschreibung der Dienstleistung Auftragnehmer-übergreifend für ganz Nordrhein-Westfalen

Nach der Vergabe ergaben sich Herausforderungen bezüglich der Organisation und Abstimmung mit/zwischen Akteuren (Eisenbahnverkehrsunternehmen, Logistiker, Auftragnehmer) sowie bei der Einrichtung und Verknüpfung der Datenschnittstellen insbesondere für die Echtzeitdaten.

Barrierefreier ÖV
Quelle: juananbarros / Getty Images
Icon Maßnahme

Die barrierefreie Gestaltung des ÖV soll möglichst allen Bevölkerungsgruppen eine komfortable Nutzung ermöglichen und umfasst barrierefreie Fahrzeuge sowie die Ausgestaltung der physischen und digitalen Infrastruktur.

Gestaltung barrierefreier Haltestellen
Quelle: Mobilikon 2021
Icon Maßnahme

Die Gestaltung barrierefreier Haltestellen trägt zu einem inklusiven ÖV bei und fördert damit eine inklusive, sichere und nachhaltige Mobilität für Menschen mit Behinderungen.

September 2022:

Projektidee

November 2023:

Ausschreibung der Haltestellenmasten

März 2024:

Zuschlag Haltestellenmasten

Juni 2024:

Ausschreibung Logistik- und Instandhaltungsdienstleister

Oktober 2024:

Zuschlag Logistik- und Instandhaltungsdienstleister

November 2024:

Auslieferung der Haltestellenmasten

Februar 2025:

Erster flächenhafter Einsatz von 27 Haltestellenmasten im Rahmen der Sperrung zwischen Essen und Dortmund

Mai 2025:

Einsatz von 48 Haltestellenmasten im Rahmen der Baumaßnahme ESTW Linker Rhein 

NaNa online, 2025: SEV: Einsatz mobiler Haltestellenmasten. Zugriff: https://www.nana-online.de/, Suche ("Mobile Haltestellenmasten") [abgerufen am 28.10.2025].

Neue Bielefelder, 2025: Digitale Haltestellenmasten verbessern Fahrgastinformation. Zugriff: https://neue-bielefelder.de/, Suche ("Mobile Haltestellenmasten") [abgerufen am 28.10.2025].

Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), 2025: Einsatz mobiler und digitaler Haltestellenmasten im SEV in ganz NRW. Zugriff: https://www.vrr.de/, Aktuelles, Newsroom [abgerufen am 28.10.2025].

Ähnliche Praxisbeispiele

Quelle: Stadt Herrenberg 2021

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