Integriertes Klimaschutzkonzept

Symbole zur Ökologie
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Was ist ein integriertes Klimaschutzkonzept? 

Ein integriertes Klimaschutzkonzept bildet die Gesamtstrategie und den Handlungsrahmen für Gemeinden im Zuge des (kommunalen) Klimaschutzes. Die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele sowie Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bilden eine wichtige Grundlage für Entscheidungen in der Politik und der Verwaltung. Das räumlich integrierte, ressort- und akteursübergreifende Klimaschutzkonzept basiert auf einem kooperativen Planungsprozess unter Beteiligung der verschiedenen Akteure sowie der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Das Klimaschutzkonzept beinhaltet in der Regel eine Zustands-/Potenzialanalyse, auf deren Grundlage Handlungsfelder und Maßnahmen erarbeitet werden.

Das integrierte Klimaschutzkonzept zeigt die für die Erreichung der Klimaschutzziele erforderlichen Ziele und Maßnahmen für die nächsten zehn bis 15 Jahre auf und bezieht sich auf alle klimarelevanten Bereiche der Gemeinde. Hierzu zählen insbesondere auch das Themenfeld (nachhaltige) Mobilität, da der Verkehrssektor einen bedeutenden Anteil der Treibhausgase verursacht sowie Maßnahmen zur Förderung des Umweltverbundes, die dem Klimaschutz dienen. Darüber hinaus besteht ergänzend die Möglichkeit, mit einem eigenen Klimaschutzkonzept für den Bereich Verkehr den Fokus auf mobilitätsbezogene Aspekte zu legen.

Seit 2018 fördert der Bund im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative auf Basis der „Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative" die Erstellung eines kommunalen Klimaschutzkonzepts für alle klimarelevanten Bereiche einer Gemeinde. Nach der Richtlinie werden gefördert: 

  • Die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts oder eines Teilkonzepts, das sich auf wichtige Schwerpunktbereiche oder -maßnahmen in Kommunen bezieht,
  • die Umsetzung dieses Konzepts,
  • Beratungsleistungen für Kommunen, die am Beginn ihrer Klimaschutzaktivitäten stehen sowie
  • investive Maßnahmen, die zu einer CO2-Emissionsminderung führen. 

Was ist das Ziel eines integrierten Klimaschutzkonzepts? 

Mit einem integrierten Klimaschutzkonzept wird angestrebt, die Klimaschutzziele der verschiedenen politischen Ebenen von der EUbis zur jeweiligen Gemeinde zu erreichen. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 Prozent bezogen auf das Basisjahr 1990 zu reduzieren. Gemäß der „Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative" besteht in den Gemeinden ein großes Potenzial zur Minderung der Treibhausgasemissionen.

Im Bereich (nachhaltige) Mobilität liegen die Schwerpunkte in der Regel auf der Verbesserung von umweltfreundlichen Mobilitätsangeboten wie dem Ausbau der Radinfrastruktur oder des öffentlichen Verkehrsangebots bzw. der Verkehrsverlagerung des motorisierten Personen- und Güterverkehrs sowie der Verkehrsvermeidung.

Da es sich bei einem Klimaschutzkonzept um ein informelles Instrument handelt, ist darauf zu achten, das Konzept nach Beschluss tatsächlich umzusetzen.

Ausbau der Fußverkehrsinfrastruktur
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Eine hochwertige Fußverkehrsinfrastruktur steigert den Komfort und die Sicherheit des Zufußgehens. So wird die Nahmobilität verbessert und die Erschließung des ÖPNV erleichtert.

Attraktivitätssteigerung der Pedelec-Nutzung
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Das Pedelec ist ein Fahrrad, das die Fahrerin bzw. den Fahrer mit einem Elektroantrieb unterstützt. Es bietet eine Mobilitätsalternative auf Kurz- und Mittelstrecken im ländlichen Raum.

Kommunales Mobilitätsmanagement
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Kommunales Mobilitätsmanagement ist ein ressortübergreifendes Instrument, das in der kommunalen Verwaltung eingesetzt wird, um einen effizienten, umwelt- und sozialverträglichen und somit nachhaltigen Personenverkehr zu gestalten.

Mobilitätsstationen
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Mobilitätsstationen bündeln Fahrradverleih, Carsharing und ÖPNV-Haltepunkte und ggf. weitere Mobilitätsangebote an einem Standort und ermöglichen einen bequemen Wechsel zwischen den Verkehrsmitteln.

Radschnellwege
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Radschnellwege sind vom Autoverkehr baulich getrennte, hochwertige Verbindungen zwischen Städten und Gemeinden. Direkte, kreuzungsfreie und steigungsarme Verläufe fördern sicheres Radfahren.

Radwegeausbau
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Maßnahme

Radwegeausbau

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Der Ausbau von Radwegen trägt zu einem attraktiven und sicheren Radverkehr im ländlichen Raum bei. Viele Wege können so mit dem Rad oder in Kombination mit dem ÖV zurückgelegt werden.

