Ausgezeichnet im Rahmen des Wettbewerbes "Gemeinsam erfolgreich. Mobil in ländlichen Räumen“ (2021) des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Was ist das Mobilitätsnetzwerk Ortenau?
Das Mobilitätsnetzwerk Ortenau ist ein Zusammenschluss von zehn Kommunen in der Ortenau, der gemeinsam gemeindeübergreifende Lösungen für nachhaltige Mobilität findet.
Die Städte Kehl, Offenburg, Lahr, Gengenbach und Rheinau sowie die Gemeinden Willstätt, Neuried, Appenweier, Schutterwald und Friesenheim gründeten 2019 das erste interkommunale Mobilitätsnetzwerk Deutschlands.
Ganz nach dem Motto „Teilen statt Besitzen“ werden Mobilitätsstationen eingerichtet, die den Nutzenden den Umstieg vom privaten Pkw auf klimafreundliche Mobilität erleichtern sollen. Die Mobilitätsstationen werden in allen Netzwerkkommunen verfügbar sein. Besonders ist hierbei, dass z. B. Fahrräder in einer Kommune ausgeliehen und in einer anderen Kommune wieder abgegeben werden können.
Welche Ziele werden mit dem Mobilitätsnetzwerk Ortenau verfolgt?
Das Projekt verfolgt das Ziel, Nahmobilitätsangebote zu schaffen, die eine echte Alternative zum motorisierten Individualverkehr (MIV) bieten. Alles vor dem Hintergrund, CO2-Emmissionen einzusparen und somit dem Klimawandel entschieden entgegenzutreten und gleichzeitig die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu bewahren und zu verbessern.
Damit die Sharing-Angebote und insbesondere der Radverkehr gefördert werden, hat sich das Mobilitätsnetzwerk zum Ziel gesetzt, das Radwegenetz zwischen den Kommunen zu analysieren und an entsprechenden Stellen zu sanieren und auszubauen. Es sollen sichere und komfortable Radwege für den interkommunalen Pendel- und Freizeitverkehr geschaffen werden.
Die Konzeption und Einführung einer Mobilitäts-App soll das Mobilitätserlebnis der Bürgerinnen und Bürger abschließen. Über die Mobilitäts-App sollen alle Mobilitätsangebote einfach und gebündelt – digital – genutzt werden. Die Bürgerinnen und Bürger aus den Netzwerkkommunen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik sowie wirtschaftliche Akteure waren durch einen Partizipationsprozess direkt an der Erstellung des Anforderungskatalogs der Mobilitäts-App beteiligt.
Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?
In einer ersten konzeptionellen Phase wurden gemeinsam die Themenschwerpunkte identifiziert. In der anschließenden Arbeitsphase wurden die Grundlagen für die Umsetzung mit Hilfe von Planungsbüros erarbeitet. Nach zehn positiven Gemeinderatsbeschlüssen erfolgt die Umsetzungsphase der Mobilitätsangebote ab 2022. Die Bundesförderung deckt rund 260.000 Euro der Umsetzungskosten.
Vor der anstehenden Umsetzungsphase sieht sich das Mobilitätsnetzwerk der Herausforderung gegenübergestellt, dass eine gemeinsame Fördermittelbeschaffung und die Ausschreibung für bauliche Maßnahmen mit der heutigen Gesellschaftsform nicht gemeinsam durchgeführt werden kann. Dafür bedarf es einer Änderung der Gesellschaftsform (z. B. GmbH, Zweckverband, Kommunalanstalt), die derzeit angestrebt wird.
Durch das Auslaufen der Bundesfördermittel im Juni 2022 ist die weitere Grundfinanzierung des Netzwerks ungeklärt.
Gespräche mit Kommunen im Rahmen der Gewinnungsphase für Ressourceneffizienznetzwerke
Fördermittelzusage
Erstes Netzwerktreffen mit Definition der inhaltlichen Themenschwerpunkte
Unterzeichnung GbR Vertrag
Webseite geht online
Auswahl der Fachbüros zur Erarbeitung der Themenschwerpunkte
Landkreis Ortenaukreis nimmt regelmäßig an 2-wöchigen Abstimmungstreffen des Mobilitätsnetzwerks teil
Potenzialanalysen, Akteursbeteiligung und Workshops zu den Themenschwerpunkten
Anforderungskatalog für Themenschwerpunkt 3 „Mobilitäts-App“ wird an den Ortenaukreis übergeben
Sammlung von Kooperationsmöglichkeiten mit Unternehmen im betrieblichen Mobilitätsmanagement und Ideen zur Verbesserung der Radwegeinfrastruktur
Zusammenarbeit mit Deutschem Institut für Urbanistik zur Findung neuer Gesellschaftsform
Standortkonzept für Umsetzung der Mobilitätsstationen
Auszeichnung im Rahmen des Wettbewerbes "Gemeinsam erfolgreich. Mobil in ländlichen Räumen“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)