Mobilitätssäulen für Baden-Württemberg

Eine Mobilitätssäule steht im Sonnenschein am Bahnhof von Schwäbisch Gmünd.
Quelle: Verkehrsministerium BW

Was sind Mobilitätssäulen?

Die Mobilitätssäulen sind auffällige und wiedererkennbare Infopunkte zu den in der nahen Umgebung verfügbaren klimafreundlichen Verkehrsträgern. Die vier bzw. drei Meter hohen Säulen im Design der Landesmobilitätsmarke bwegt" werden an Orten aufgestellt, an denen mindestens drei Verkehrsmittel zusammenkommen. Die gelbe Säule umfasst:

  • Piktogramme der betreffenden Angebote
  • Karte und Wegeleitsysteme zu allen Angeboten
  • Standortinformationen zur freien Gestaltung durch die Kommune
  • QR-Codes zu Buchungssystemen und weiteren Informationsangeboten
  • Informationen über die Verkehrswende und die bwegt-Kampagne des Landes Baden-Württemberg

Die Mobilitätssäulen werden durch Strom aus einem Solarpanel beleuchtet. Sie können durch Fahrradzählstände, Fahrradabstellanlagen, Radreperatursets oder Sitzbänke ergänzt werden.

Welche Ziele werden mit den Mobilitätssäulen in Baden-Württemberg verfolgt?

Mithilfe der Mobilitätssäulen sollen Mobilitätsstationen sichtbar werden. Das sind Punkte, an denen mindestens drei verschiedene Verkehrsmittel zusammenkommen und an denen der Umstieg zwischen diesen daher besonders einfach ist. Durch die abgebildeten Informationen soll der Umstieg vom einen aufs andere Verkehrsmittel weiter vereinfacht werden. Die Sichtbarkeit im Stadtbild soll Bürgerinnen und Bürger dazu motivieren, aktiv zu Fuß oder mit dem Rad, mit öffentlichen und geteilten Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Multi- und Intermodalität erleichtern es, Wege klimafreundlich zurückzulegen. Durch das Aufstellen einheitlicher Säulen in ganz Baden-Württemberg soll ein Wiedererkennungseffekt sowie eine stärkere Sichtbarkeit für nachhaltige Mobilität erzielt werden.

Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?

In der ersten Pilotphase (seit Frühjahr 2020) wurde die einheitliche Gestaltung der Säulen und die Auswahl eines Herstellers durch das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg festgelegt. Für die vier Pilotkommunen war der erste Schritt, die verkehrstechnischen, baulichen und rechtlichen Voraussetzungen für die Aufstellung einer oder mehrerer Säulen zu klären. Möglichst früh wurden Zuständigkeiten, Zeitplan und Standorte definiert, damit der weitere Ablauf reibungslos funktionierte. Im Zuge der Planung erfolgten Standortbegehungen, Leitungsabfragen, Beschlüsse, die Sammlung der Standortinformationen und die Gestaltung individueller Inhalte. Als alle Voraussetzungen und Bedarfe geklärt waren, wurden die Säulen gefertigt und die Aufstellung konkretisiert. Die Aufstellung wurde baulich vorbereitet und kommunikativ begleitet, z. B. durch eine Einweihungsfeier.

In der zweiten Pilotphase 2 (seit Herbst 2021) erarbeitete das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg zusammen mit engagierten Kommunen ein kleineres Design, das an mehr Standorten realisiert werden kann. Dieses wurde neben weiteren großen Mobilitätssäulen in acht weiteren Pilotkommunen umgesetzt.

Organisatorische Unterstützung bei der Umsetzung erhielten Kommunen von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH (KEA-BW) und vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg.

In den Pilotphasen wurden insgesamt 34 Mobilitätssäulen Baden-Württembergs errichtet. Für einen möglichst einfachen landesweiten Roll-out erarbeitet das Land Baden-Württemberg derzeit Standardverfahren. Die Förderung ist über das LGVFG mit der Novellierung der VwV-LGVFG geplant (Stand: Dezember 2023). Kommunen sollen demnach für die Aufstellung von Mobilitätssäulen eine Förderung der Gesamtkosten von 75 Prozent erhalten. Darüber hinaus können sie auf das fertige Gestaltungskonzept zurückgreifen. Die KEA-BW stellt Musterunterlagen für die Antragsstellung zur Verfügung und steht gemeinsam mit den Regierungspräsidien als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Die Herausforderungen gestalten sich für jede Kommune unterschiedlich. Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, auf Seite der umsetzenden Kommune zu Projektstart eine projektverantwortliche Person zu benennen und diese mit den nötigen Kompetenzen auszustatten, um das Projekt bei unterschiedlichen Kooperationspartnern voranzutreiben. Hilfreich für eine zügige Umsetzung sind Beschlüsse auf politischer oder hoher Verwaltungsebene. Verzögerungen und Umplanungsbedarfe entstehen durch ungenaue oder unvollständige Leitungspläne und erst spät kommunizierte ortsspezifische Bauvorgaben sowie verkehrsrechtliche und stadtgestalterische Vorschriften. Als zielführend hat sich der frühzeitige Einbezug aller betroffenen Personen herausgestellt, die für die Umsetzung relevant sind.

01.01.2020:

Erster Brainstorming-Workshop

01.03.2020:

Start der Planungsphase

01.04.2020:

 Beginn der Projektkoordination durch die KEA-BW

Mai 2020:

Suche nach Pilotkommunen

Juni 2020:

Erarbeitung des Säulendesigns durch die Agentur Milla & Partner

Juli 2020:

Beginn der Zusammenarbeit mit den Pilotkommunen
 

November 2020:

Beginn der Zusammenarbeit mit Flad & Flad für die Produktion der Säulen
 

31.03.2021:

Enthüllung der ersten von sechs Säulen in Schwäbisch Gmünd
 

20.04.2021:

Enthüllung der ersten von drei Säulen in Heidelberg
 

22.04.2021:

Enthüllung der ersten Säule in Süßen
 

29.04.2021:

Enthüllung der ersten von fünf Säulen in Konstanz

 

Mai 2021:

Ende der Pilotphase und Evaluation

September 2021:

Bewerbungsphase für die Pilotphase 2

Dezember 2021:

Beginn der Zusammenarbeit mit Pilotkommunen

Januar 2022:

Beginn der Zusammenarbeit mit einer Kommunikationsagentur für die Produktion der Säulen

September 2022:

Einweihung der ersten Mobilitätssäulen der zweiten Pilotphase durch den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann

Ende 2022:

Abschluss der zweiten Pilotphase und Planung für landesweite Aufstellung ab 2023

Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, o. J.: Details zur Umsetzung. Zugriff: https://www.mobilitaetssaeulen-bw.de, Details zur Umsetzung [abgerufen am 20.12.2023].

Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, o. J.: Die Mobilitätssäule. Zugriff: https://www.mobilitaetssaeulen-bw.de [abgerufen am 08.12.2022].

Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, 2021c: Factsheet Mobilitätssäulen. Zugriff: https://www.mobilitaetssaeulen-bw.de, Details zur Umsetzung, Materialien/Downloads, Pressematerial, Factsheet [abgerufen am 20.12.2023].

Zukunftsnetzwerk ÖPNV, 02.08.2023: 34 Mobilitätssäulen in zwei Pilotphasen. Zugriff: https://www.zukunftsnetzwerk-oepnv.de, Aktuelles [abgerufen am 20.12.2023].