Radstation in der Mobilitätsstation Vechta

Mobilitätstation Vechta von Außen
Quelle: Stefan Meyer

Was ist die Radstation in der Mobilitätsstation Vechta?

Die Radstation am Bahnhof Vechta ist Teil eines Mobilitätszentrums, durch das die Bedürfnisse von Bahn- und Busreisenden, Autofahrerinnen und Autofahrern, Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern und zu Fuß gehenden miteinander vereint werden. Im Oktober 2019 eröffnet, besteht sie aus Fahrradabstellanlagen für mehr als 600 Fahrräder sowie einer Service-Station, in der neben Fahrradreparatur und -pflege auch der Verleih von normalen Fahrrädern, E-Bikes und Lastenrädern angeboten wird. Die Abstellanlagen in der Radstation sind rund um die Uhr zugänglich und bieten durch ihre Umsetzung als Doppelstockparker (platzsparendes Parken durch doppelstöckige Nutzung) auf wenig Raum Platz für zahlreiche Fahrräder.

Welche Ziele werden mit der Radstation in der Mobilitätsstation Vechta verfolgt?

Die Fahrradstation trägt zusammen mit den weiteren Einrichtungen am und um das Mobilitätszentrum zur verbesserten Verknüpfung der Verkehrsmittel untereinander bei.

Gemeinsam mit der bereits im Mai 2018 eröffneten Geh- und Radwegbrücke, welche die Radstation am Bahnhof sowie die hinter dem Bahnhof liegenden, westlichen Wohngebiete mit der Innenstadt verbinden, ist die Radstation ein wichtiger Bestandteil des stadteigenen Rad- und Fußwegesystems und trägt zur grundlegenden Verbesserung der städtischen Infrastruktur bei. Durch die strukturierte Abstellmöglichkeit von Fahrrädern und einer sicheren Verkehrsführung konnte auch dem Ziel eines höheren Sicherheitsempfindens u. a. bei Radfahrerinnen und Radfahrern nachgekommen werden.

Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?

Das Konzept zur Einbindung dieser Radstation in das Mobilitätszentrum wurde in Zusammenarbeit mit vielen Akteuren entwickelt.

Vorwiegend Studierende und Schülerinnen und Schüler spielten mit ihren Alltagswegen in den Vorüberlegungen zur Einrichtung einer Radstation als Zielgruppe eine große Rolle. Man entschied sich nach dem Abriss des alten Bahnhofsgebäudes für die Errichtung eines neuen Bauwerks bis ins Jahr 2018, das neben der Fahrradstation auch eine Tourist-Information, einen Ticketschalter, einen Kiosk und weitere Einrichtungen des alltäglichen Lebens beinhaltet.

Die Finanzierung des u. a. die Fahrradstation umfassenden Mobilitätszentrums erfolgte durch die EFRE-Förderung im Interventionsbereich „Umweltfreundlichkeit und Förderung des Nahverkehrs“. Dort wird das Vorhaben als wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Stadt-/Umlandmobilität zusammengefasst. Des Weiteren wurde die Radstation auch durch Zuwendungen der niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) unterstützt. Die Bewirtschaftung der Radstation erfolgt durch den städtischen Eigenbetrieb Wasserwerk, der u. a. auch für den Betrieb der Ladeinfrastruktur in Vechta verantwortlich ist.

Vor der Eröffnung der Fahrradstation wurde zur Regelung der Nutzung der Radabstellanlagen eine Benutzungsordnung beschlossen. In den ersten Monaten wurde eine kostenlose Nutzung der Fahrradstation angeboten. Auch die Bereitstellung von Strom für die E-Bike-Ladestationen wurde zunächst unentgeltlich zur Verfügung gestellt. 16 Monate nach Eröffnung wurde eine Benutzungs- und Entgeltabrechnung eingeführt. Sie sieht eine Gebühr von 0,50 Euro pro Tag bzw. 5 Euro pro Monat zur Nutzung einer Abstellanlage in der Radstation vor. 2021 wurde zur weiteren Bekanntmachung der Radstation ein Flyer zur Fahrradstation erstellt.

Eine Herausforderung war es, den Betrieb des Bahnhofes während der Bauphase zu gewährleisten.

Fahrradparkhaus
Quelle: Mobilikon 2021
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Ein Fahrradparkhaus ist eine diebstalsichere und vor Witterung geschützte Fahrradabstellmöglichkeit. Fahrradparkhäuser können in ihrer Kapazität, Bauform und Ausstattung variieren.

Fahrradstation
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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In Fahrradstationen wird das Angebot von zugangsgesicherten Abstellanlagen für Fahrräder um weitere themenspezifische Dienstleistungen erweitert.

Fahrradverleih
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Ein Fahrradverleih ist ein Geschäft, das gegen Entgelt Fahrräder verleiht. Das traditionelle Fahrradverleihsystem ermöglicht insbesondere für Touristen eine flexible und kostengünstige Fortbewegung.

Radabstellanlagen
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Hochwertige Radabstellanlagen ermöglichen das sichere Abstellen von Fahrrädern und Pedelecs an zentralen Orten. Die Attraktivität des Radverkehrs wird gesteigert und Intermodalität gefördert.

Ladepunkte für Pedelecs/E-Bikes
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Ein öffentlicher Ladepunkt für Pedelecs und E-Bikes ermöglicht unterwegs das Aufladen des Akkus und vergrößert so den möglichen Einsatzradius. Hierdurch kann der Fahrradverkehr gestärkt werden.

