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Informationsveranstaltung

Eine Person, die auf einer Informationsveranstaltung spricht
Quelle: Bildkraftwerk / Zöhre Kurc

Was ist eine Informationsveranstaltung?

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung können bereits bestehende, neue oder zukünftig geplante Mobilitätsprojekte und dazugehörige Themen präsentiert werden. Informationsveranstaltungen bieten zudem die Möglichkeit zum Austausch zwischen der Öffentlichkeit und den Betreiberinnen und Betreibern bzw. der öffentlichen Hand. So können Informationsdefizite und Unsicherheiten abgebaut werden, wodurch neue Nutzerinnen und Nutzer gewonnen und die bestehende Kundschaft an das Angebote gebunden werden kann. 

Informationsveranstaltungen können einmalig, regel- oder unregelmäßig angeboten werden. Dies ist davon abhängig, inwiefern sich Änderungen, Neuerungen oder Probleme bei einem Mobilitätsangebot ergeben und eine Informationsveranstaltung erforderlich oder sinnvoll machen.

Welche Vorteile bietet eine Informationsveranstaltung?

Im Vergleich zu anderen Kommunikations- und Marketingmaßnahmen ermöglichen Informationsveranstaltungen den persönlichen Kontakt zu den Nutzerinnen und Nutzer vor Ort und es können unterschiedliche Aktivitäten und Programmpunkte kombiniert werden. Informationsveranstaltungen besitzen einen eher formellen Charakter. Sie lassen sich gut mit weiteren Kommunikations- und Marketingmaßnahmen wie der Mobilitätsberatung, Give-Aways oder Flyern kombinieren.

Wie erfolgt die konkrete Umsetzung?

Eine Informationsveranstaltung kann auf unterschiedliche Art und Weise organisiert werden und grundsätzlich alle Bevölkerungsgruppen ansprechen. Als Formate bieten sich beispielsweise Vorträge, Podiumsdiskussionen oder auch interaktivere Formen wie World Cafés an, auch Online_Informationsveranstaltungen sind möglich.

Wenn ein bestimmtes Mobilitätsangebot vorgestellt werden soll, ergibt sich die Zielgruppe und das Format der Informationsveranstaltung in der Regel aus den potenziellen Nutzerinnen und Nutzer des Angebotes. Um die Veranstaltung auf diese Personengruppe zuzuschneiden, empfiehlt sich, im Vorfeld gründlich zu prüfen, welche Personen zur Informationsveranstaltung eingeladen werden und wie die Ansprache erfolgt. Beispielsweise ist es sinnvoll, bei Änderungen im Schulverkehrsangebot nicht nur die betroffenen Schulkinder, sondern auch deren Eltern und die lokalen Schulen einzubinden. Bei der Planung ist darauf zu achten, das Format und Ausgestaltung so zu wählen, dass die Personen, die teilnehmen sollen, auch gut an der Veranstaltung teilnehmen können. Wichtig ist etwa, die Uhrzeit so zu wählen, dass keine anderen Verpflichtungen im Wege stehen (Negativbeispiele wären etwa Elternveranstaltungen auf die übliche Zubettgeh-Zeit der Kinder zu legen, oder Arbeitstätige während der Dienstzeit einzuladen). Ein guter Ansatzpunkt kann auch der Ort der Veranstaltung sein. Die Teilnahme erhöht sich etwas durch sogenannte aufsuchende Formate: Personen werden dort informiert, wo sie sich sowieso aufhalten (eine Informationsveranstaltung für Seniorinnen und Senioren kann z. B. m Pflegeheim oder dem Seniorentreff abgehalten werden, statt in der Stadthalle oder im Rathaus, so ist es der Zielgruppe leichter, teilzunehmen).

Informationsveranstaltungen sollten im Vorfeld aktiv beworben werden, beispielsweise in der Lokalpresse, in Newslettern oder durch Aushänge, um die gewünschte Anzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu gewinnen.

