Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen

Was ist Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen?

Mobilitätsbildung in Kindertagesstätten (Kitas) und Grundschulen stellt eine Maßnahme dar, die an die klassische Verkehrserziehung von Kindern anknüpft. Anhand von Spielen und praktischen Übungen werden Sicherheit und Kompetenzen sowie Verantwortungsübernahme im Straßenverkehr erlernt und gefördert. Dabei geht Mobilitätsbildung über die klassische Verkehrserziehung hinaus und vermittelt nicht nur Wissen und Kompetenzen zur Unfallvermeidung, sondern befähigt Kinder mit Rollenspielen und Übungen dazu, ihre Rolle im Straßenverkehr zu erkennen, zu reflektieren und somit selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen. Der Leitfaden "Verkehrszähmer" des Zukunftsnetz Mobilität NRW sowie die Broschüre "Kinder gehen's an" des FUSS e.V. liefern spielerische Ideen und Tipps für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen.

Hintergrund und Anlass von Mobilitätsbildung für Kinder ist die Bewältigung des zunehmenden Mobilitätsbedarfs und der Notwendigkeit einer nachhaltigen Veränderung des Mobilitätsverhaltens. Grundschulen werden seit vielen Jahren mit dem wachsenden Problem von „Elterntaxen“ konfrontiert. Während in den 1970er Jahren noch 90 Prozent der Kinder zu Fuß zur Schule gingen, werden 2020 63 Prozent aller Schulkinder von Eltern, Verwandten oder Nachbarn mit dem Auto zur Schule gefahren. Dies führt häufig zu Konflikten und Gefahrenpotenzialen vor den Schulgebäuden und hindert Kinder daran, Kompetenzen wie Selbstständigkeit oder räumliche Orientierung auszubilden.

Welche Vorteile bietet Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen?

Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen befähigt und motiviert Kinder dazu, aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen. Eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr kann sich positiv auf die Ausbildung motorischer Fähigkeiten und die Entwicklung der Persönlichkeit auswirken, besonders, wenn Kinder Wege gemeinsam als Gruppe zurücklegen. Adressaten von Mobilitätsbildung in Kitas und Grundschulen sind auch Eltern, deren Sorgen über die Sicherheit ihrer Kinder mit entsprechenden Angeboten genommen werden können und Fahrten mit dem Elterntaxi vermieden werden. Aktive Mobilität, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, wird gefördert und trägt nachhaltig zu einem veränderten Mobilitätsverhalten bei. 

Bedarfsorientierter Schulbus
Quelle: MarioGuti / Getty Images
Icon Maßnahme

Der bedarfsorientierte Schulbus passt seinen Routenverlauf flexibel an den Bedarf der zusteigenden Schulkinder an. Fahrzeiten und Leerfahrten können dadurch reduziert werden.

Elternhaltestelle
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Eine Elternhaltestelle stellt eine Maßnahme dar, die den Hol- und Bringverkehr an Schulen organisiert und zur Verkehrsentlastung vor Schulgebäuden beitragen kann.

Kindergartenbus
Icon Maßnahme

Der Kindergartenbus fährt Kindergartenkinder von zuhause zum Kindergarten. Insbesondere in ländlichen Regionen können Familien so entlastet werden.

Laufbus
Maßnahme

Laufbus

Icon Maßnahme

Der Laufbus beschreibt eine Gruppe an Schulkindern, die den Schulweg gemeinsam zu Fuß zurücklegen.

Mit dem Fahrrad zur Schule: Der BiciBus
Schulstraße
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Maßnahme

Schulstraße

Icon Maßnahme

Schulstraßen bezeichnen eine Maßnahme zur temporären Durchfahrtsbeschränkung von Autos an Straßen mit einer Schule zu den hochfrequentierten Schulbeginn- und Endzeiten.

Schulwegplan
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
Maßnahme

Schulwegplan

Icon Maßnahme

Die Erstellung eines Schulwegplans dient dazu, Kindern und Eltern einen sicheren Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad aufzuzeigen, indem Hindernisse oder Gefahrenstellen sichtbar gemacht werden.

