Drittnutzerfinanzierung: Zweckgebundene Parkraumbewirtschaftung

Schild für einen Parkscheinautomaten
Quelle: Photo Agnes Elisabeth Szucs / Getty Images

Was ist zweckgebundene Parkraumbewirtschaftung? 

Bei der zweckgebundenen Ausgestaltung der Parkraumbewirtschaftung fließen die Einnahmen nicht in den allgemeinen kommunalen Haushalt, sondern werden unmittelbar für vorher definierte Zwecke eingesetzt. Dies kann etwa die Verwendung zur Förderung des Umweltverbundes umfassen, z. B. zum Ausbau des ÖPNV-Angebotes oder zur Erweiterung des Radwegenetzes.

Parkraumbewirtschaftung an sich bezeichnet die Steuerung und Bewirtschaftung von öffentlichen Parkplätzen. Hierzu zählen:

  • die Parkzweckbeschränkung
  • die Parkdauerbeschränkung
  • das Bewohnerparken
  • die Erhebung von Parkgebühren
  • die Parkraumüberwachung

Die Erhebung von Parkgebühren erfolgt in definierten Parkzonen. Da die Bereitstellung und Instandhaltung der öffentlichen Parkplätze für Kommunen mit hohen Kosten verbunden sind, erheben die Kommunen, vor allem in Innenstadtbereichen, Parkgebühren. Die Parkgebühren unterscheiden sich in der Regel zwischen den Parkzonen. Die Entrichtung der Gebühr durch die Nutzerinnen und Nutzer erfolgt insbesondere mittels Parkscheinautomat oder digital per Smartphone(-App). Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung bietet es sich an, die zeitliche und räumliche Dynamik in der Nachfrage nach Parkmöglichkeiten in Form einer flexiblen Bepreisung zu berücksichtigen. In Abhängigkeit des (gewünschten) Auslastungsgrades können die Parkgebühren räumlich und zeitlich differenziert und dynamisch angepasst werden.

Was ist das Ziel der zweckgebundenen Parkraumbewirtschaftung?

Im Rahmen der zweckgebundenen Parkraumbewirtschaftung wird das Ziel verfolgt, das Verkehrsverhalten zu steuern und insbesondere eine Verlagerung vom MIV zum Umweltverbund zu erreichen. Dazu wird bei der Festlegung zur Zweckbindung der Einnahmen sichergestellt, dass parallel zu den Einschränkungen des MIV eine Aufwertung des Umweltverbundes bzw. des gesamten Mobilitätsangebotes erfolgt. Die Nutzung des eigenen Pkw soll somit unattraktiver und die Nutzung des öffentlichen Verkehrsangebots sowie das Radfahren und das zu Fuß gehen attraktiver werden. Hierdurch werden die verkehrsbedingten Emissionen (Treibhausgase, Luftschadstoffe, Lärm) gesenkt und die Verkehrssicherheit erhöht. Zudem soll der MIV-bedingte Flächenverbrauch reduziert und damit gleichzeitig die Qualität öffentlicher Räume verbessert werden.

Ausbau der Fußverkehrsinfrastruktur
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Eine hochwertige Fußverkehrsinfrastruktur steigert den Komfort und die Sicherheit des Zufußgehens. So wird die Nahmobilität verbessert und die Erschließung des ÖPNV erleichtert.

Differenziertes Mobilitätssystem
Quelle: Mobilikon 2021
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Ein differenziertes Mobilitätssystem schafft durch die strategische Verknüpfung mehrerer Angebote mit hoher Kundenorientierung eine Alternative zum privaten Pkw im ländlichen Raum.

Digitales Parkraummanagement
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Digitales Parkraummanagement bezeichnet die zeitliche und räumliche Steuerung der Parkraumnutzung durch die Nutzung digitaler Lösungen.

Kommunales Mobilitätsmanagement
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Kommunales Mobilitätsmanagement ist ein ressortübergreifendes Instrument, das in der kommunalen Verwaltung eingesetzt wird, um einen effizienten, umwelt- und sozialverträglichen und somit nachhaltigen Personenverkehr zu gestalten.