Je nach Umfang und Ausgestaltung der Informationsveranstaltung variieren die damit verbundenen Kosten. Personelle Kapazitäten werden sowohl für die Planung als auch für die Durchführung benötigt. Weitere Kosten können sich beispielsweise für Werbe- und Informationsmaterial, externes Personal, Verpflegungsmöglichkeiten oder Mieten ergeben. Möglich ist hier, nach Kooperationspartnern zu suchen; z. B. können Informationsveranstaltungen für Schulkinder und ihre Eltern mit der örttlichen Schule durchgeführt werden, diese kann etwa Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung stellen und verfügt über etablierte Wege, die Zielgruppe zu erreichen. Die geplanten Aktivitäten und die damit verbundenen Kosten sollten im Verhältnis zu der genauen Zielsetzung der Informationsveranstaltung und der zu erwartenden Wirkung betrachtet werden.

Umsetzungsschwierigkeiten liegen in der Regel in dem organisatorischen und finanziellen Aufwand zur Durchführung einer Informationsveranstaltung. Zudem muss ein zielgruppenspezifisches Programm entwickelt werden, um eine möglichst hohe Wirksamkeit der Maßnahme zu gewährleisten.

Darauf aufbauend müssen ausreichend Teilnehmerinnen und Telnehmer gewonnen werden, damit der Aufwand gerechtfertigt ist. In der Praxis wird häufig berichtet, dass nur ein Teil der Zielgruppe zu Informationsveranstaltungen kommt. Hürden können abgebaut werden, indem die zu erreichende Zielgruppe aufgeucht wird und Informationsveranstaltungen im alltäglichen Umfeld der Zielgruppe organisiert werden (z. B. in der Schule oder dem Altenheim statt im Rathaus). Alternativ zu einer zentralen Informationsveranstaltung können Informationsstände an belebten Orten (z. B. Fußgängerzone) organisiert werden. Auch so werden Bürgerinnen und Bürger in ihrem Alltag abgeholt und müssen nicht aktiviert werden, zu einem Informationstermin zu erscheinen.

Bedarfsorientierter Schulbus
Quelle: MarioGuti / Getty Images
Icon Maßnahme

Der bedarfsorientierte Schulbus passt seinen Routenverlauf flexibel an den Bedarf der zusteigenden Schulkinder an. Fahrzeiten und Leerfahrten können dadurch reduziert werden.

Bikesharing
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Maßnahme

Bikesharing

Icon Maßnahme

Bikesharing ist ein öffentliches Fahrradverleihsystem. Die Fahrräder sind im öffentlichen Raum bzw. an Bikesharing-Stationen frei zugänglich und können jederzeit gebührenpflichtig gemietet werden.

Ehrenamtlicher Fahrdienst
Quelle: Mobilikon 2024
Icon Maßnahme

Mit ehrenamtlichem Engagement wird das Mobilitätsangebot vor Ort durch den ehrenamtlichen Fahrdienst bedarfsgesteuert erweitert.

Firmenrad
Quelle: Westend61 / Getty Images
Maßnahme

Firmenrad

Icon Maßnahme

Ein Firmenrad ist ein von Arbeitgebern zur Verfügung gestelltes Fahrrad oder Pedelec. Es kann von Beschäftigten mit steuerlichen Vorteilen und zu attraktiven Konditionen geleast werden.

Gemeindebus
Maßnahme

Gemeindebus

Icon Maßnahme

Der Gemeindebus erschließt das Gemeindegebiet für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort und ergänzt so das überregionale ÖPNV-Angebot.

Jobticket
Quelle: Bildkraftwerk / Zöhre Kurc
Maßnahme

Jobticket

Icon Maßnahme

Jobtickets bieten Beschäftigten einen vergünstigten Zugang zum ÖV über den Arbeitgeber. Das Jobticket kann für alle Wege genutzt werden und trägt zur Nutzung und Finanzierung des ÖV bei.

