Machbarkeitsanalyse

Was ist eine Machbarkeitsanalyse?

Bei der Machbarkeitsanalyse im Bereich der Mobilität handelt es sich um die Analyse eines Mobilitätskonzeptes oder einer mobilitätsbezogenen Maßnahme anhand verschiedener Kriterien. Bei der Analyse wird die technische, wirtschaftliche, politische, juristische, organisatorische und ressourcenbezogene Machbarkeit eines Projektes oder einer Maßnahme überprüft. Im Folgenden sind einige Beispiele hierzu aufgelistet:

  • In Bezug auf die technische Machbarkeit kann geprüft werden, ob ein neues Mobilitätsangebot in bestehende Systeme und Abläufe integriert werden kann.
  • Bei der wirtschaftlichen Machbarkeit wird die Frage beantwortet, ob die geplante Finanzierung ausreicht oder ob weitere finanzielle Mittel erforderlich sind. Hilfreich für die Bewertung der wirtschaftlichen Machbarkeit kann auch eine Kosten- und Erlösschätzung sein.
  • Die politische Machbarkeit bestimmt, ob eine geplante Maßnahme von den Entscheidungsträgerinnen und -trägern befürwortet wird. Die Grundlagen für die Einschätzung der politischen Machbarkeit kann eine Stakeholderanalyse bilden.
  • Im Rahmen der juristischen Machbarkeit wird bewertet, ob eine Maßnahme in dem bestehenden Vertragswerk und innerhalb der gesetzlichen Vorgaben umsetzbar ist.
  • Die organisatorische Machbarkeit prüft, ob die Trägerorganisation in der Lage ist, die Maßnahme zu planen, umzusetzen und zu steuern.
  • Bei der ressourcenbezogenen Machbarkeit werden Kriterien wie Personaleinsatz, ausreichendes Know-how und Materialaufwand betrachtet und analysiert.

Welche Vorteile bietet die Machbarkeitsanalyse?

Eine Machbarkeitsanalyse zeigt auf, ob eine Maßnahme unter den gegebenen Rahmenbedingungen umsetzbar ist. Mögliche Umsetzungsschwierigkeiten können so frühzeitig identifiziert und bei der weiteren Arbeit berücksichtigt werden. Ist eine Maßnahme, z. B. aufgrund rechtlicher Beschränkungen, nicht umsetzbar, können Fehlinvestitionen vermieden werden, indem die Maßnahme nicht weiterverfolgt wird. Zusätzlich kann auf Basis der Machbarkeitsanalyse nach neuen Lösungswegen gesucht werden, da die Machbarkeitsanalyse Schwachstellen und Risiken aufdeckt.

Die Machbarkeitsanalyse sollte frühzeitig erfolgen, nachdem die Situation vor Ort erfasst und verschiedene Lösungsmöglichkeiten entworfen wurden. 

Eine Machbarkeitsanalyse beruht auf verschiedenen Annahmen, die sich im Zeitverlauf ändern können. Beispielsweise kann sich die Zusammensetzung politischer Gremien und damit auch die Unterstützung für eine Maßnahme im Zuge von Wahlen mit veränderten politischen Mehrheiten ändern. Werden zu restriktive Annahmen in Bezug auf die Einschätzung der Machbarkeit getroffen, kann dies den Handlungsspielraum für die Entwicklung von Lösungskonzepten unnötig einengen. Demgegenüber besteht bei zu optimistischen Annahmen die Gefahr, dass sich schwerwiegende Umsetzungsprobleme erst bei der Durchführung einer Maßnahme zeigen und schlimmstenfalls zu Fehlinvestitionen führen.

Landkreis Holzminden (Hrsg.), 2018: Ergebnisbericht Modellprojekt „Versorgung und Mobilität“. Holzminden. Zugriff: http://www.modellvorhaben-versorgung-mobilitaet.de/*, Modellregionen, Holzminden [abgerufen am 15.11.2021].

Umweltbundesamt (UBA) (Hrsg.), 2019: Ökologische und ökonomische Potenziale von Mobilitätskonzepten in Klein- und Mittelzentren sowie dem ländlichen Raum vor dem Hintergrund des demographischen Wandels (Abschlussbericht). Dessau-Roßlau. 

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