Stationsbasiertes Carsharing
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Stationsbasierte Carsharing-Angebote bieten eine flexible Erweiterung der Mobilitätsmöglichkeiten in ländlichen Räumen. Verschiedene Fahrzeugtypen können an festen Stationen ausgeliehen werden.

Verleih von Lastenrädern
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Ein Lastenrad ist mit einer Transportfläche und häufig mit einem unterstützenden Elektromotor ausgestattet. Mit dem Lastenrad können sperrige und schwere Güter transportiert werden.

Wegweisung für Radfahrende und Zufußgehende
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Eine klare und konsistente Wegweisung für den Fuß- und Radverkehr verbessert die Sicherheit, die Orientierung und den Komfort für Zufußgehende und Radfahrende.

Einsatz von Elektrobussen
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Durch den Einsatz von Elektrobussen wird das ÖPNV-Angebot noch umweltfreundlicher ausgestaltet. Im Vergleich zum Dieselbus reduzieren sich die Luftschadstoff-, Treibhausgas- und Lärmemissionen.

Förderung von Fahrgemeinschaften
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Mit der Bildung von Fahrgemeinschaften werde private Fahrten öffentlich zugänglich gemacht. Das ist ressourcenschonenend und verbessert das Mobilitätsangebot.

Free-Floating-Carsharing
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Free-Floating-Carsharing bezeichnet die organisierte gemeinschaftliche Nutzung von Kraftfahrzeugen mit freier Stellplatzwahl innerhalb eines fest definierten Nutzungsgebiets.

Ladeinfrastruktur für Flotten
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Aufbau einer Ladeinfrastruktur für die Flottenelektrifizierung kommunaler und/oder privater Flottenbetreiber.

Ladepunkte für Pedelecs/E-Bikes
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Ein öffentlicher Ladepunkt für Pedelecs und E-Bikes ermöglicht unterwegs das Aufladen des Akkus und vergrößert so den möglichen Einsatzradius. Hierdurch kann der Fahrradverkehr gestärkt werden.

Mobilitätsflatrate
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Mobilitätsflatrates ermöglichen zu einem monatlichen Festpreis die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel. Buchung und Abrechnung werden für die Nutzerinnen und Nutzer transparenter und einfacher.

Öffentliche Ladepunkte für E-Autos
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Durch den flächendeckenden und bedarfsorientierten Ausbau öffentlicher Ladepunkte wird die Akzeptanz und das Vertrauen in die Elektromobilität erhöht.

Pendlerportal
Maßnahme

Pendlerportal

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Ein Pendlerportal bietet die Möglichkeit, Fahrten zum Arbeitsplatz durch private Fahrgemeinschaften zu bündeln. Das ist ressourcenschonend und verbessert das Mobilitätsangebot.

Private Ladepunkte für E-Autos
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Der private Ladepunkt dient den Besitzerinnen und Besitzern von E-Autos als Tankstelle, um auf privatem Grund das eigene E-Auto unabhängig von öffentlichen Ladesäulen mit Strom nachladen zu können.

Privates Carsharing
Quelle: Mobilikon 2021
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Beim privaten Carsharing vermietet eine Privatperson über eine Vermittlungsbörse ihr Auto an andere private Nutzerinnen und Nutzer.

Reaktivierung von Bahnstrecken
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Im Rahmen der Reaktivierung von Bahnstrecken werden stillgelegte Schienenverbindungen wieder nutzbar gemacht und in das öffentliche Verkehrsnetz eingebunden.

Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr: Fahrrad2Go
Mobilitätssäulen für Baden-Württemberg
Quelle: Verkehrsministerium BW
Icon Beispiele aus der Praxis

In Baden-Württemberg markieren einheitliche Mobilitätssäulen multimodale Knotenpunkte. Ziel ist es, öffentliche und geteilte Mobilität sichtbar zu machen und Umstiege zu erleichtern.

Mobilitätsstation: Rad+BUS mobilSTation Mettingen
Mobilitätsstation Werther (Westfalen)
Icon Beispiele aus der Praxis

Der alte Busbahnhof Werther wurde durch eine barrierefreie Mobilitätsstation ersetzt. Diese verknüpft verschiedene Verkehrsmittel und bietet ein umfangreiches, flexibles und nachhaltiges Mobilitätsangebot.

Radschnellweg Frankfurt-Darmstadt
Quelle: KOM3
Beispiele aus der Praxis

Radschnellweg Frankfurt-Darmstadt

Icon Beispiele aus der Praxis

Der Radschnellweg Frankfurt-Darmstadt ist Hessens erster Radschnellweg und wird bis 2028 auf über 30 km Länge zwischen Frankfurt und Darmstadt verlaufen. Einige Teilstücke wurden bereits eröffnet.

