Peripheral Access: Mobil und umweltfreundlich – auch in ländlichen Regionen

Ein Fahrrad steht an einer Straße, ein Bus im Hintergrund
Quelle: KORDIS JMK

Was ist Peripheral Access: Mobil und umweltfreundlich auch in ländlichen Regionen?

„Peripheral Access: Mobil und umweltfreundlich – auch in ländlichen Regionen“ ist ein Projekt aus dem Programm der transnationalen Zusammenarbeit, kurz Interreg B.
Interreg B ist auf die Ziele der EU-Strategie "Europa 2020" ausgerichtet und trägt zur territorialen Integration, also zum Zusammenwachsen der Regionen bei.

„Peripheral Access: Mobil und umweltfreundlich – auch in ländlichen Regionen“ ist ein Projekt zur Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen, das besonders das Hinterland von Ballungsräumen und Grenzregionen adressiert. In sieben mitteleuropäischen Regionen wurden Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV-Angebotes umgesetzt, um ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten zu fördern. Das Projekt wurde durch Partnerinstitutionen aus Deutschland, Italien, Österreich, Polen, Slowenien, Tschechien und Ungarn umgesetzt und durch den Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung begleitet.

Welche Ziele wurden mit Peripheral Access: Mobil und umweltfreundlich auch in ländlichen Regionen verfolgt?

Ziel von „Peripheral Access: Mobil und umweltfreundlich – auch in ländlichen Regionen“ war die Schaffung und Erweiterung neuer, komfortabler Mobilitätsangebote, die die Anbindung in ländlich gelegenen Regionen verbessern und die Nutzung des eigenen Pkw reduzieren. ÖPNV-Angebote sollten komfortabel, effizient und ebenso nachhaltig gestaltet werden.

Dabei lassen sich drei wesentliche Ziele nennen:

1. Unterstützung der Intermodalität und Infrastruktur

„Peripheral Access: Mobil und umweltfreundlich – auch in ländlichen Regionen“ zielte auf die Stärkung der Intermodalität ab. Die Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsmittel sollte einfach und effizient gestaltet werden, um Bewohnerinnen und Bewohnern ländlicher Räume den Umstieg zwischen Auto, Bahn, Bus oder Fahrrad zu erleichtern.

2. Nutzung intelligenter Kommunikationstechnologien

Mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechniken, beispielsweise über Apps, sollte die Planung und Organisation von Fahrten sowie der Ticketkauf erleichtert werden.

3. Anwendung innovativer Kooperations- und Marketingansätze

Der Ausbau transnationaler Kooperationen zwischen Verkehrsverbünden und Kommunen zielte auf die Erschließung neuer Zielgruppen und die Steigerung der Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr ab. Mit einer gemeinsamen Strategie über Ländergrenzen hinweg sollte dabei der grenzüberschreitende Verkehr gestärkt werden.

Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?

Die oben genannten Ziele bildeten drei Arbeitspakete, mit denen sich die Partnerregionen jeweils auseinandersetzten. Zunächst wurden die bestehenden Mobilitätsangebote analysiert, um anschließend Arbeitspläne zu erstellen und konkrete Maßnahmen abzuleiten.

In der Vogtlandregion wurde eine bilinguale Marketingkampagne für die Elstertalstrecke Gera-Plauen-Cheb entwickelt. Das Konzept unter dem Titel „Wer ist der Riese VOGLAR?“ umfasst ein touristisches Leitsystem mit Informationen zu Reise- und Erholungsmöglichkeiten und berücksichtigt sowohl statische Informationsmöglichkeiten vor Ort (Floorgraphics in Form von Fußabdrücken), als auch digitale Informationskanäle über eine Microsite und Augmented Reality App.

Die Vorhaben der Partnerregionen wurden durch Projektelemente begleitet, die das gemeinsame Lernen, den Wissenstransfer und die institutionelle Kooperation fördern, z. B. mit einer Sommer-Universität für Studentinnen und Studenten sowie Berufsanfängerinnen und -anfänger.

Bei der Bearbeitung der Projekte wurden die Partnerregionen zudem durch assoziierte Partnerinnen und Partner, wie die Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen oder das damalige Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstützt.