Ladepunkte für Pedelecs/E-Bikes
Quelle: Bildkraftwerk / Laurin Schmid
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Ein öffentlicher Ladepunkt für Pedelecs und E-Bikes ermöglicht unterwegs das Aufladen des Akkus und vergrößert so den möglichen Einsatzradius. Hierdurch kann der Fahrradverkehr gestärkt werden.

Radwegeausbau
Quelle: ewg3D / Getty Images
Maßnahme

Radwegeausbau

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Der Ausbau von Radwegen trägt zu einem attraktiven und sicheren Radverkehr im ländlichen Raum bei. Viele Wege können so mit dem Rad oder in Kombination mit dem ÖV zurückgelegt werden.

Tarifabsenkungen im ÖV
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Tarifabsenkungen sollen die Rolle des öffentlichen Verkehrs stärken und den Nutzerinnen und Nutzern ein attraktives Angebot bieten.

Kostenloser ÖPNV in Monheim am Rhein
Quelle: Tim Kögler
Icon Beispiele aus der Praxis

In der Stadt Monheim am Rhein können seit dem 1. April 2020 alle Bürgerinnen und Bürger den ÖPNV kostenfrei nutzen.

Drittnutzerfinanzierung: Finanzierung durch Kurtaxen und Übernachtungspauschalen
Drittnutzerfinanzierung: Gewinnung von Sponsoren
Gemeindeübergreifendes Mobilitätskonzept
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Integriertes Klimaschutzkonzept
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Das integrierte Klimaschutzkonzept dient als Leitfaden für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten und führt verschiedene Fachplanungen, unter anderem die Verkehrsplanung, zusammen.

Kommunales Fußverkehrskonzept
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Das kommunale Fußverkehrskonzept dient der Förderung des Fußverkehrs, indem die Rahmenbedingungen für das zu Fuß gehen verbessert werden.

Kommunales Radverkehrskonzept
Quelle: Ingo Jezierski / EyeEm / Getty Images
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Das kommunale Radverkehrskonzept dient der Förderung des Radverkehrs in der Gemeinde, indem die Nutzung attraktiver und sicherer gestaltet wird.

Mobilitätsberichterstattung
Quelle: TU Berlin, Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung
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Das Instrument zur Mobilitätsplanung stellt den Menschen, seine Bedarfe und die Nutzendenperspektive in den Fokus, um die Mobilität und den Verkehr sozial-gerechter sowie ökologisch-verträglicher zu gestalten.

Regionales Entwicklungskonzept
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Regionale Entwicklungskonzepte sind Instrumente der Regionalplanung und Wirtschaftsförderung. Umsetzungsfähige Handlungsprogramme, z. B. Mobilität, werden auf interkommunaler Ebene abgeleitet.

Regionales Radverkehrskonzept
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Ein regionales Radverkehrskonzept bildet den Handlungsrahmen zur Förderung des Radverkehrs in einer Region. Es werden verschiedene Entwicklungsziele zur Verbesserung der Radinfrastruktur.

Stellplatzsatzung
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Die Stellplatzsatzung ist eine örtliche Bauvorschrift, die die Anzahl, Größe und Beschaffenheit von Stellplätzen für Kfz und für Fahrräder regelt. 

Verkehrsentwicklungsplan
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Der Verkehrsentwicklungsplan legt die Ziele und Strategien sowie einen umsetzungsorientierten Maßnahmenplan für die verkehrliche Entwicklung einer Gemeinde fest.

Werkzeugkasten Mobilität
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
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Der Werkzeugkasten Mobilität ist eine digitale Austauschplattform des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, die vorhandenes Wissen sammelt, speichert und den Kommunen zur Verfügung stellt.

Kommunaler Nahverkehrsplan
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler
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Kommunale Nahverkehrspläne sind ein strategisches Instrument für die mittel- und langfristige Planung des ÖPNV. Sie bilden für den Aufgabenträger die Grundlage für die Ausgestaltung des ÖPNV.

Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, 2016: Parkraumbewirtschaftung – Nutzen und Effekte. Stuttgart. Zugriff: https://difu.de/, Publikationen [abgerufen am 22.12.2023].

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