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Strukturdatenerhebung

Ein aufgeschlagenes Heft mit Karten von Deutschland mit dem Thema Bevölkerungsprognose
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler

Was ist eine Strukturdatenerhebung?

Im Rahmen der Strukturdatenerhebung werden verschiedene Daten erhoben, die als Grundlage für weitere Analysen dienen. Sie kann auch als Bestandsaufnahme angesehen werden. Die zu erfassenden Daten sind in der Regel abhängig von dem Ziel, das die Kommune verfolgt bzw. der Art der Analysen, die durchgeführt werden sollen. Zu den gängigsten Strukturinformationen zählen:

  • demographische Daten (räumliche Verteilung und Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner sowie deren Altersstruktur)
  • Bevölkerungsentwicklung (Prognose der Einwohnerzahl und Altersstruktur für die kommenden Jahre)
  • Raumstrukturdaten (Anzahl und räumliche Lage von Arbeitsplätzen, Schulen und Versorgungseinrichtungen, wie Krankenhäuser und Einkaufsgelegenheiten)
  • Daten zu Mobilitätsangebot und Mobilitätsnachfrage (Lage von Haltestellen und Fahrplandaten, Verkehrsaufkommen, Fahrgastaufkommen sowie Modal Split)
  • Daten zu Erreichbarkeiten

Welche Vorteile bietet eine Strukturdatenerhebung?

Die Strukturdatenerhebung dient in Vorbereitung für die Entwicklung passgenauer Mobilitätskonzepte als effiziente und umfangreiche Informationsbeschaffung für durchzuführende Analysen und Untersuchungen. Die Informationen können nach der Erhebung gegenübergestellt oder analysiert werden. Aus diesem Grund sollte die Strukturdatenerhebung möglichst zu Beginn einer Maßnahme durchgeführt werden.

Wie erfolgt die konkrete Umsetzung?

Bei der Strukturdatenerhebung handelt es sich um einen zentralen Schritt für die Untersuchung der Ausgangssituation und die Konzeptentwicklung für das Mobilitätsangebot einer Region. Deshalb müssen im ersten Schritt alle relevanten Kennzahlen, abhängig von der Zielsetzung einer Maßnahme, definiert und erhoben werden.

Die Erhebung der Strukturdaten ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Aus diesem Grund sollte, bevor neue Daten erhoben werden, primär auf bereits bestehende Datensätze zurückgegriffen werden. Demographische Daten wie die Altersstrukturen und die Bevölkerungsentwicklung liegen in der Regel bei Gemeinden bzw. Kreisen oder den Statistischen Landesämtern vor. Fahrplandaten dagegen können häufig in Online-Datenbanken oder geographischen Informationssystemen gefunden oder beim lokalen Verkehrsunternehmen abgefragt werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Strukturdaten bereits verfügbar sind. Verkehrsnachfragedaten liegen beispielsweise aufgrund des hohen Erhebungsaufwandes in ländlichen Räumen eher selten vor. Deshalb ist es möglicherweise erforderlich, weitere Daten vor Ort zu erheben. Sind alle notwendigen Daten erhoben, können diese für weitere Analysen verwendet werden.

Eine Primärdatenerhebung ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Zudem muss bei der Zusammenführung von Daten aus unterschiedlichen Quellen geprüft werden, ob diese kompatibel sind. Außerdem können Schwierigkeiten auftreten, wenn die Strukturdaten zu verschiedenen Zeitpunkten erhoben wurden, da so falsche Schlüsse aus der gemeinsamen Betrachtung gezogen werden können. Müssen analog vorliegende Daten digitalisiert werden, können Fehler bei der Dateneingabe auftreten.

Ladepunkte für Pedelecs/E-Bikes
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
Icon Maßnahme

Ein öffentlicher Ladepunkt für Pedelecs und E-Bikes ermöglicht unterwegs das Aufladen des Akkus und vergrößert so den möglichen Einsatzradius. Hierdurch kann der Fahrradverkehr gestärkt werden.

Mitarbeitershuttle
Quelle: dolgachov / Getty Images
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Ein Mitarbeitershuttle befördert die Beschäftigten zuverlässig zu ihrem Arbeitsplatz. Eine bessere Anbindung der "letzten Meile" zwischen Wohn- und Arbeitsstätten erhöht die Standortattraktivität.

Mitfahrbank
Quelle: mobi-LL
Maßnahme

Mitfahrbank

Icon Maßnahme

Eine Mitfahrbank ist eine an zentralen Orten und Verkehrsachsen platzierte Bank, auf der Personen ihr Wunschziel signalisieren und von Vorbeifahrenden mitgenommen werden können.

