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Kosten- und Erlösschätzung

Ein Taschenrechner, Geld und Kugelschreiber sind auf ausgedruckten Diagrammen angeordnet
Quelle: Pichsakul Promrungsee / EyeEm / Getty Images

Was ist eine Kosten- und Erlösschätzung?

Im Rahmen einer Kosten- und Erlösschätzung werden die geschätzten Kosten und Erlöse für das geplante Mobilitätskonzept bzw. die mobilitätsbezogene Maßnahme untersucht und gegenübergestellt. Ziel ist es zu prüfen, ob das geplante Mobilitätsangebot eigenwirtschaftlich betrieben werden kann oder ob mit einem Zuschussbedarf zu rechnen ist.

Welche Vorteile bietet die Kosten- und Erlösschätzung?

Insbesondere die Schätzung des Zuschussbedarfes und der Vergleich mit dem Ist-Zustand ist ein wichtiges Kriterium für die Entscheidung zur Durchführung einer Maßnahme. Dadurch können ggf. neue Konzepte umgesetzt werden, die dazu beitragen, den Zuschuss durch die öffentliche Hand zu reduzieren. Des Weiteren bietet die Prüfung der Wirtschaftlichkeit im Rahmen einer Kosten- und Erlösschätzung eine Möglichkeit, noch während der Konzeptionsphase die entstehenden Kosten zu analysieren. So können unter Umständen bei gleichbleibender Leistung schon während der Konzeptionsphase die Kosten optimiert werden.

Wie erfolgt die konkrete Umsetzung?

Die Kosten- und Erlösschätzung basiert auf der groben Planung. Aus diesem Grund ist sie grundsätzlich am Ende der Konzeptionsphase zu initiieren, sodass die Grundlagen für die Durchführung des Projektes bereits bekannt sind. Für die Schätzung wird das grobe Konzept der Maßnahme in seine einzelnen Bestandteile untergliedert. Im nächsten Schritt werden die einzelnen Elemente näher untersucht und in der Regel die folgenden, damit zusammenhängenden Größen abgeschätzt:

  • Investitionskosten
  • laufende Kosten
  • Einnahmen aus der direkten Nutzung (Fahrgeldeinnahmen usw.)
  • staatliche Zuschüsse (Ausgleichszahlungen)
  • andere Erlöse (Sponsoring, Fahrzeugwerbung usw.)

Dafür sind Eingangsgrößen notwendig, die z. B. durch Bestandsanalysen oder Nachfrageanalysen ermittelt werden. Die Eingangsgrößen sind jedoch abhängig von den geplanten Maßnahmen. Im Beispiel flexibler Bedienungsformen im ÖPNV, wie Anrufsammeltaxis oder Anrufbussen, handelt es sich bei den Eingangsgrößen unter anderem um die Anzahl der Fahrgäste, die prognostizierten Betriebsstunden, die Fahrleistung sowie die Anzahl der erforderlichen Fahrzeuge. Zusätzlich kann der Fahrzeugtyp ausschlaggebend für die Schätzung der Kosten sein.

Zur Unterstützung der Kosten- und Erlösschätzung kann auf Online-Checklisten und -Berechnungshilfen zurückgegriffen werden (Stichwort Investitionsrechnung).

Da die Kosten- und Erlösschätzung überwiegend von den Eingangsgrößen abhängig ist, ist eine Sensitivitätsanalyse empfehlenswert, um die Auswirkungen der einzelnen „Stellschrauben“ zu untersuchen. Mithilfe der Sensitivitätsanalyse können darüber hinaus weitere Risiken aufgedeckt werden, denen im Rahmen der Kostenoptimierung begegnet werden kann.

Die möglichst detaillierten Eingangsgrößen für die Kosten- und Erlösschätzung lassen sich in manchen Fällen nur bedingt vorhersagen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass zu positive Annahmen getroffen werden, um die Durchführung wahrscheinlicher werden zu lassen.

Bikesharing
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Maßnahme

Bikesharing

Icon Maßnahme

Bikesharing ist ein öffentliches Fahrradverleihsystem. Die Fahrräder sind im öffentlichen Raum bzw. an Bikesharing-Stationen frei zugänglich und können jederzeit gebührenpflichtig gemietet werden.

