Multimodale Lausitz-Haltestelle in Kodersdorf (LaHaKo)

Was ist die Lausitz-Haltestelle in Kodersdorf?

Die geplante Mobilitätsstation an der Kodersdorfer Oberschule ist der erste Pilotstandort der sogenannten „Lausitz-Haltestelle“ im Landkreis Görlitz. Das Projekt „Lausitz-Haltestelle“ verfolgt das Ziel, vorhandene Haltestellen in der Lausitz zu Mobilitäts- und Begegnungsstationen weiterzuentwickeln, um den Wechsel zwischen den vorhandenen Verkehrsmitteln zu vereinfachen. Um eine multimodale und nachhaltige Mobilität zu fördern, soll an der Lausitz-Haltestelle in Kodersdorf der Fuß- und Radverkehr, der , ein Sharing-Angebot und in Zukunft auch ein geplanter Bürger-/Gemeindebus miteinander verknüpft werden. Statt des ursprünglich angedachten E-Scooter-Sharings wird an der Mobilitätsstation voraussichtlich ein E-Bike-Verleih realisiert werden (Stand Oktober 2025). Dazu wurden in einem weiteren ergänzenden Projektantrag (LEADER) zusätzliche Mittel beantragt.

Dafür wird eine bestehende Haltestelle an der Kodersdorfer Oberschule zu einer Lausitz-Haltestelle mit erweitertem Fahrgastunterstand, Sitzgelegenheiten sowie einem begrünten und barrierefreien Aufenthaltsbereich umgebaut. Darüber hinaus wird die Haltestelle mit überdachten Fahrradabstellplätzen, einer Fahrradreparaturstation, Schließfächern mit Lademöglichkeiten für E-Bikes sowie mit WLAN ausgestattet sein. Ein digitales Fahrgastinformationssystem auf einer Informationsstele bietet den Nutzerinnen und Nutzern eine Echtzeitübersicht zu Fahrplänen, Verfügbarkeiten von Verkehrsmitteln und weiteren vorhandenen Mobilitätsangeboten. Nach und nach sollen weitere Haltestellen der Region nach einem Leitfaden einheitlich ausgebaut werden, sodass ein Netz aus Mobilitätspunkten entsteht und die Menschen überall in der Region multimodal unterwegs sein können. 

Welche Ziele werden mit der Lausitz-Haltestelle in Kodersdorf verfolgt?

Die Pilothaltestelle dient als Modellprojekt zur Erprobung weiterer Mobilitätsstationen im Landkreis Görlitz, um Kommunen besser miteinander zu vernetzen und eine verlässliche und stabile Anbindung an das regionale und überregionale Streckennetz des ÖPNV sicherzustellen. Ziel der Lausitz-Haltestelle in Kodersdorf ist es, die infrastrukturellen und digitalen Voraussetzungen zu schaffen, um eine nachhaltige Mobilitätswende in der Region zu ermöglichen. Die Hauptaufgabe der Mobilitätsstation besteht darin, einen möglichst nahtlosen und einfachen Umstieg zwischen den vorhandenen Mobilitätsformen und -angeboten zu gewährleisten. Durch die Bündelung von Mobilitätsangeboten kann die Haltestelle als Anknüpfungspunkt für zukünftige Vorhaben und Projekte dienen. Aktuell sind in Kodersdorf Projektansätze, wie beispielsweise ein Bürgerbus-System sowie eine autonome Shuttle Verbindung zum nächstgelegenen Bahnhof vorhanden. 

Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?

Die Projektidee zur „Lausitz-Haltestelle“ wurde unter der Leitung der Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz (ENO) im Netzwerk Lausitzcluster Mobilität erarbeitet. Das Lausitzcluster Mobilität ist ein Fachnetzwerk mit über 50 regionalen Akteurinnen und Akteuren aus Kommunalverwaltung und der Mobilitätsbranche, mit dem Ziel, innovative Mobilitätslösungen in der Region Lausitz zu fördern. Als Ergebnis der Zusammenarbeit im Netzwerk entstand ein eigener Leitfaden für die Ausgestaltung von Lausitz-Haltestellen. 

Für die Umsetzung des Pilotstandorts in Kodersdorf wurde das Vorhaben gemeinsam mit der Gemeinde und dem Netzwerk weiterentwickelt. In Abstimmung mit dem regionalen Verkehrsverbund ZVON wurden zudem die technischen Details der Informationsstelle für die Haltestelle abgestimmt. Der Umbau der bestehenden Haltestelle an der Kodersdorfer Oberschule zu einer Lausitz-Haltestelle soll bis Ende 2025 abgeschlossen werden. Die Lausitz-Haltestelle in Kodersdorf wird durch das Bundesministerium für Verkehr (BMV) im Rahmen des Förderprogramms Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme gefördert. Ein flächendeckender Ausbau weiterer Mobilitätsstationen im Landkreis Görlitz ist perspektivisch geplant – jedoch abhängig von mehreren Faktoren:

• der erfolgreichen Fertigstellung und Evaluation des Pilotstandorts,
• dem Interesse und der Mitwirkungsbereitschaft von Kommunen und Landkreis,
• der Verfügbarkeit von Fördermitteln und regionalen Partnern.

Die Entwicklungsgesellschaft ENO mbH arbeitet bereits mit interessierten Gemeinden zusammen, um mögliche Standorte zu identifizieren, Förderoptionen zu prüfen und passende Umsetzungskonzepte zu entwickeln (Stand September 2025). Der zugehörige Leitfaden „Lausitz-Haltestelle“ dient dabei als Planungsgrundlage und wird stetig erweitert, unter anderem mit der in 2025 erschienenen Handlungsempfehlung für die Entwicklung und Umsetzung von Carsharing-Angeboten im ländlichen Raum.

Umsetzungsdauer

Die Umsetzungsdauer liegt bei 18 Monaten für infrastrukturelle Umbaumaßnahmen und Ausstattung. Die Entwicklungen und Bestrebungen zur Anbindung weiterer mobilitätssteigernder Funktionen bzw. perspektivische Verknüpfung weiterer Mobilitätsalternativen dauern darüber hinaus an (Stand Oktober 2025). In Vorbereitung bzw. Planung befinden sich die Umsetzung eines E-Bike-Verleihs, die Integration von Mitfahrgelegenheiten und des ÖPNV-Taxis über die PriMa+ÖV-App, Ideen für ein vereinsbasiertes Carsharing sowie eine Studie für die Realisierung eines Autonomen Shuttleverkehrs.