Ridepooling
Quelle: Peter Berglund / Getty Images
Maßnahme

Ridepooling

Icon Maßnahme

Ridepooling ist die kommerzielle Bündelung und Beförderung von Personen mit ähnlichem Fahrtziel zu einer gemeinsamen Fahrt. Auslastung und Kosteneffizienz werden so verbessert.

Stadt-Umland-Bahn
Quelle: Reinhard Krull / EyeEm / Getty Images
Icon Maßnahme

Die Stadt-Umland-Bahn stellt eine Verknüpfung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn zur Schaffung von Direktverbindungen zwischen innerstädtischen und regionalen Bahnstrecken bzw. -systemen dar.

Ridepooling: EcoBus
Quelle: MPIDS/Keppel
Beispiele aus der Praxis

Ridepooling: EcoBus

Icon Beispiele aus der Praxis

EcoBus ist eine Software zum Betrieb bedarfsgesteuerter Kleinbusflotten. Mit ihrer Hilfe werden Fahrtwünsche zu optimalen Routen bzw. Wegeketten verknüpft und mit bestehenden Liniensystemen kombiniert.

Bedarfsanalyse
Hilfen zur Umsetzung

Bedarfsanalyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Die Bedarfsanalyse untersucht die Mobilitätsbedürfnisse einer Zielgruppe und bildet die Grundlage für die Entwicklung passender Mobilitätsangebote.

Beobachtung von Mobilitätsverhalten
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Durch die systematische Beobachtung von Mobilitätsverhalten vor Ort können Herausforderungen und Bedarfe von Zielgruppen ausgemacht werden.

Bevölkerungsprognose
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Hilfen zur Umsetzung

Bevölkerungsprognose

Icon Hilfen zur Umsetzung

Bevölkerungsprognosen bilden eine wichtige Grundlage für die Ermittlung des zukünftigen Mobilitätsbedarfes und der Entwicklung geeigneter Maßnahmen.

Erreichbarkeitsanalyse
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Hilfen zur Umsetzung

Erreichbarkeitsanalyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Erreichbarkeitsanalysen untersuchen, wie gut bestimmte Ziele, z. B. Versorgungseinrichtungen, mit dem ÖPNV erreichbar sind. Sie bilden die Grundlage für ein bedarfsgerechtes Mobilitätsangebot.

Evaluierung von Mobilitätsmaßnahmen
Quelle: Kiyoshi Hijiki / Getty Images
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Eine Evaluierung erfasst und bewertet Prozesse und Ergebnisse zur Wirkungskontrolle, Steuerung und Reflexion. Zweck einer Evaluierung ist in der Regel die Verbesserung der Maßnahme.

Marktanalyse
Quelle: Krisanapong Detraphiphat / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Marktanalyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Marktanalysen untersuchen die aktuelle Marktstruktur, -teilnehmerinnen und -teilnehmer, sowie die zusammenhängenden Entwicklungen. Sie bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer Mobilitätsangebote.

Machbarkeitsanalyse
Hilfen zur Umsetzung

Machbarkeitsanalyse

Icon Hilfen zur Umsetzung

Bei einer Machbarkeitsanalyse wird die Umsetzbarkeit einer Maßnahme anhand verschiedener Kriterien analysiert, um Schwachstellen, neue Lösungsansätze und Risiken zu identifizieren.

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) (Hrsg.), 2016: Mobilitäts- und Angebotsstrategien in ländlichen Räumen, Köln. Zugriff: https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Publikationen/G/mobilitaets-und-angebotsstrategien-in-laendlichen-raeumen-neu.html [abgerufen am 20.12.2024].

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung (Hrsg.), 2012: Mobilität in ländlichen Räumen in Niedersachsen – Ergebnisbericht. Köln. Zugriff: https://www.mb.niedersachsen.de/, Regionale Landesentwicklung und EU-Förderung, Regionale Landesentwicklung, Modellprojekte/Studien [abgerufen am 20.12.2024].

Ähnliche Umsetzungshilfen

Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler

Aufgabenträgerbefragung

Bei der Aufgabenträgerbefragung werden die Aufgabenträgerinnen und Aufgabenträger zu ihren Handlungsempfehlungen und Sichtweisen über das bestehende Mobilitätsangebot oder geplante Mobilitätskonzepte befragt.

Bedarfsanalyse

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Quelle: Bildkraftwerk / Zöhre Kurc

Design Thinking

Design Thinking ist ein Brainstorming-Prozess, bei dem verschiedene Lösungen für ein Problem gesucht und mithilfe von Prototypen getestet werden.