Kindergartenbus
Icon Maßnahme

Der Kindergartenbus fährt Kindergartenkinder von zuhause zum Kindergarten. Insbesondere in ländlichen Regionen können Familien so entlastet werden.

Ladeinfrastruktur für Flotten
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Icon Maßnahme

Aufbau einer Ladeinfrastruktur für die Flottenelektrifizierung kommunaler und/oder privater Flottenbetreiber.

Mitarbeitershuttle
Quelle: dolgachov / Getty Images
Icon Maßnahme

Ein Mitarbeitershuttle befördert die Beschäftigten zuverlässig zu ihrem Arbeitsplatz. Eine bessere Anbindung der "letzten Meile" zwischen Wohn- und Arbeitsstätten erhöht die Standortattraktivität.

Private Ladepunkte für E-Autos
Quelle: Maskot / Getty Images
Icon Maßnahme

Der private Ladepunkt dient den Besitzerinnen und Besitzern von E-Autos als Tankstelle, um auf privatem Grund das eigene E-Auto unabhängig von öffentlichen Ladesäulen mit Strom nachladen zu können.

Verleih von Lastenrädern
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Icon Maßnahme

Ein Lastenrad ist mit einer Transportfläche und häufig mit einem unterstützenden Elektromotor ausgestattet. Mit dem Lastenrad können sperrige und schwere Güter transportiert werden.

Elternhaltestelle
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Icon Maßnahme

Eine Elternhaltestelle stellt eine Maßnahme dar, die den Hol- und Bringverkehr an Schulen organisiert und zur Verkehrsentlastung vor Schulgebäuden beitragen kann.

PlusBusse im Landkreis Potsdam-Mittelmark
Quelle: regiobusPM
Icon Beispiele aus der Praxis

Im Landkreis Potsdam-Mittelmark verkehren acht PlusBus-Linien, die im Stundentakt und auf den SPNV abgestimmt die Anbindung der ländlichen Räume an die Ober- bzw. Mittelzentren sicherstellen.

Radverkehrsentwicklungsprozess im Landkreis Marburg-Biedenkopf
Quelle: Landkreis Marburg-Biedenkopf
Icon Beispiele aus der Praxis

Der Kreis Marburg-Biedenkopf arbeitet seit 2016 daran, anhand eines umfassenden Konzepts den Radverkehr systematisch und strukturell zu fördern und zieht dabei Kommunen und Zivilgesellschaft mit ein.

Ridepooling: EcoBus
Quelle: MPIDS/Keppel
Beispiele aus der Praxis

Ridepooling: EcoBus

Icon Beispiele aus der Praxis

EcoBus ist eine Software zum Betrieb bedarfsgesteuerter Kleinbusflotten. Mit ihrer Hilfe werden Fahrtwünsche zu optimalen Routen bzw. Wegeketten verknüpft und mit bestehenden Liniensystemen kombiniert.

Vereins-Shuttle Oftersheim
Quelle: PROSUMUS UG
Beispiele aus der Praxis

Vereins-Shuttle Oftersheim

Icon Beispiele aus der Praxis

Das Vereins-Shuttle Oftersheim war ein Fahrdienst in der Gemeinde Oftersheim, der Mitglieder von gemeinnützigen Organisationen in einer Art „Sammeltaxi“ zu Hause abholte, zu Angeboten brachte und sie anschließend wieder zurückfuhr.

Bürgerrufauto MIT - Mobil im Kleinen Wiesental
Quelle: Gemeinde Kleines Wiesental
Icon Beispiele aus der Praxis

Das Bürgerrufauto in Kleines Wiesental ist ein Mobilitätsangebot, mit dem entlegene Ortsteile an den Buslinienverkehr angeschlossen werden und Seniorinnen und Senioren einen Fahrdienst von Tür zu Tür angeboten wird.