Dorfauto
Quelle: W. Schweizer
Maßnahme

Dorfauto

Icon Maßnahme

Das Dorfauto ist ein Fahrzeug zur flexiblen, gemeinschaftlichen Nutzung innerhalb einer Gemeinde. Mit vorheriger Registrierung und Fahrtanmeldung wird eine Mobilität ohne privaten Pkw ermöglicht.

E-Rikscha-Fahrdienst
Quelle: Ascent/PKS Media Inc. / Getty Images
Icon Maßnahme

Ein E-Rikscha-Fahrdienst ist ein innovatives Mobilitätsangebot, das in ländlichen Gebieten zum Transport von mobilitätseingeschränkten Personen dienen kann.

E-Roller-Sharing
Quelle: franz12 / Getty Images
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Beim E-Roller-Sharing handelt es sich um ein Verleihsystem von elektrisch angetriebenen Rollern. Die Elektroroller sind emissionsarm und bieten ein nachhaltiges und flexibles Mobilitätsangebot.

E-Scooter-Sharing
Quelle: ViewApart / Getty Images
Icon Maßnahme

Beim E-Scooter-Sharing handelt es sich um ein flexibles Verleihsystem von elektrisch angetriebenen Tretrollern. Die E-Scooter sind emissionsarm und bieten ein flexibles Mobilitätsangebot.

Gästeticket
Quelle: Bildkraftwerk / Zöhre Kurc
Maßnahme

Gästeticket

Icon Maßnahme

Gästetickets werden in einigen Urlaubsregionen als ÖPNV-Fahrschein an Übernachtungsgäste ausgegeben, um deren Mobilität vor Ort zu fördern. Sie können auf diese Weise einen Beitrag zur ÖPNV-Finanzierung leisten.

Kindergartenbus
Icon Maßnahme

Der Kindergartenbus fährt Kindergartenkinder von zuhause zum Kindergarten. Insbesondere in ländlichen Regionen können Familien so entlastet werden.

Regionaler Nachtverkehr
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Icon Maßnahme

Der regionale Nachtverkehr verbessert die nächtliche Erreichbarkeit ländlicher Regionen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere für Schichtarbeitende und nächtliche Freizeitverkehre.

Toolbox ÖPNV
Quelle: Universität Kassel
Beispiele aus der Praxis

Toolbox ÖPNV

Icon Beispiele aus der Praxis

Die Toolbox ÖPNV ist eine Software zur Planung und Bewertung von ÖPNV- Angebotsstrategien in ländlichen Räumen.

Mobilfalt – Verknüpfung des privaten Autoverkehrs mit Bus und Bahn

Businessplan
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Hilfen zur Umsetzung

Businessplan

Icon Hilfen zur Umsetzung

Ein Businessplan beschreibt im Detail, wie ein neues Mobilitätsangebot vor Ort geschaffen werden soll und berücksichtigt dabei alle für den Geschäftserfolg relevanten Bereiche.

Kosten-Nutzen-Analyse
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Hilfen zur Umsetzung

Kosten-Nutzen-Analyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Bei einer Kosten-Nutzen-Analyse wird die Wirtschaftlichkeit einer Mobilitätsmaßnahme anhand der monetären und nicht-monetären Wirkungen bewertet.

Machbarkeitsanalyse
Hilfen zur Umsetzung

Machbarkeitsanalyse

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Bei einer Machbarkeitsanalyse wird die Umsetzbarkeit einer Maßnahme anhand verschiedener Kriterien analysiert, um Schwachstellen, neue Lösungsansätze und Risiken zu identifizieren.

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Potenzialanalyse
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Hilfen zur Umsetzung

Potenzialanalyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Eine Potenzialanalyse untersucht, welche Effekte eine Mobilitätsmaßnahme bewirken kann und welche Faktoren für den Erfolg ausschlaggebend sind.

Soll-Ist-Abgleich
Hilfen zur Umsetzung

Soll-Ist-Abgleich

Icon Hilfen zur Umsetzung

Der Soll-Ist-Abgleich ist ein Bestandteil des Projektcontrollings von Mobilitätsmaßnahmen, bei dem der Soll-Zustand mit dem Ist-Zustand verglichen wird, um Abweichungen zu identifizieren.

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), 2023: Handbuch zur Planung flexibler Bedienungsformen im ÖPNV. Zugriff: www.bbsr.bund.de, PubliVeröffentlichungen [abgerufen am 18.12.2024].

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