Bedarfsorientierter Schulbusverkehr Ascheberg
Icon Beispiele aus der Praxis

Beim Schulbus in Ascheberg wird der Routenverlauf anhand der Zielhaltestellen der Schulkinder optimiert. Die benötigten Informationen für das Navigationssystem sind auf Chipkarten hinterlegt.

Kommunales Fußverkehrskonzept
Quelle: Allie Brock / EyeEm / Getty Images
Icon Instrumente

Das kommunale Fußverkehrskonzept dient der Förderung des Fußverkehrs, indem die Rahmenbedingungen für das zu Fuß gehen verbessert werden.

Mobifibel
Instrumente

Mobifibel

Icon Instrumente

Die Mobifibel des VCD ist ein Leitfaden für Eltern und Erzieherinnen und Erzieher, der Tipps und Hinweise für die Ausbildung einer sicheren und selbstständigen Mobilität von Kindern bietet.

Schulverkehrskonzept
Quelle: Carlos Ciudad Photography / Getty Images
Icon Instrumente

Ein Schulverkehrskonzept ist ein informelles Instrument zur Planung des Mobilitätsangebots im Ausbildungsverkehr. Es ist eng mit dem jeweiligen Nahverkehrsplan verknüpft und damit abzustimmen.

Landesprogramm Baden-Württemberg: MOVERS – Aktiv zur Schule
Kinder- und Jugendbeteiligung
Quelle: SDI Productions / Getty Images
Hilfen zur Umsetzung

Kinder- und Jugendbeteiligung

Icon Hilfen zur Umsetzung

Mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Planungsprozessen können diese ihre spezifischen Mobilitätsbedürfnisse einbringen und die Entwicklung des Mobilitätsangebotes unterstützen.

Mobilitätscoaching
Hilfen zur Umsetzung

Mobilitätscoaching

Icon Hilfen zur Umsetzung

Mentorinnen und Mentoren zeigen Personen mit wenig Erfahrung mit einem Mobilitätsangebot oder Verkehrsmittel, wie das Angebot genutzt werden kann, um Hemmschwellen bei der Nutzung abzubauen.

Empfehlungen für mehr Gerechtigkeit in der Mobilität für Kinder, Jugendliche und Familien
Kindgerecht mobil in der Stadt und auf dem Dorf. Kindgerechte Mobilität im Wohnumfeld
Mobilität umdenken im Lockdown. Zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule

Deutsches Institut für Urbanistik, 10.12.2020: Mobilitätsbildung in Grundschulen und Kitas. Zugriff: www.nationaler-radverkehrsplan.de, Praxis, Mobilitätsbildung in Grundschulen und Kitas [abgerufen am 15.05.2022].*

Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, 2020: Geh-Spass statt Elterntaxi. Zugriff: https://www.zukunftsnetz-mobilitaet.nrw.de, Wie wir arbeiten, Themenfelder, Zielgruppenorientiertes Mobilitätsmanagement, Geh-Spaß statt Elterntaxi [abgerufen am 13.12.2023].

Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, 02.03.2020: Kurz erklärt: Schulisches Mobilitätsmanagement. Zugriff: https://www.youtube.com/watch?v=C98i1Djj1mI [abgerufen am 13.12.2023].

*Hinweis: Die Seite ist nicht mehr abrufbar (22.12.2022)

Ähnliche Maßnahmen

Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler

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Die Erstellung eines Schulwegplans dient dazu, Kindern und Eltern einen sicheren Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad aufzuzeigen, indem Hindernisse oder Gefahrenstellen sichtbar gemacht werden.

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Schulstraßen bezeichnen eine Maßnahme zur temporären Durchfahrtsbeschränkung von Autos an Straßen mit einer Schule zu den hochfrequentierten Schulbeginn- und Endzeiten.

Quelle: Patcharanan Worrapatchareeroj / Getty Images

Integrierte Mobilitätsplattformen

Integrierte Mobilitätsplattformen verbinden Informationen zur Reise mit dem Ticketkauf. Dies ermöglicht Kundinnen und Kunden einen leichten Zugang zum ÖV und steigert die Attraktivität und Nutzung.

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Elternhaltestelle

Eine Elternhaltestelle stellt eine Maßnahme dar, die den Hol- und Bringverkehr an Schulen organisiert und zur Verkehrsentlastung vor Schulgebäuden beitragen kann.