Adäquate Lösungen für den Zugang zum ÖPNV wurden bisher in den meisten peripheren Gebieten Europas nicht gefunden oder implementiert. Städtische Lösungen können zwar auf das Umland oder periphere Gebiete übertragen werden, müssen dann aber sorgfältig an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Dies ist sowohl eine technische als auch eine politische Herausforderung. Im Pilotprojekt der Vogtlandregion kam es aufgrund von Baustellen, ungeeigneten Fahrzeugen oder Personalmangel während der Projektlaufzeit immer wieder zu Zugausfällen was die konsequente Vermarktung der Projektroute behinderte.

Integrierte Mobilitätsplattformen
Quelle: Patcharanan Worrapatchareeroj / Getty Images
Icon Maßnahme

Integrierte Mobilitätsplattformen verbinden Informationen zur Reise mit dem Ticketkauf. Dies ermöglicht Kundinnen und Kunden einen leichten Zugang zum ÖV und steigert die Attraktivität und Nutzung.

Integrierte Mobilitätsplattformen: garantiert mobil! (Odenwaldkreis)
Transdanube.Pearls: Netzwerk für nachhaltige Mobilität entlang der Donau
SMILE24 – ÖPNV-Modellprojekt in der Schlei-Region
Quelle: Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein
Icon Beispiele aus der Praxis

Das SMILE24-Projekt ermöglicht in Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde emissionsfreie Mobilität mit Bussen, On-Demand-Shuttles, Bike-/Carsharing, vernetzt über Mobilitätsstationen und eine App.

Integriertes ländliches Entwicklungskonzept
Quelle: Yulia-Images / Getty Images
Icon Instrumente

Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept ist ein übergeordnetes informelles Steuerungsinstrument für ländliche Regionen, um den ländlichen Raum auch im Bereich Mobilität weiterzuentwickeln.

Kooperationsraumkonzept
Quelle: alphaspirit / Getty Images
Icon Instrumente

Im Fokus des Kooperationsraumkonzepts steht die Bündelung von Standorten der Daseinsvorsorge in „Kooperationsräumen“, die über Gemeindegrenzen hinaus gehen.

Regionales Entwicklungskonzept
Quelle: Westend61 / Getty Images
Icon Instrumente

Regionale Entwicklungskonzepte sind Instrumente der Regionalplanung und Wirtschaftsförderung. Umsetzungsfähige Handlungsprogramme, z. B. Mobilität, werden auf interkommunaler Ebene abgeleitet.

Festlegung einer Marketing- und Kommunikationsstrategie
Quelle: Fotodelux / Getty Images
Icon Hilfen zur Umsetzung

Eine Marketing- und Kommunikationsstrategie kann dazu beitragen, ein positives Umfeld für die Einführung der jeweiligen Maßnahme zu schaffen und beeinflusst langfristig die Wahrnehmung der Maßnahme.

Abschlussbericht [abgerufen am 29.10.2024].

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Juni 2017 - Mai 2020
  • EU-weite Status-Quo-Analyse von intermodaler Mobilität und intelligenten Mobilitätsoptionen, Smart Governance und Marketingansätzen in peripheren Gebieten
  • Thematische regionale Status-Quo-Analyse (Intermodalität, IKT-/ITS-Nutzung, Smart Governance und Marketing) für die sieben Partnerregionen inkl. Stakeholder-Konsultation
  • Aktionspläne und Prioritätenlisten (Intermodalität, IKT-/IST-Nutzung, Smart Governance und Marketing) für die sieben Partnerregionen
  • Sommer Universität zu Intermodalität (in Ungarn)
  • Konferenz „City-industry dialogue“ (in der Tschechischen Republik)
  • Gemeinsamer Evaluierungsbericht (Abschlussbericht)
  • Politikempfehlungen für alle drei Handlungsfelder
  • Integrierte Konferenz zur nachhaltigen Mobilität in peripheren und grenzüberschreitenden Räumen (in Deutschland/online)

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, 2018: Peripheral Access: Mobil und umweltfreundlich – auch in ländlichen Regionen. Zugriff: https://www.interreg.de, Projekte, Gute Beispiele, Mobilität und Verkehr [abgerufen am 29.10.2024].

Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V., 2022: Peripheral Access – Verbesserte Mobilität in ländlichen Räumen. Zugriff: https://www.deutscher-verband.org, Aktivitäten, Projekte, Abgeschlossene Projekte, Peripheral Access [abgerufen am 29.10.2024].

Verkehrsverbund Vogtland GmbH, o. J.: Strukturförderprogramm der EU, Elstertalstrecke Gera-Plauen-Cheb wird zukünftig gezielt vermarktet. Zugriff: https://vogtlandauskunft.de [abgerufen am 30.06.2023].

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