Fahrradparkhaus in Rosenheim
Quelle: Boris-Storz.de
Beispiele aus der Praxis

Fahrradparkhaus in Rosenheim

Icon Beispiele aus der Praxis

Am Bahnhof Rosenheim in Bayern wurde ein Fahrradparkhaus mit rund 900 Abstellmöglichkeiten zur kostenlosen Nutzung erbaut.

Mobilitätsstation: Rad+BUS mobilSTation Mettingen
Mobilitätsstation Werther (Westfalen)
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Der alte Busbahnhof Werther wurde durch eine barrierefreie Mobilitätsstation ersetzt. Diese verknüpft verschiedene Verkehrsmittel und bietet ein umfangreiches, flexibles und nachhaltiges Mobilitätsangebot.

Mobilitätssäulen für Baden-Württemberg
Quelle: Verkehrsministerium BW
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In Baden-Württemberg markieren einheitliche Mobilitätssäulen multimodale Knotenpunkte. Ziel ist es, öffentliche und geteilte Mobilität sichtbar zu machen und Umstiege zu erleichtern.

Bebauungsplan
Quelle: Reza Estakhrian / Getty Images
Instrumente

Bebauungsplan

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In Bebauungsplänen, die als Satzung vom Gemeinderat beschlossen werden, wird die Nutzung von Flächen festgelegt. Sie sind die baurechtliche Grundlage für die Entwicklung von Verkehrsinfrastrukturen.

Integriertes Klimaschutzkonzept
Quelle: soulcld / Getty Images
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Das integrierte Klimaschutzkonzept dient als Leitfaden für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten und führt verschiedene Fachplanungen, unter anderem die Verkehrsplanung, zusammen.

Kommunales Radverkehrskonzept
Quelle: Ingo Jezierski / EyeEm / Getty Images
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Das kommunale Radverkehrskonzept dient der Förderung des Radverkehrs in der Gemeinde, indem die Nutzung attraktiver und sicherer gestaltet wird.

Regionales Radverkehrskonzept
Quelle: Johner Images / Getty Images
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Ein regionales Radverkehrskonzept bildet den Handlungsrahmen zur Förderung des Radverkehrs in einer Region. Es werden verschiedene Entwicklungsziele zur Verbesserung der Radinfrastruktur.

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
Fahrradland Deutschland 2030. Nationaler Radverkehrsplan 3.0
Wissenschaftliche Dokumente
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Der Nationale Radverkehrsplan 3.0 wurde von dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) veröffentlicht. Dieser dient als Basis für die Radverkehrspolitik und stellt Ziele und Umsetzungsgrundlagen für Deutschland als Fahrradland 2030 auf.

Fahrradland Niedersachsen/Bremen
Wissenschaftliche Dokumente
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Die Broschüre wird jährlich von dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung herausgegeben und enthält aktuelle Informationen zu der Radverkehrsförderung in Niedersachsen und Bremen.

Förderung des Radverkehrs in Städten und Gemeinden
Wissenschaftliche Dokumente
Icon Publikationssammlung

In der gemeinsamen Publikation des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) und des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) werden Gestaltungsmöglichkeiten der Radverkehrsförderung gebündelt.

Planungshilfe für Abstellanlagen von Lastenrädern im öffentlichen Raum
Was hemmt die Umsetzung der kommunalen Radverkehrsplanung?
Wissenschaftliche Dokumente
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Das Deutsche Institut für Urbanistik bündelt Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „KoRa – Beseitigung von Umsetzungshemmnissen in der kommunalen Radverkehrsplanung – soziotechnische Innovationen und kommunale Steuerungsmöglichkeiten“.

März 2018:

Baubeginn

November 2019:

Eröffnung

Betriebsausschusssitzung Stadt Vechta, 22.03.2021: Erweiterung des Aufgabenspektrums des Wasserwerk Vechta; hier: Erneuerbare Energien und Wasserstoff, Beschlussvorlage 2021/0080. Zugriff: https://ratsinfo.vechta.de/bi/getfile.asp?id=177214&type=do [abgerufen am 03.01.2024].

Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG), mobilotsin, 2019: Die Mobilitätsstation in Vechta. Zugriff: https://www.mobilotsin-niedersachsen.de, Erfolgsbeispiele, Vernetztes Mobilitätsmanagement [abgerufen am 03.01.2024].

Ratssitzung Stadt Vechta, 18.12.2017: Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2018, Beschlussvorlage 2017/0268. Zugriff: https://ratsinfo.vechta.de/bi/getfile.asp?id=175821&type=do [abgerufen am 03.01.2024].

Ratssitzung Stadt Vechta, 18.11.2019: Vorläufige Benutzungsordnung für das Parkhaus am Bahnhof, Beschlussvorlage 2019/0287. Zugriff: https://ratsinfo.vechta.de/bi/getfile.asp?id=145377&type=do [abgerufen am 03.01.2024].

Ratssitzung Stadt Vechta, 31.05.2021: Benutzungs- und Entgeltordnung für das Fahrradparkhaus?, Beschlussvorlage 2020/0283. Zugriff: https://ratsinfo.vechta.de/bi/getfile.asp?id=145883&type=do [abgerufen am 03.01.2024].

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Quellvermerk: „Mobilikon 2021"

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