Sharing-Angebot: mümo – Mühldorf Mobil
Umgestaltung Altstadt West Freising
Quelle: Felix Matthey
Beispiele aus der Praxis

Umgestaltung Altstadt West Freising

Icon Beispiele aus der Praxis

Die Stadt Freising hat im Rahmen des Projekts „Umgestaltung Altstadt West“ die Karlwirtkreuzung sowie den anliegenden Platz für den Fuß- und Radverkehr attraktiver gestaltet.

Multimodale Mobilitätsdienstleistungen in Pfaffenhofen a. d. Ilm: Bitte Wenden!
cAAruso – Nachbarschaftliches E-Carsharing in Velen und Ramsdorf
Bürger*innen-Carsharing in den Marburger Außenstadtteilen
Quelle: Patricia Grähling, Stadt Marburg
Icon Beispiele aus der Praxis

Beim Bürger*innen-Carsharing der Stadt Marburg unterstützt die Stadt Marburg das ehrenamtliche Engagement in drei Marburger Außenstadtteilen monetär und administrativ dabei, Carsharing anzubieten.

Aktionstag
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Hilfen zur Umsetzung

Aktionstag

Icon Hilfen zur Umsetzung

Im Rahmen eines Aktionstages werden Mobilitätsangebote vor Ort in einer ganztägigen Veranstaltung zielgruppengerecht beworben und so die Bekanntheit und Akzeptanz in der Bevölkerung gesteigert.

Festlegung einer Marketing- und Kommunikationsstrategie
Quelle: Fotodelux / Getty Images
Icon Hilfen zur Umsetzung

Eine Marketing- und Kommunikationsstrategie kann dazu beitragen, ein positives Umfeld für die Einführung der jeweiligen Maßnahme zu schaffen und beeinflusst langfristig die Wahrnehmung der Maßnahme.

Tag der offenen Tür bei einem Nahverkehrsbetrieb
Icon Hilfen zur Umsetzung

Ein Tag der offenen Tür bei einem Nahverkehrsbetrieb ist ein Event, das Interessierten einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Ziel ist es, auf unterhaltsame Weise über den ÖPNV zu informieren.

Werbegeschenke
Quelle: JayK7 / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Werbegeschenke

Icon Hilfen zur Umsetzung

Werbegeschenke können an (potenzielle) Kundinnen und Kunden verteilt werden, um einen langfristigen Werbeeffekt im Alltag zu bewirken.

Bürgerbeteiligung
Quelle: Mobilikon 2021
Hilfen zur Umsetzung

Bürgerbeteiligung

Icon Hilfen zur Umsetzung

Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung ist fester Bestandteil einer lebenswerten Gesellschaft. Sie ist wichtig bei der Erstellung neuer Konzepte und bei der Umsetzung von konkreten Projekten vor Ort.

Smartmove, 2014: Smart Solutions. Promoting rural public transport use through active mobility consultancy. Zugriff: http://www.smartmove-project.eu*, Knowledge, Doawnloadable guidance materials [abgerufen am 04.11.2021].

Wegweiser Bürgergesellschaft, o. J.: Die Organizer-Spirale. Zugriff: https://www.buergergesellschaft.de, Miteintscheiden, Praxishilfen, Kampagnen und Aktionen [abgerufen am 27.06.2024].

*Hinweis: Die Seite ist nicht mehr abrufbar (05.05.2022).

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Ähnliche Umsetzungshilfen

Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid

Fahrplanheft

Ein Fahrplanheft ist ein gebundenes Heft mit Informationen zu Fahrplänen verschiedener öffentlicher Mobilitätsangebote. Es dient der Informationsbündlung für Nutzerinnen und Nutzer.

Quelle: Oleksandr Filon / Getty Images (verändert)

Informationsbildschirm

Ein Informationsbildschirm stellt in Fahrzeugen oder an Haltestellen des ÖPNV Echtzeit-Information zu An- und Abfahrten bzw. zum Linienverlauf dar.