Radstation in der Mobilitätsstation Vechta
Quelle: Stefan Meyer
Icon Beispiele aus der Praxis

Seit Oktober 2019 bietet die Radstation am Bahnhof Vechta neben Radverleih und -reparatur auch Abstellmöglichkeiten für mehr als 600 Fahrräder an. Sie ist Teil des dort entstandenen Mobilitätszentrums.

RaD stark! – Stärkung des Alltagsradverkehrs in der Stadt-Umland-Region Rendsburg
Gemeindeübergreifendes Mobilitätskonzept
Integriertes ländliches Entwicklungskonzept
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Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept ist ein übergeordnetes informelles Steuerungsinstrument für ländliche Regionen, um den ländlichen Raum auch im Bereich Mobilität weiterzuentwickeln.

Integriertes Stadtentwicklungskonzept
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Integrierte Stadtentwicklungskonzepte sind übergeordnete, informelle Steuerungsinstrumente, die Handlungsschwerpunkte und Ziele für die zukünftige Entwicklung festlegt, auch im Bereich Mobilität.

Kommunales Elektromobilitätskonzept
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Das kommunale Elektromobilitätskonzept stellt einen Handlungs- und Aktionsplan dar, um die Elektromobilität in den Gemeinden voranzubringen und die Mobilität insgesamt nachhaltiger zu gestalten.

Kommunales Fußverkehrskonzept
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Das kommunale Fußverkehrskonzept dient der Förderung des Fußverkehrs, indem die Rahmenbedingungen für das zu Fuß gehen verbessert werden.

Kommunales Radverkehrskonzept
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Das kommunale Radverkehrskonzept dient der Förderung des Radverkehrs in der Gemeinde, indem die Nutzung attraktiver und sicherer gestaltet wird.

Kooperationsraumkonzept
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Im Fokus des Kooperationsraumkonzepts steht die Bündelung von Standorten der Daseinsvorsorge in „Kooperationsräumen“, die über Gemeindegrenzen hinaus gehen.

Masterplan Nahmobilität
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Ein Masterplan Nahmobilität ist ein Gesamtkonzept für die Nahmobilität zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Fuß- und Radverkehr auf kommunaler Ebene.

Pendlerkonzept
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Pendlerkonzept

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Ein Pendlerkonzept ist ein informelles Instrument zur Steuerung des Pendelverkehrs. Neben der Erreichbarkeit der Arbeitsplätze steht eine möglichst nachhaltige Gestaltung des Verkehrs im Fokus.

Regionales Entwicklungskonzept
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Regionale Entwicklungskonzepte sind Instrumente der Regionalplanung und Wirtschaftsförderung. Umsetzungsfähige Handlungsprogramme, z. B. Mobilität, werden auf interkommunaler Ebene abgeleitet.

Regionales Radverkehrskonzept
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Ein regionales Radverkehrskonzept bildet den Handlungsrahmen zur Förderung des Radverkehrs in einer Region. Es werden verschiedene Entwicklungsziele zur Verbesserung der Radinfrastruktur.

Carsharing Gesetz (CsgG)
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Das Carsharinggesetz bildet den rechtlichen Rahmen für Maßnahmen zur Bevorrechtigung des Carsharings, insbesondere durch die Ausweisung von Stellplätzen und ermäßigte Parkgebühren.

Clean Vehicles Directive (CVD)
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Die Clean Vehicles Richtlinie der Europäischen Union gibt verbindliche Quoten für umweltfreundliche Fahrzeuge bei öffentlichen Beschaffungen vor. Die Richtlinie ist noch in deutsches Recht umzusetzen.

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
Elektromobilitätsgesetz (EmoG)
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Das Elektromobilitätsgesetz bildet den rechtlichen Rahmen für Maßnahmen zur Bevorrechtigung von elektrischen Fahrzeugen im Straßenverkehr. Es soll zur Förderung der Elektromobilität im MIV beitragen.

LEADER
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Instrumente

LEADER

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Im Rahmen von LEADER vergeben Zusammenschlüsse ländlicher Akteure Fördermittel aus dem europäischen Landwirtschaftsfonds für Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raumes, auch im Bereich Mobilität.

Pilotmaßnahmen
Instrumente

Pilotmaßnahmen

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Pilotmaßnahmen sind ein wichtiges Instrument, um innovative Mobilitätslösungen exemplarisch auszuprobieren.

Drittnutzerfinanzierung: Zweckgebundene Parkraumbewirtschaftung
Förderung für die Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen
Mobilitätskonzept
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Als strategisches Planwerk definiert ein Mobilitätskonzept die Rahmenbedingungen der Verkehrsplanung sowie -entwicklung und erarbeitet konkrete Lösungsansätze zu verschiedenen Themen im Verkehrsbereich.

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), 2012: Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Zugriff: https://www.bmu.de/fileadmin/bmu-import/files/pdfs/allgemein/applicatio…* [abgerufen am 22.12.2022].

* Hinweis: Die Seite ist nicht mehr abrufbar (14.06.2023)

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